Wer wird neuer Stadtbürgermeister in Hachenburg?
Fairer Wettbewerb der beiden Kandidaten Anne Nink und Stefan Leukel, doch nicht ganz ohne erkennbare Brennpunkte. „Weiter so…!“ oder „man kann auch vieles anders und besser machen“, das ist die spannende Frage. Eine geplante Podiumsdiskussion mit beiden Kandidaten, die der FDP-Ortsverein vorgeschlagen hatte, fand nicht statt.
Hachenburg. So etwas wie prickelnde Wahlkampfstimmung ist weder für den Bundestagswahlkampf, noch bei der Frage: „Wer wird neuer ehrenamtlicher Stadtbürgermeister von Hachenburg?“ spürbar. Jedoch gibt es zwischen den beiden Bewerbern – Anne Nink und Stefan Leukel – doch Unterschiede zu erkennen. Während Anne Nink die bisher von der SPD-Mehrheit geprägte Arbeit in der Stadtpolitik fortsetzen möchte, versucht Stefan Leukel mehr Nähe zum Bürger und einen von ihm geforderten geänderten politischen Stil umzusetzen.
Da die FDP keinen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt ins Rennen schicken wollte, hatte der Ortsverein einen Termin für eine Podiumskonferenz vorgeschlagen, bei denen beide Kandidaten unter der Moderation von Burkhard Schmid und Jürgen Kohlhas den Bürgern Rede und Antwort stehen sollten. Nach der persönlichen Vorstellung der Kandidaten sollte über Familienpolitik, Schulen, Kindergärten und deren Fördermöglichkeiten gesprochen werden. Auch das Thema Senioren stand auf der Tagesordnung. Die medizinische Versorgung (Ärzte im ländlichen Raum und Krankenhaus) hätte für guten Gesprächsstoff gesorgt. Nicht weniger spannend wäre die Thematik über das Gewerbegebiet B 413, Neubaugebiet Rothenberg II und die geplante und der bereits genehmigte Moschee-Bau im Stadtteil von Altstadt gewesen, der durch das Engagement der DITIB-Trägerschaft immer noch für Zündstoff sorgt.
Aber leider wurde diese Chance, die einzelnen Kandidaten und ihre Betrachtungsweise zu den einzelnen Themenkreisen Stellung beziehen zu lassen, nicht genutzt. Stefan Leukel (CDU) war spontan zum Mitmachen bereit, Anne Nink (SPD) erteilte nach Rücksprache mit dem SPD-Ortsverband dem Vorhaben eine Absage. „Es sei unüblich, dass eine Partei einer anderen Partei eine Podiumsdiskussion vorschlage“, argumentierte Anne Nink und wies auf die rückläufigen Zuhörerzahlen bei solchen Veranstaltungen hin. Sie wolle andere bürgernahe Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit den Bürgern nutzen. Als störend wurde auch die Tatsache gewertet, dass die Moderatoren sich derzeit in der BI Hachenburg engagieren. Diese Absage der SPD-Kandidatin wurde erst einen Tag nach der Altstädter Kirmes von dem CDU-Ortsverein veröffentlicht. repa
„Leider wurde eine Chance vertan!“
Von offizieller Seite ist es im Bund und Land und auch in der Stadt immer so: getreu der Devise: „Alles in bester Ordnung!“ Ist das wirklich so? Es gibt einige Punkte, die die Öffentlichkeit interessieren, aber von der Politik als nicht so wichtig eingestuft und ignoriert werden. Bei einer solchen Podiumsdiskussion hätte man nicht nur die Kandidaten selbst, sondern auch die langjährig aktiven Repräsentanten der Stadtpolitik fragen können, warum das eine oder andere Problem bisher gar nicht oder nur unbefriedigend gelöst wurde.
Gewerbegebiet B 413. Gibt es echte Interessenten (außer DHL) an einem Baugebiet für das produzierende Gewerbe? In welchem Zeitrahmen amortisieren sich Erschließungskosten und Grundstücksverkauf-Erlöse? Besteht eine landesplanerische Aussicht auf eine zumutbare Verkehrserschließung und bessere Anbindung an die Autobahnen?
Ein Kommentar von Reinhard Panthel
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