Westerburg feierte gelungenen Auftakt zur 725-Jahr-Feier
In diesem Jahr feiert die Stadt Westerburg ein besonderes Jubiläum: 725 Jahren Stadtrechte. Dieses Ereignis soll in den nächsten Monaten gebührend gefeiert werden. Der Startschuss fiel jetzt mit einer gelungenen Auftaktveranstaltung in der Stadthalle. Gesang, Musik und Tanz gehörten ebenso zum bunten Programm wie Festreden, Grußworte und Comedy. Viele Bürger und Vereine waren der Einladung von Stadtbürgermeister Ralf Seekatz gefolgt, der sich über ein volles Haus freute.
Westerburg. Den Auftakt machte zunächst die Stadtkapelle Westerburg unter der Leitung von Maic Zimmermann. So manches Musikstück trugen sie später auch gemeinsam mit der Sängervereinigung 1852 Westerburg vor, die unter der Leitung von Helge Staller mit einigen heiteren Liedern unterhielt.
Nach einem lautstarken „Hui Wäller“ hieß Stadtbürgermeister Ralf Seekatz zu Beginn alle Gäste willkommen. Ein besonderer Willkommensgruß galt den Ehrengästen, unter ihnen auch sein Amtsvorgänger Helmut Schönberger, Westerburgs Ehrenbürger Gerhard Krempel und eine Abordnung aus der französischen Partnerstadt Le Cateau.
Ehrenbürger Gerhard Krempel überraschte Stadtbürgermeister Ralf Seekatz mit einem besonderen Geschenk: er überreichte ihm eine neue Bürgermeisterkette, was für reichlich Beifall sorgte. Die hochwertig handgearbeitete Kette besteht aus 17 eingefassten Einzelelementen, die durch silberne Kettenglieder verbunden sind. Das Mittelteil ist ein ovales Ornament, welches das „Stadtbild von Westerburg“ zeigt. „Tragen Sie die Kette zur Wahrung der Tradition und Geschichte unserer ehrwürdigen Stadt, in der ihre Bürger auch künftig weiter frei leben sollen“, riet Krempel dem Stadtbürgermeister. „Ich werde sie in Ehren tragen. Das ist ein sehr schönes Geschenk an die Stadt“, dankte Seekatz dem edlen Spender.
In seiner Ansprache erinnerte der Ehrenbürger an wesentliche Etappen der Westerburger Geschichte. Letztendlich sei es den verwandtschaftlichen Beziehungen der Grafenfamilie zu verdanken, dass Westerburg die Stadtrechte verliehen wurden. „Es waren und es sind die Westerburger, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind: Eine liebenswerte Stadt im Herzen des Westerwaldes“, betonte der Ehrenbürger.
Da das Jubiläum ein Anlass zur Freude und zum Feiern sei, waren keine langen Reden vorgesehen. Deshalb warnte auch der Bürgermeister augenzwinkernd vorab: „Der Schlossgeist Petermännchen wird heute Nacht jeden heimsuchen, der hier oben zu lange Reden schwingt“. Diese Worte nahmen sich die Redner dann auch zu Herzen, schließlich sollte im Anschluss an den offiziellen Teil noch die Stadtkapelle mit Blasmusik unterhalten und so für einen schönen Ausklang des Abends sorgen.
Westerburg sei die schönste Stadt in der Umgebung, lobte Pfarrer Ralf Hufsky, der den Reigen der Grußworte eröffnete und der auch im Namen der evangelischen Kollegen gratulierte. Auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Nick freute sich, dabei sein zu können. Der Rückblick auf die Geschichte der Stadt mache deutlich, dass hier viel geleistet wurde, wobei Demut und Dankbarkeit eine große Rolle spielten.
Rund 30 Generationen hätten über die Jahrhunderte hinweg Westerburg aufgebaut und zu dem gemacht, was es heute ist. Die Verleihung der Stadtrechte bedeute somit auch ein Geschenk an die Menschen, sich selbst entwickeln zu können, hob Landrat Achim Schwickert hervor, der neben einer Urkunde auch ein Wappen des Westerwaldkreises als Zeichen der Verbundenheit überreichte.
Beste Grüße an die größte Stadt in der Verbandsgemeinde überbrachte VG-Bürgermeister Gerhard Loos. Sein Geldgeschenk überreichte er mit der Bemerkung, dass dies eine Anzahlung auf das Schließfach für die neue Bürgermeisterkette sei, damit diese sicher verwahrt werden könne. Die erste Kette, die kurz nach der 700-Jahr-Feier gestohlen wurde, war nie mehr aufgefunden worden.
Mit seiner locker, humorvollen Art führte Herbert Schmitz als Moderator durch den kurzweiligen Abend. Zu den Mitwirkenden zählten auch einige Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, die unter der Leitung von Nicole Pauly-Marz mit einem „Synchrontanz“ auf die Musik „An der schönen blauen Donau“ die Blicke auf sich zogen. Mit schwungvollen Frühlingsliedern erfreute die Klasse 2c der Regenbogenschule unter der Leitung von Annette Schütz. Das Flötenensemble der Stadtkapelle unter der Leitung von Doris Heisters gab neben "Hurry up" und „Polly Wolly Doodle“ auch die Melodie von „Pippi Langstrumpf“ zum Besten. Mit brasilianischen Rhythmen zog die heimische Musikgruppe Samba-pa-ti die Zuhörer in ihren Bann. Sie alle ernteten reichlich Beifall und viele lobende Worte für ihre Darbietungen. Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt von Vollblutkomiker „Ingo Knito“, der mit seinen Gags und Zaubert(r)icks für viele Lacher und beste Unterhaltung sorgte. Alle Augen richteten sich gespannt auf die Auserwählten, die ihn während seiner Show auf die Bühne begleiten mussten. Die eigene Armbanduhr als Geschenk zurück, ein verschwundener Fünf-Euro-Schein oder eine knallende Peitsche mit Musikeffekten - eine Comedy-Show, die begeisterte.
Stadtbürgermeister Ralf Seekatz freute sich über die allseits positive Resonanz und wies auf die kommenden Veranstaltungen im Rahmen des Stadtfestes hin. Weiter geht es am Freitag, den 5. Mai (19 Uhr) mit einer Lesung im Burgmannenkeller, und am 28. Mai (15 Uhr), mit einem Film-Nachmittag in der Stadthalle. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Homepage der Stadt Westerburg unter www. stadt-westerburg.de. Ulrike Preis
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