Wohnpark Rothenberg II findet nicht nur Zustimmung
Die Hälfte der 61 Bauplätze ist bereits verkauft. Doch sind nicht alle Interessenten mit der bisherigen Bauweise und Grundstücksnutzung einverstanden. Die CDU-Fraktion Hachenburg sieht Handlungsbedarf und fordert neue Beratungen in der nächsten städtischen Bauausschusssitzung am 7. September.
Hachenburg. Etwas ganz Besonderes war geplant als der Buchenwald gerodet und dafür ein Neubaugebiet im Hachenburger Stadtrat mehrheitlich beschlossen wurde. „Schlossblick“ wurde das Neubaugebiet in der Nähe der Helenenruh benannt. Die ersten Bauwilligen waren stolz und glücklich über die entstandenen Gebäude mit dem versprochenen Fernblick auf die mittelalterliche Stadt. Das änderte sich schnell in dem Moment, in dem die Gebäude aller Stilrichtungen wie die Pilze aus dem Boden schossen. Die ersten genehmigten Änderungswünsche an der ursprünglich geplanten Bauordnung sorgten für Ärger bei Bauwilligen, Neubaubesitzern und Anrainern in der Nachbarschaft.
Die Interessengemeinschaft Rothenberg (IGR) hatte zwischenzeitlich Fragen an den Stadtbürgermeister Charly Röttig und die im Stadtrat vertretenen Fraktionen gerichtet. Stadtbürgermeisterkandidat Stefan Leukel und seine CDU-Fraktionskollegen Karl-Heinz Boll, Volker Kunz und Christian Usinger informierten sich jüngst vor Ort über die Gegebenheiten, die in der geforderten Bauausschusssitzung am 7. September erneut besprochen werden sollen. Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Boll hatte dem Briefwechsel zwischen der IGR und der Stadtverwaltung entnommen, dass durch die Verwaltung in verschiedenen Fällen „Einvernehmen“ hergestellt wurde, wenn „durch das Bauvorhaben die Grundzüge der städtebaulichen Entwicklung und Ordnung nicht berührt werden“.
In der Dr.-Emde-Straße und „Zur Helenenruh 3 und 5“ solle überprüft werden, ob begründete Zweifel an der Einhaltung der Festsetzung des Bebauungsplanes bestehen. Deshalb soll in der Bauausschusssitzung am 7. September eine schriftliche Auflistung und Erläuterung aller bisher durch die Verwaltung erteilten Einvernehmen für das Plangebiet „Wohnpark Rothenberg II“ erfolgen und im Einzelfall das nachbarschaftliche Interesse und die Grundzüge der Planung gewürdigt werden. Dargelegte Abweichungen vom gültigen Bebauungsplan kommen so erneut aufklärend zur Sprache.
Vor knapp einem Jahr gab es bereits einmal einen Ortstermin am Neubaugebiet Rothenberg. Damals wurde dem Bauausschuss von Seiten der Verwaltung erläutert, dass es keine Abweichungen von dem bestehenden Bebauungsplan gebe. Die CDU-Fraktion geht diesem Widerspruch detailliert nach und fordert einen Stadtratsbeschluss für einen Verzicht auf Änderungsverfahren bis auf weiteres. Gleichzeitig wird eine Änderung der Hauptsatzung der Stadt Hachenburg gefordert, die die „Herstellung des Einvernehmens“ nach dem Bundesbaugesetz regeln soll. Karl-Heinz Boll zeigte sich verwundert darüber, dass zwei Tage nach der Antragstellung durch die örtliche CDU-Fraktion in einem Pressebericht der Verwaltung die „Erfolgsgeschichte des Baugebietes Rothenberg“ bejubelt wurde. Stefan Leukel bat um eine sachliche Klärung zu den aufgeworfenen Fragen und forderte ein verlässliches städtebauliches Konzept für die Zukunft. Repa
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