„Mini-Kamele“ aus Südamerika
Mama, schau mal, ist das ein Alpaka? So oder ähnlich lauten die Fragen der Kinder, wenn sie vor der neuen Tierart im Zoo Neuwied stehen. Allerdings sind die neuen Tiere gar keine Alpakas, sondern Vikunjas. Tatsächlich sehen die Vikunjas den Alpakas zum Verwechseln ähnlich und das hat auch einen guten Grund. Vikunjas sind nämlich die wildlebende Form der domestizierten Alpakas.
Neuwied. Beide Arten gehören zur Familie der Neuweltkamele, besitzen aber im Gegensatz zu den Altweltkamelen Trampeltier und Dromedar keine Höcker. Auch verlieren sie nicht wie Trampeltiere zum Beispiel, ihr Fell in der warmen Jahreszeit. In ihrer Heimat im westlichen Südamerika bewohnen die Vikunjas die Anden in 3.500 bis 5.500 Metern Höhe. Um in dieser Höhe überleben zu können, haben sie eine Reihe von Anpassungen entwickelt, etwa ein ungewöhnlich großes Herz. Ihr Fell ist zudem besonders fein und so dicht, dass es wie eine Isolierschicht gegen die Kälte wirkt. Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt.
Vikunjas leben in Familiengruppen. Eine solche Gruppe besteht aus etwa fünf bis zehn Tieren und wird von einem erwachsenen männlichen Tier angeführt, welches darüber entscheidet, wer zur Gruppe gehört. Vikunjas bewohnen ein Futter- sowie ein separates Schlafgebiet, was sie verteidigen. Bei Gefahr warnt das Männchen die anderen Familienmitglieder durch das „Pfeifwarnen“, auch „Alarmtriller“ genannt, und stellt sich zwischen die Quelle der Bedrohung und die restliche Tiere der Gruppe, während diese sich in Sicherheit bringen.
Im größten Zoo in Rheinland-Pfalz sind derzeit zwei Stuten dieser kleinsten Kamelart zu sehen, die sich nach einer Eingewöhnungszeit ihr Gehege mit einem Hengst teilen werden.
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