Wie sich Energiekosten im eigenen Betrieb reduzieren lassen
Energie – einkaufen oder selber machen? Diese Frage beschäftigte die über 20 Gäste beim diesjährigen Unternehmerfrühstück bei der Firma ITEX Gaebler-Industrie-Textilpflege GmbH & Co. KG in Heiligenroth. Unter dem Titel „Zahlst Du noch oder sparst Du schon? Die Energiekosten im eigenen Betrieb reduzieren!“ hatten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (WFG) und das Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH eingeladen.
Heiligenroth. Die Eigenversorgung mit Strom und Wärme in Betrieben lohnt sich – so die zentrale Botschaft der Referenten. Verbesserungen im Bereich der Energieeffizienz können zudem die Betriebskosten nachhaltig senken und einen Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen darstellen. Gleichzeitig werden Umwelt und Klima entlastet. Wie die Strom- und Wärmewende im eigenen Unternehmen aussehen kann, zeigt das Praxisbeispiel der Firma ITEX Gaebler-Industrie-Textilpflege: Mehr für die Umwelt zu tun, ist ein wichtiges Anliegen der ITEX-Geschäftsführung.
In ihrem Betrieb in Heiligenroth erzeugt das Unternehmen nahezu 50 Prozent des anfallenden Strombedarfs über das firmeneigene Blockheizkraftwerk und einer Photovoltaikanlage selbst. Die Wärmeerzeugung für das Waschwasser in der Wäscherei übernimmt eine solarthermische Anlage. „Mir ist es wichtig, einen Betrieb zu übernehmen, der nahezu energieautark läuft“, so Geschäftsführerin Eva Reiter. Durch die umgesetzten Maßnahmen können rund 220 Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr eingespart werden, so Dr.-Ing. Susanne Veser, Björnsen Beratende Ingenieure GmbH, die die Maßnahmen von Rainer Raabe und dem ITEX-Team begleitet. Bei einem Rundgang durch das Firmengebäude des Gastgebers bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, selbst eine Reihe von Beispielen effizienter Technik zu besichtigen, vom Blockheizkraftwerk bis zur Wärmerückgewinnung aus dem Waschwasser.
Landrat Achim Schwickert stellte heraus, dass die Energieeffizienz wichtig ist, aber die Umsetzung immer auch wirtschaftlich betrachtet werden muss. Daher seien Informationen, wie sie im Rahmen des Unternehmerfrühstücks angeboten werden, immer eine gute Orientierungshilfe, so Schwickert.
Förderprogramme des Bundes und des Landes können helfen, die Umsetzung der Maßnahmen wirtschaftlicher zu gestalten. Über aktuelle Fördermöglichkeiten in den Bereichen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien informierte Peter Müller von der Energieagentur in seinem Vortrag. Welche Einsatzmöglichkeiten von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in Unternehmen bestehen, verdeutlichte Dr. Fabian Theis von der Wilhelm Theis GmbH.
„Welche Energieeffizienzpotenziale in Ihrem Unternehmen stecken, können Sie mit Hilfe der KMU-Energiekarawane herausfinden“, so Stefanie Weber, Referentin der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH. Kernstück der Energiekarawane ist eine kostenfreie und individuelle Energiekurzberatung vor Ort im Betrieb. Ohne bürokratischen Aufwand oder lange Vorbereitung seitens des Betriebes steht nach einem Rundgang durch den Betrieb fest, ob und wenn ja, welche Energieeinsparmöglichkeiten bestehen und ob es sich für den Betrieb lohnt, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Die Energiechecks führen ausschließlich qualifizierte, anbieter- und produktneutrale Energieberater durch. Interessierte Betriebe können sich im Westerwaldkreis noch bis zum 28. August bei Stefanie Weber Telefon: 0631/20575-7141, E-Mail: stefanie.weber@energieagentur.rlp.de oder über die Homepage der Energieagentur www.energieagentur.rlp.de/kmu-energiekarawane anmelden.
Katharina Schlag, Moderatorin des Unternehmerfrühstücks, war erfreut über das rege Interesse an der Veranstaltung. Ihr Fazit: „Die gute Resonanz zeigt, dass viele Unternehmen, sich bereits mit der Umgestaltung der Strom- und Wärmeversorgung im Betrieb beschäftigen. Es lohnt sich dabei immer, kreativ über die Dinge nachzudenken und sich mit kompetenten Beratern zusammenzusetzen“. Die Vorträge finden Interessierte unter www.wfg-ww.de. (PM Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (WFG)
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