Besuch bei den Halsbandsittichen im Schlosspark Biebrich
Am 2. April startete die NABU-Ortsgruppe Rennerod zu einer Exkursion nach Wiesbaden in den Schlosspark Biebrich. Ziel war es, die dort seit einigen Jahrzehnten lebenden Exoten, die Halsbandsittiche, zu besuchen. Die aus fremden Regionen stammenden Vögel (Asien, Australien) haben sich seit den 60er Jahren am Rhein entlang ausgebreitet und zu Beginn der 70er Jahre auch die Regionen um Wiesbaden erreicht.
Rennerod. Man hielt es nicht für möglich, dass diese exotischen Vögel die doch wesentlich raueren Winter in Deutschland überleben könnten. Es hat sich jedoch erwiesen, dass die Anpassung dieser Vogelart grandios gelungen ist. Mittlerweile hat sich das Verbreitungsgebiet bis nach Holland und Belgien erweitert. In den Parks und Auen rund um Köln sind starke Populationen vorhanden.
Die sehr geselligen Vögel, die abends auf ihre Schlafbäume fliegen und dort regelrechte Konzerte veranstalten, haben sich auch mit der heimischen Vogelart arrangiert.
Bei dem Besuch der NABU-Ortsgruppe im Schlosspark konnte man einen realistischen "Häuserkampf" zwischen einem Eichhörnchen und einer Gruppe von Halsbandsittichen live miterleben. Die Baumhöhle, die von dem Eichhörnchen mit Gras und Moos ausgepolstert wurde, wurde von den Halsbandsittichen belagert. Sobald das Eichhörnchen sich sehen ließ erfolgte der Angriff durch die Sittiche. Wie es letztendlich ausgegangen ist, wissen die Renneroder nicht.
Der herrliche uralte Baumbestand im Schlosspark Biebrich mit Ulmen und Platanen und den damit verbundenen Astlöchern und Höhlen, bieten die besten Brutvoraussetzungen für die Halsbandsittiche. Die an ihrem charakteristischen Flugbild erkennbaren Vögel sind sehr agil und in der jetzigen Zeit stark mit Brutgeschäft und Fortpflanzung beschäftigt.
Neben den Halsbandsittichen konnten die Naturschützer auch noch einige Schwarzmilane beobachten. Ebenso erstaunte die große Zahl von Nilgänsen, die jedoch nicht gerne gesehene Besucher sind, da sie alle anderen Wasservögel bis auf die Schwäne vertreiben wollen.
Nach einer mehrstündigen Wanderung durch den Schlosspark und einem Mittagessen am Rhein besuchte die Reisegruppe noch den Schiersteiner Hafen, wo sie einige Störche am Himmel sehen konnte. Nach diesem ereignisreichen Tag ging es wieder zurück in den Westerwald.
(PM NABU-Ortsgruppe Rennerod, Günther Rust)
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