Friedliche Hunnen belagerten den Burggarten
Gäste waren im Hachenburger Hunnenlager stets willkommen. Ein buntes Völkchen von Gleichgesinnten wechselt öfters den Standort in der Bundesrepublik. Diesmal war Hachenburg der Dreh- und Angelpunkt für das „fahrende Volk“. Ansprechendes Programm begeisterte die Besucher aus nah und fern.
Hachenburg. Die mittelalterliche Stadt Hachenburg, bekannt als Kulturhauptstadt des Westerwaldes, ist immer für eine Überraschung gut. Doch diesmal waren es nicht die Gewerbetreibenden oder das Kulturamt der Stadt selbst, sondern eine Privatinitiative sorgte für eine Überraschung und viel gute Laune mit einem abwechslungsreichen Programm im Burggarten. Aus Spaß an der Freude hatten sich die Hunnen rund um ihren König Attila versammelt und ihre geräumigen Zelte aufgebaut und somit der Öffentlichkeit einen Einblick in das „Leben aus alter Zeit“ ermöglicht.
Hans Reinhardt aus Hachenburg verkörperte die Rolle des gefürchteten „Hunnen-Königs Attila“. Zusammen mit seiner Königin „Rekam“ (Marion Völkner) erlebten sie als Herrscherpaar selbst zusammen mit ihren fast 25 Hunnen aus allen Teilen der Region (von Aachen bis Bonn) frohe Stunden an den vier Tagen und bewiesen dabei gleichzeitig, dass die „Hunnen von Heute“ friedfertige Menschen sind, die im Alltag ihrem Berufsleben nachgehen und in der Freizeit in ihre Rollen schlüpfen. Ohne eine finanzielle Hilfe von irgend einer Seite wurde das Fest privat organisiert und finanziert. Tolle Kostüme – meist selbstgemacht - und einige Kilo schwarzer Schminke werden benötigt, bis die Hunnen „echt“ aussehen.
Der Dauerregen hatte das Samstagabendprogramm leider verhagelt, aber der guten Laune tat das schlechte Wetter keinen Abbruch. Die luxuriös ausgestatteten Hurten boten nicht nur bequemen Aufenthalt, sondern auch wohlige Wärme im Schlafgemach. „Eintritt nehmen wir nicht, wir freuen uns auf viele Besucher“, war Hans Reinhardt sichtlich zufrieden, als am Nachmittag viele Menschen ins Hunnenlager strömten, nachdem die Modenschau des Werberings auf dem Alten Markt zu Ende war. Die lokalpolitische Prominenz war auf Schloss Hachenburg zum Ehrenamtsempfang versammelt, da warteten die Hunnen trotz Einladung vergeblich auf einen Besuch. Dafür hatte sich eine Abordnung der Hachenburger Kirmesgesellschaft – „in Blaukittel-Uniform“ unter das Hunnenvolk gemischt. Am Vorabend konnte man Zeuge sein bei einer Hunnen-Gerichtsverhandlung, wo die Verurteilten lange Gesichter machten, als sie am Pranger dem Gespött des Volkes ausgesetzt waren und mit Tomaten beworfen wurden.
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Für das leibliche Wohl war an zahlreichen Ständen alles gut vorbereitet und viele Passanten, die sich lange nicht gesehen hatten, fanden nicht nur genügend Gesprächsstoff, sondern lauschten auch den Ansagen für die einzelnen Darbietungen, die für viel Aufmerksamkeit sorgten. Als einer der Höhepunkte des Nachmittags verstand es die Tanzgruppe „Asia“ des TuS Hachenburg in perfekter Art Musik in Bewegung umzusetzen. Langanhaltender Beifall war den charmanten jungen Frauen gewiss. Anschließend folgte eine Einladung der Gruppe in das Königszelt, wo sich Krieger, Fürsten und Sklaven um den König scharten und ihre Gäste gut bewirteten. Repa
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