Arbeitslosenquote bleibt bei niedrigen 3,3 Prozent
Vier Monate in Folge war die regionale Arbeitslosenquote gleichmäßig um 0,2 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung wird im Sommermonat Juni gebremst: Die Quote bleibt auf dem sehr niedrigen Mai-Wert von 3,3 Prozent. Auch der Abstand zum Vorjahresmonat – eine Verbesserung um 0,2 Punkte - wird gehalten. Derzeit sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 5.918 Menschen ohne Job gemeldet. Gegenüber dem Mai ist ihre Zahl um 49 Personen gestiegen, gegenüber dem Juni 2016 um 319 Personen gesunken.
Montabaur. Trotz konstanter Quote kann von Stillstand keine Rede sein. Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. So gab es während des zu Ende gehenden Monats 2.029 Zugänge in und 1.966 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. „Darunter kamen 564 Männer und Frauen direkt aus einem Job, während 499 in einen Job gehen konnten“, beobachtet Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Das deutet auf einen leichten Abbau der Beschäftigung hin. Diese Eintrübung zur Jahresmitte ist jedoch nicht dramatisch. Insgesamt sind so viele Menschen in der Region erwerbstätig wie nie zuvor.“
Das belegt auch die neueste Statistik: Zum Stichtag 31.12.2016 arbeiteten im Agenturbezirk 98.083 Personen sozialversicherungspflichtig. Das ist gegenüber dem gleichen Stichtag 2015 ein Anstieg um 2.219 Personen oder 2,3 Prozent – und damit die stärkste Wachstumsrate in Rheinland-Pfalz.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich im Juni etwas abgeschwächt. Unternehmen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur sowie der beiden Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn 791 Stellen – das sind 17 weniger als vor einem Monat und 50 weniger als vor einem Jahr. Die „Gesamtrechnung“ aller Zugänge von Januar bis Juni weist mit 4.716 Jobangeboten jedoch ein Plus von 284 gegenüber 2016 aus. Der Bestand hat innerhalb eines Jahres um mehr als ein Viertel (724 Stellen) zugenommen. Derzeit können 3.531 Stellen vermittelt werden, die fast alle sozialversicherungspflichtig, unbefristet und umgehend zu besetzen sind. Dies spiegelt den zunehmenden Bedarf an Fachkräften und die wachsenden Probleme der Betriebe, geeignete Mitarbeiter zu finden.
Um Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Agentur für Arbeit jeden Monat auch die Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht all jene ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden – z.B. durch Fortbildung und Umschulung oder einen Zuschuss für Existenzgründer - und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos gelten. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 4,9 Prozent Prozent und damit auf denselben Wert wie vor einem Monat und vor einem Jahr.
Das Schuljahr ist vorüber, die großen Ferien haben gerade begonnen. Der Ausbildungsmarkt kennt keine Sommerpause; hier fallen noch viele Entscheidungen. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2016) meldeten sich bei der Arbeitsagentur Montabaur 2.354 Lehrstellenbewerber; das sind 70 mehr als im gleichen Zeitraum 2015/16. Die Zahl der „Versorgten“ ist von Mai auf Juni von 1.290 auf 1.546 gestiegen, die der „Unversorgten“ von 964 auf 808 gesunken. „Diese Entwicklung haben wir erwartet“, sagt der Agenturchef. „In den Sommermonaten finden viele junge Leute noch den ersehnten Ausbildungsplatz – nicht zuletzt mit Hilfe der Arbeitsagentur. Andere entscheiden sich für ein Studium oder einen weiteren Schulbesuch.“ Chancen gibt es bis zuletzt: Noch sind 797 Lehrstellen für das beginnende Ausbildungsjahr frei, und viele Betriebe hoffen, diese in letzter Minute mit dem passenden Nachwuchs besetzen zu können. Insgesamt meldeten sie dem Arbeitgeberservice zwischen Oktober und Juni 1.801 Ausbildungsstellen. Das ist ein Plus von 115 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst: Im Westerwaldkreis sind derzeit 3.688 Personen ohne Job gemeldet - 19 mehr als im Mai und 167 weniger als im Juni 2016. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 3,3 Prozent auf dem Level des Vormonats. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent. Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.230 Arbeitslose gemeldet. Das sind ein Anstieg um 30 Personen gegenüber dem Mai und ein Rückgang um 152 gegenüber dem Juni 2016. Wie bei den Nachbarn veränderte sich die Quote im Monatsverlauf nicht. Sie beträgt weiterhin 3,4 Prozent; vor einem Jahr waren es 3,7 Prozent. (PM)
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