Kunstwerke als Hommage an den Stöffel-Park
Stöffelmotive im Stöffel-Park, das passt natürlich. Die Gruppe um Angelika Brenner (Kirchen) hat innerhalb eines Jahres ihre Faszination zum Stöffel-Park auf Leinwand gebracht, damit die aktuelle Vernissage erfolgreich über die Bühne gehen konnte. Das Ergebnis lässt sich sehr gut ansehen. Im Erlebnismuseum gleich nebenan („Tertiärum“) sind bis zum 6. Oktober Bilder von Baum und Wald zu finden.
Enspel. Es war ein lebhafter Nachmittag. Der Stöffel war halb zugeparkt, überall wimmelte es geradezu vor Besuchern – weit mehr als 300 waren gekommen, und ihre Gesichter verbreiteten gute Laune. Die Vernissage, das Schlemmertagangebot der Caterer von „Die Idee“ („Weinfest“) sowie das gute Wetter waren natürlich mitverantwortlich daran.
Die vierte und letzte Ausstellung 2017 im Café Kohleschuppen zeigt Werke von Angelika Brenner, Ulrike Lenz, Martina Schiebe (alle Kirchen-Freusburg) und Simone Dilling (Betzdorf). In Szene gesetzt werden vor allem spiegelnde Glasfenster der Alten Schmiede, die bei einem Besuch der Gruppe im vergangenen Jahr der Auslöser für die Ausstellung wurden. Die malerische Interpretation der Frauengruppe würdigte Heinz-Robert Stettner (Freusburg) in seiner Laudatio. Seine persönliche Bewunderung für den Stöffel-Park machte er ebenfalls nicht zum Geheimnis.
„Der Mittelpunkt der Ausstellung basiert nach Bekunden der Malgruppe auf einer Hommage an den Stöffel-Park mit der Zielsetzung, Kunst und Industriegeschichte malerisch-zeichnerisch in Einklang zu bringen“, äußerte Stettner und lobte: „In verschiedenen Techniken, Acryl, Naturmaterialien und Collage, in ergebnisreicher Farbharmonie, realistisch und abstrakt, hat die Gruppe mit ihren Hautthemen ‚Fenster, Rost und Mensch‘ die Hommage eindrucksvoll dargestellt.“ Der Kunstliebhaber dankte im Namen der Gruppe dem Geschäftsführer Martin Rudolph und Marli Bartling, die die Kunstausstellungen im Stöffel-Park betreut, für die Unterstützung. Angelika Brenner freute sich, dass Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach ebenfalls zur Eröffnung der Vernissage erschienen war. Für angenehme Hintergrundmusik sorgte Johannes Dilling am Keyboard.
Im persönlichen Gespräch erläuterte Brenner, dass sie mittels Airbrush den Glanz der Fenster erreichen konnten und eigens für die Rostdarstellung eine Schichttechnik entwickelt haben. Eigentlich hätten die Künstlerinnen noch gerne mehr Naturthemen darstellen wollen, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr. Dennoch zeigen sich zwei glänzende Schmetterlinge und eine Blume auf Kopfsteinpflaster.
Während hier also Motive gemalt wurden, die sonst eher fotografisch festgehalten werden, sind im Erlebnismuseum gleich nebenan („Tertiärum“) Bilder von Baum und Wald zu finden (bis zum 6. Oktober), die sonst auch viele Maler anregen. Besucher sollten sich unbedingt beides anschauen.
Besucherzeiten: Die Ausstellung im Café Kohleschuppen wird im Stöffel-Park überwintern. Sie ist bis einschließlich Oktober zu sehen von 10-18 Uhr. An Feier- und Sonntagen ist zudem das Café ab 13 Uhr in Betrieb und bietet leckeren Kuchen. In den Wintermonaten sind die Werke dann nur bei hier stattfindenden Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zu sehen.
Eine andere Art des Waldspaziergangs: Wie der Name schon verrät, ist die Bedeutung des Waldes in der Region nicht zu unterschätzen, wenn die Landschaft auch stark zergliedert ist. Kein Wunder, dass die Westerwälder Foto-Freunde daher ihre aktuelle, sechste Fotoausstellung unter den Titel „Wald und Baum im Westerwald“ stellen. Das außerordentliche Ergebnis ist noch bis zum 6. Oktober 2017 im Stöffel-Park zu sehen.
Auf bestens ausgeleuchteten Stellwänden prangen im Museumsgebäude „Tertiärum“ 94 Aufnahmen (Größe 30x40 Zentimeter). Hier können die interessierten Besucher entlangschlendern, sozusagen einen kleinen Waldspaziergang unternehmen. Durch originelle und faszinierende Perspektiven, kunstvolle Handgriffe und Blick für’s Detail wird das Thema ansprechend in Szene gesetzt. Keine Spur von Langeweile, kein Ich-sehe-den-Wald-vor-lauter-Bäumen-nicht. Wer sich ein wenig in den Motiven verlieren möchte, darf es sich auf einer Couch bequem machen.
Hingucker sind beispielsweise Bilder wie das vom stark vergrößerten Ahornsamen oder – ganz anders – von nebeldurchfluteten Waldreihen. Einige gezielt eingesetzte Objektivbewegungen lassen den Wald zu einem gemäldeartigen, abstrakten Muster werden. Manche Aufnahmen zollen dem Lebewesen Baum eine uneingeschränkte Hommage, andere bringen den Menschen ins Spiel, was eine muntere Interaktion darstellt.
So unterschiedlich wie die Fotografen, ist auch ihre Herangehensweise. Perfektion und hohes Stilbewusstsein prägen die einen, ein Gefühl für Atmosphäre und besonderes Licht andere… Beeindruckend ist, dass die Kunst des Fotografierens mit dem Alter keinesfalls nachlässt, sondern die Erfahrung und der eigene Stil besondere Akzente setzten. Die Mitglieder des Fotovereins sind übrigens zwischen 35 und 84 Jahre alt.
Die Ausstellung ist eine schöne Bereicherung für den Stöffel-Park, was nicht zuletzt Martin Rudolph (Geschäftsführer des Stöffel-Parks) sehr zu schätzen weiß. Die Fotoausstellung ist bis einschließlich Freitag, 6. Oktober, im Stöffel-Park, Stöffelstraße, in Enspel von 10-18 Uhr zu sehen. Kontakt und Infos: Stöffel-Park, Telefon 02661 9809800, www.stoeffelpark.de; Verein: Homepage www.ww-foto-freunde.de.
Infokasten: Es stellen Fotografen aus acht Verbandsgemeinden aus: Barbara Bathe, Frank Becher, Konrad Eutebach, Martin Fandler, Thomas Jäger, Dr. Ulrich Janes, Kurt Jungmann, Bernd Langheim, Thorsten Mehlfeldt, Dieter Ochsenbrücher, Ulrich Persch, Uwe Rose, Charly Schneider, Tatjana Steindorf, Erhard Waßmuth sowie Udo Appel und Frank Becher, denen überdies die hervorragende Beleuchtung zu verdanken ist. Der Verein der Westerwälder Foto-Freunde hat seinen Hauptsitz in Hachenburg. (PM Text: Tatjana Steindorf)
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