Tollwutverdächtiger Fuchs hatte Staupe
Ein Fuchs, der vor einigen Tagen im Ortsbereich von Elsoff von einem Jäger erlegt wurde, war an Staupe erkrankt. Das Tier war am hellichten Tag im Ortsteil Mittelhofen durch die Straßen gelaufen und hatte sich anschließend apathisch unter eine Bank verkrochen. Das Veterinäramt der Kreisverwaltung veranlasste daraufhin eine Laboruntersuchung auf Tollwut und andere Gehirnkrankheiten, deren Ergebnis das Koblenzer Landesuntersuchungsamt jetzt mitgeteilt hat.
Montabaur. In jüngerer Vergangenheit wurde aus den hessischen Nachbarkreisen über etliche Staupefälle bei Füchsen berichtet. In Rheinland-Pfalz sind zwar über Jahre keine Fälle registriert worden, allerdings wird auch nicht systematisch auf Staupe untersucht. „Infektionskrankheiten wie die Staupe gehören zum Kreislauf der Natur“, erläutert Amtstierarzt Wolfram Blecha. Insofern sei der jetzt festgestellte Fall zwar ein interessanter Befund, aber kein Grund zur Aufregung, zumal der Erreger trotz enger Verwandtschaft zum Masernvirus für Menschen ungefährlich ist.
Die Staupe ist eine meist tödlich verlaufende Virusinfektion, die bei Hunden, aber auch bei etlichen wild lebenden Fleischfressern vorkommt. Neben dem Fuchs sind zum Beispiel auch Wolf, Dachs, Marder, Wiesel und Waschbär empfänglich. Schlagzeilen machte die Seuche im Jahre 2002, als an den Stränden von Nord- und Ostsee mehr als 20.000 Seehunde an dem Staupevirus verendeten. Als Symptome der Krankheit werden je nach Verlaufsform zentralnervöse Störungen, Erbrechen und Durchfall, Augen und Nasenausfluss oder Atembeschwerden beobachtet.
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„Die häufigste Übertragungsart ist der unmittelbare Kontakt“, erklärt Wolfram Blecha. „Da das Staupevirus außerhalb des Körpers einige Tage infektionsfähig bleibt, können sich Hunde aber auch mittelbar an Ausscheidungen von infizierten Wildtieren anstecken.“ Dennoch – so Blecha – käme die Krankheit bei Hunden selten vor, da die Staupeimpfung eine weitgehend sichere Prophylaxe bietet und zum Standard-Impfprogramm gehört. Katzen würden dagegen nicht gegen Staupe geimpft, da sie sich zwar mit dem Virus infizieren können, jedoch keine Krankheitsanzeichen zeigen.
Die Kreisverwaltung beantwortet unter der Telefon-Nummer 02602 124 586 Fragen zum Thema Tierseuchen und nimmt entsprechende Hinweise entgegen. (Pressemitteilung der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises)
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