Martin Luthers „Nur“–Worte
„Nur…“ So beginnen einige knackig-markante Sätze Luthers. Lassen sich die berühmten theologischen Glaubenssätze in heutige Szenen überführen? Die Fotokünstlerin Brigitte Gross aus Bad Camberg und der Lyriker Dietmar Engelberth aus Hachenburg haben sich gemeinsam auf Spurensuche begeben. Unter dem Thema „Sind wir noch zu retten? 4soli. Szenen. Eine Ausstellung.“ entsteht zurzeit eine besondere künstlerische Installation in der Hachenburger Schlosskirche.
Hachenburg. Brigitte Gross und Dietmar Engelberth haben eine Kombination aus Foto- und Textkunst geschaffen. Die Ausstellung zu den berühmten Lutherworten: Sola fide (Nur durch den Glauben), Sola scriptura (Nur aufgrund der Schrift), Sola gratia (Nur aus Gnade) und Solus Christus (Nur Christus) wird von der Kirchengemeinde Hachenburg im Rahmen des diesjährigen Reformationsjubiläums gezeigt. Wichtig ist den beiden Künstlern der Hinweis auf die dialogische Form der Entstehung der Ausstellung. „Mal stand ein Bild als Ausgangspunkt zu einem der Luther-Worte im Raum. Dann folgte der Text dem Bild, der Spur, die durch das Bild gelegt war. Oder andersherum“, sagt Dietmar Engelberth. „Und bei keinem der Lutherworte ließ sich vorab sagen, was Ausgangs- und was Zielpunkt unserer gemeinsamen Spurensuche war.“
Es entstand eine Ausstellung, die sich unter den Händen der Künstler entwickelte. „Ich mag es unheimlich gern, wenn man aus verschiedenen Positionen auf ein Thema zuarbeitet. So öffnet der Text das Bild noch mal auf ganz andere Weise“, sagt Brigitte Gross. Als größte Herausforderung bezeichnet sie die Positionierung der Ausstellungsstücke im Raum. „Für mich ist es ein Aha-Erlebnis gewesen, dass man den Kirchenraum mit den Installationen zu den „Soli“ sprechend machen kann.“ Das empfindet Hachenburgs Pfarrer Hilmar Lenz ebenso. Er hatte die Idee zu der Ausstellung. „Die Kirche ist nicht ein Raum, der da ist und für eine Ausstellung genutzt wird, weil er eben ein Dach und ein paar Wände hat. Ganz im Gegenteil ist die Ausstellung über die „Soli“ eine Installation zur Wahrnehmung und Interpretation des Kirchenraums geworden.“ Über Lichtinstallationen, Wortvorträge und musikalische Begleitung sollen zusätzliche Impulse an die Besucher gegeben werden. Beraten und inspiriert wurden die beiden Künstler in Idee und Gestaltungskonzept von Helmut Gross und Heike Engelberth.
Die Ausstellung soll das Programm der Kirchengemeinde Hachenburg zur Reformationsfestwoche vom 3. bis 10. September begleiten. Geplant sind Gottesdienste, Filmvorführungen, Konzerte, Podiumsdiskussionen, Lesungen und Stadtführungen. Die Ausstellungseröffnung in der Evangelischen Schlosskirche mit Lesung der Texte durch Dietmar Engelberth und musikalischer Begleitung findet am Montag, den 4. September um 19 Uhr statt. Bis zum 10. September ist die Ausstellung zwischen 17 und 20 Uhr geöffnet.
Hinweis: Die Ausstellung ist für die Schlosskirche in Hachenburg konzipiert. Sie ist aber darauf ausgelegt mit möglichst geringem Aufwand auf andere Raumvorgaben adaptierbar zu sein. Ausleihkontakt: Dietmar Engelberth, Telefon: 02662-945477, E-Mail: dietmar@engelberth.de. (shg)
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