Marc Hagenbeck der gedankenlesende Botschafter
Am 19. September 2014 feierte das Soloprogramm, „R(h)ein mental – Das Kino in Deinem Kopf“, des Mentalisten Marc Hagenbeck Premiere. Gedanken und Worte sind seine Werkzeuge, mit ihnen schafft er Realitäten und konstruiert Welten, spürt und fühlt ihnen nach.
Isenburg. Marc Hagenbeck ist in die Lage, sich in fast jeden Menschen "hineindenken" zu können. Wir haben uns mit ihm über sein aktuelles Programm und seine Pläne unterhalten.
Marc, deine abendfüllende Show geht nun schon das dritte Jahr. Blicken wir mal zurück.
In den letzten drei Jahren habe ich hunderte interessanter Menschen und Orte kennengelernt und konnte für mich selber dabei noch viel lernen. Mein Programm war in den letzten Jahren einem stetigen Wandel unterzogen, da ich immer die Chance hatte, ganz tief in die Seele meines Publikums zu blicken und so zu erkennen, was sie bewegt. Aufgrund dieses Vertrauens konnte ich so mein Programm „Im laufenden Betrieb“ finetunen. Jeder Zuschauer hat also etwas zum Programm, wie du es in seiner jetzigen Form kennst, beigetragen. Dafür danke.
Lässt du die Zuschauer auch in deine Seele blicken?
Wenn mir Vertrauen entgegen gebracht wird, dann kann ein Programm wie dieses nicht funktionieren, wenn ich nicht das Gleiche gebe. Natürlich hat jeder seine Privatsphäre, welche auch geschützt bleibt. Ich dringe in niemandes Kopf ein und schaue mich dort um. Aber wenn ein Zuschauer bereit ist zum Beispiel den schönsten Moment seines Lebens mit mir und den anderen zu teilen, dann darf er natürlich auch erfahren, was mein schönster Moment war, oder was mich antreibt.
Was treibt dich denn an?
Das Leben und die Menschen. Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass wir nicht zusammen in Frieden auf diesem Wunderplaneten leben können. Ich sehe aber ein, dass meine Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten, begrenzt sind. Menschen zum Staunen zu bringen ist eines der wenigen Dinge, die ich wirklich gut kann. Von daher versuche ich damit meinen Beitrag zu einem harmonischen Miteinander zu leisten. Ich möchte, dass Menschen aller Kulturen, Hautfarben, sexueller Orientierungen und Religionen nebeneinander in meiner Show sitzen, entspannen und sich gemeinsam wundern und staunen. Wenn ich es schaffe, sie für drei Stunden ihre Sorgen, Ängste und Nöte vergessen zu lassen und ihnen vielleicht noch eine Inspiration für sich selbst mit auf den Weg geben kann, dann bin ich glücklich.
Welche Rolle spielt der Fluss Rhein in deinem Leben?
Solange ich denken kann, habe ich nie mehr als vielleicht 30 Autominuten vom Rhein entfernt gelebt. Wir sind früher aufgrund der Berufe meiner Eltern oft umgezogen. Der Rhein war dabei immer eine Konstante in meinem Leben. Wenn ich zu Besuch bei meinem Großvater in Sankt Sebastian war, dann haben wir oft Stunden am Flussufer verbracht. Ich erzähle davon in meinem Programm. Nach der Show fragen die Zuschauer mich oft, ob die Geschichte von meinem Großvater stimmen. Das kann ich dann bejahen. Als Kind haben mir die Geschichten meines Großvaters viel bedeutet.
Du bist sehr Heimatverbunden
Das stimmt. Wo auch immer ich auftrete, erzähle ich den Menschen von der Schönheit unserer Region, von der Freundlichkeit seiner Menschen und schwärme natürlich besonders vom Rhein. Ich sehe mich da in der Funktion eines Botschafters. Allerdings habe ich natürlich auch den Blick für andere Regionen und ihre Besonderheiten.
Was planst du neues?
Bald wird ein neues, abendfüllendes Programm entstehen und daher möchte ich meinem aktuellen Programm vorher noch einen würdigen Abschluss bereiten: Ich möchte mit „R(h)ein mental – Das Kino in Deinem Kopf“ dahin gehen, wo es eigentlich auch hingehört: Auf den Rhein, oder wenigstens in seine unmittelbare Nähe. Dazu plane ich den kompletten Rhein, beginnend von seiner Quelle am Tomasee in der Schweiz, über Liechtenstein, Österreich, Deutschland bis zu seiner Mündung in die Nordsee (Holland) an ausgewählten Spielstätten am Ufer und auf Schiffen zu bespielen. Ich spiele mich also quasi am Rhein entlang durch fünf Länder. Die Planungen zum neuen Programm beginnen jetzt und ich werde demnächst auf die Suche nach Sponsoren und Spielstätten gehen.
Was lässt du dir diesmal im Vorfeld der Show einfallen?
Diesmal haben alle Rheinanwohner die Chance, mich zu gewinnen! Dazu werde ich an jedem Spielort eine Flaschenpost mit einem Gutschein in den Rhein werfen. Wer dann diese Flasche findet, hat einen kostenlosen Auftritt von mir bei sich zuhause gewonnen.
Hast du denn schon Erfahrung „Auf See“ sammeln können?
Nein, bisher leider noch nicht, aber das wird sich noch dieses Jahr ändern: In Zusammenarbeit mit dem super netten Team von Loreley-Linie Weinand in Kamp-Bornhofen bei Boppard, haben wir ein einmaliges Konzept für alle die entwickelt, die keine Lust auf die immer gleichen Halloween-Partys haben: Am 31. Oktober geht es mit der Rheinfahrt „Nacht und Nebel“ auf eine schaurig-schöne Reise durch das düstere Dämmerlicht des Rheintals. Dabei werde ich mein Publikum per Schiff ins Reich der Schatten mit vergessenen Legenden zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten entführen.
Interessant. Gibt es schon Details?
Wir legen um 19 Uhr in Boppard beziehungsweise um 19:15 in Kamp ab und zurück sind wir wieder gegen 23:30 Uhr. Wer bis zum 30. September bucht, erhält ein Ticket zum Frühbucherrabatt von 19 Euro Danach kostet es 22 Euro. Bestellen kann man unter 06773 341 oder info@loreley-linie.de.
Das Gespräch führte Wolfgang Tischler.
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