Keramik, Musik und Feuerspektakel in Höhr-Grenzhausen
Der Europäische Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen ist eine renommierte Veranstaltung, die alljährlich viel Fachpublikum und an Kunsthandwerk interessierte Besucher anzieht. In diesem Jahr lockte auch das sonnige Wetter am Samstag, 10. Juni zum Bummeln und Genießen, selbst nach Einbruch der Dunkelheit verfolgten die zahlreichen Zuschauer das Spiel mit Feuer und Glasuren in einem mediterranen Ambiente.
Höhr-Grenzhausen. Im Keramikmuseum präsentieren chinesische Porzellan- und Keramikkünstler aus der diesjährigen Gaststadt Jingdezhen ihre Objekte sowie die Kunst der Pinselherstellung und Kalligraphie.
Auf dem Plateau des Museums stellen Gastkünstler aus Wales ihre Produkte aus. Ins Auge fallen die wunderschönen, naturalistisch und fein gestalteten Insekten von Ross De Wayne Campbell. Die professionellen Keramiker aus aller Welt – dazu gehören wieder Aussteller aus Großbritannien, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Polen und Ungarn - entwickeln eigene Techniken und kreieren so Unikate. Ein Beispiel sind die anmutigen Menschenfiguren von Klaus Cramer, die ihre sanfte, graue Räucherwirkung erhalten, indem die aus weißem Ton modellierten Figurinen zunächst im Brennofen hoch gebrannt und anschließend in der Brenngrube noch einmal nachgebrannt werden. Besonders viel Geduld und Disziplin beweist auch Maria Wieding-Kalz, die feine Quadrate von der Oberfläche des modellierten Gefäßes abhebt und auf diese Weise serielle Strukturen mit besonderer Wirkung erzeugt. Viola und Alfred Herings Spezialität sind lustige Majolika-Malereien auf Gebrauchsgeschirr.
Die Keramiker zeigen, wie vielfältig sich mit den Materialien Ton und Glasur gestalten lässt. Vom zarten Ohrring bis zum mannsgroßen Brunnen reichen die Arbeiten. Der Keramikmarkt ist so berühmt, dass eigens eine Studentengruppe aus Irland zu Besuch weilt.
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Für die Kaminöfen des Rembserhofs herrschte absolut kein verkaufsförderndes Wetter. Trotzdem zeigte sich Jutta Gelhard zufrieden, denn etliche potentielle Kunden interessierten sich und nahmen Prospekte mit. Auch Keramikmeister Manfred Calmano äußerte Zufriedenheit, weil der Markt in Höhr-Grenzhausen zu den wenigen Keramikmärkten mit gutem Renommee zähle, die noch nicht von Hobbykünstlern überschwemmt seien. Das Publikum vor Ort schätze die professionellen Produkte, daher sei gar kein Massenandrang nötig, lediglich einige Kaufwillige pro Tag und das Wetter sei dafür optimal.
Auf dem Laigueglia-Platz wird von Stefan Jakob aus der Schweiz Raku-Brand gezeigt und es gibt für kleines Geld die Möglichkeit eigene Raku-Glasur zu brennen. Auf diesem Platz spielte am Samstagabend „Crossroad“ – eingängige Folkmusik aus Irland, England und den USA sowie Deutsch-Rock einschließlich einer Ballade über Keramiker. Nach Einbruch der Dunkelheit zeigten die beiden Franzosen Jean-François Bourlard und Valerie Blaize ihre spektakuläre Feuerperformance. Mit zwei Öfen, Glas und Glasur fertigten sie zauberhafte Objekte. Anschließend ging die Party weiter.
Der Keramikmarkt lockt auch am Sonntag mit seinen vielfältigen Attraktionen nach Höhr-Grenzhausen. htv
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