Waschechter Blues aus Frankfurt reißt Publikum mit
Mit Mundharmonika, Gitarre und Gesang versetzten Klaus Kilian und Bernd Simon ihr Publikum im Stadthaus Selters zurück in die Zeit der Baumwollplantagen und der Sklavenarbeit in Amerika. Die sympathischen Frankfurter, die seit fast 30 Jahren das Bluesduo Down Home Percolators bilden, besangen staubige Straßen, die Suche nach Arbeit und das Land, in dem Wasser wie Wein schmeckt.
Selters. Klaus „Mojo“ Kilian bestach mit einer volltönenden Singstimme und virtuosem Mundharmonikaspiel. Bernd Simon setzte seine Gitarre eher filigran ein, mit viel Fingerpicking und groovenden Läufen. Ihre echte Liebe zum Blues und der authentische Ausdruck ihrer Musik begeisterte sofort das Publikum. Aber auch der zweistimmige Gesang packte die Zuhörer, die um die Wette strahlten und die Songs der beiden Künstler sichtlich genossen.
Der Bandname leitet sich vom Down Home Blues ab, der erdigen Version dieser Musik, die auf alte Country-Elemente oder beispielsweise auf den Ragtime zurückgreift, und von der Kaffeemaschine („Percolator“), die mindestens genauso brodelt wie die Musik der beiden Frankfurter. Einige Besucher waren extra für das Duo zum Konzert des „Forum Selters“ nach Selters gereist.
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Mojo Kilian hatte zu jedem Song eine kleine Geschichte parat, berichtete von den „lieblichen Äpfeln“, die Big Joe Williams besang, wobei eher nicht die Erzeugnisse der Streuobstwiesen gemeint waren, sondern die körperlichen Vorzüge einer Dame. Oder er wusste bei Tampa Reds Hit „No matter how she done it“ von einer Frau zu berichten, die so schön war, „dass Blinde wieder gehen und Taube wieder sehen“ konnten. Neben solchen spaßigen Anekdoten berichtete Kilian von der Entstehung des Blues vor rund 100 Jahren, vom Leben in der Südstaaten, den Einflüssen dieser Musik und der Wandlung des ländlichen Blues zum elektrisch verstärkten, wie er in Detroit und vor allem in Chicago zur Blüte reifte. (PM)
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