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Nachricht vom 06.05.2017    

800 Jahre Buchkultur werden vorgestellt

Die "Magna Charta", ein handgeschriebenes verfassungsrechtliches Schriftstück aus dem Geburtsjahr von Rennerod ist vor Jahren für mehrere Millionen Euro in einem Auktionshaus versteigert worden. Nicht dieses, allerdings viele andere seltene und hochwertige Schriftstücke und Buchobjekte werden beim Vortrag des Frankfurter Bibliothekars Hans Eckert am Samstag 13. Mai um 19 Uhr in Sims Werkstatt, dem Kunstkabinett der Buchhandlung Lang, vorgestellt und in Konstellation zur Stadtgeschichte Rennerods gebracht.

Hans Eckert mit einem Nachdruck. Fotos: Veranstalter

Rennerod. Seit Beginn der Zeitrechnung dokumentiert die Schrift Geschichten und Geschichte und besiegelt somit das gemeinschaftliche Zusammenleben. Das Buch in der uns bekannten Form gibt es schon seit Beginn unserer Zeitrechnung und handgeschriebene Bücher hat es schon vor der Erfindung des Buchdrucks gegeben. Dabei war die Schrift bis zur Einführung des Buchdrucks lediglich an die mündliche Überlieferung gebunden. Theater, die Predigt, den Vortrag oder die Gerichtsrede, alles Situationen, wo der Text durch mündliche Handlungen erscheint. Erst der Buchdruck verschaffte der Schrift eine charakteristische Unabhängigkeit vom mündlichen Ausdruck.

Johannes Gutenberg gelang zwischen um 1450 in Mainz mit dem ersten Druck der Bibel der Durchbruch, indem er einzelne Lettern aus Blei goss und diese Buchstaben in eine Reihe stellte. Daraus ergaben sich Zeilen, und eine Folge von Zeilen ergab eine Seite. Diese „gesetzte" Seite konnte man einfärben, und mit dem Papier in Kontakt gebracht, erhielt man so viele gedruckte Blätter, wie man wollte. Gutenberg war die vollständige Mechanisierung der manuellen Schreibtätigkeit gelungen. Mit dieser Erfindung ließen sich mit einer Textvorlage tausende Exemplare einigermaßen schnell und kostengünstig herstellen. Sofort schnellte die Buchproduktion in die Höhe und als Folge wurde die Bibelübersetzung von Martin Luthers vor 500 Jahren ein Meilenstein und wichtiges Sprachrohr in der Geschichte der Reformation.



Anlässlich der 800-Jahr-Feier von Rennerod entführt Hans Eckert, der Bibliothekar der Universitätsbibliothek Frankfurt, zu einem vergnüglichen Gang durch 800 Jahre Buchgeschichte. Von mittelalterlichen Handschriften aus klösterlichen Schreibwerkstätten über die ersten Drucke in der Nachfolge Gutenbergs bis hin zu Massendrucksachen der Neuzeit.

Ausgewählte Objekte werden den Einfluss der technischen Entwicklung im grafischen Gewerbe auf die europäische Geistesgeschichte begreifbar machen, denn Reformation und Aufklärung wären ohne den Buchdruck undenkbar. Bis heute ist die Gesellschaft auf Schrift und Schriftlichkeit ausgerichtet und kommunikativ vernetzt. Ein kurzer Exkurs wird buchkünstlerischen Tendenzen im 20. Jahrhundert gewidmet sein.

Umrahmt wird der Vortragsabend mit den ersten Ölbildern der „Renneroder Horizonte“, die der Dortmunder Künstler Kurt Thomas eigens für das Renneroder Stadtjubiläum angefertigt hat.

Anmeldungen in der Buchhandlung & Antiquariat Lang unter 02664 / 227 sind unbedingt erforderlich! (PM Marlies & Helmut R. Lang)


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