Ruandische Delegation in der VG Ransbach-Baumbach
Eine sechs-köpfige Delegation aus der Pfarrgemeinde Rukoma (Ruanda) war in den Westerwald gekommen. Dem Besuch ging eine Einladung der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach voraus, die mit der großen Pfarrei im Süd-Osten von Ruanda seit über zwölf Jahren eine Partnerschaft unterhält. Schwerpunkt der partnerschaftlichen Hilfe sind Maßnahmen zur Verbesserung von Bildung und Ausbildung.
Ransbach-Baumbach. So betraf das erste Objekt der Hilfe den Bau einer zwölf-klassigen Sekundarschule („Haupt-/Realschule“). Es folgte der Bau eines drei-zügigen Berufs-Ausbildungs-Zentrums (handwerkliche Ausbildung). Und schließlich vor etwa zwei Jahren die Sanierung einer kleinen Grundschule. Neben Spenden und Hilfsgeldern der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach hat das Land Rheinland-Pfalz, das seit 35 Jahren mit Ruanda eine Länderpartnerschaft unterhält, den Großteil der jeweiligen Kosten getragen.
So war es naheliegend, dass die ruandischen Gäste bei ihrem Besuch auch über die derzeitige Situation in ihrem Land und speziell in der Pfarrgemeinde Rukoma berichteten. Das aktuell größte Problem in der Pfarrei Rukoma ist die räumliche Situation im Grundschulbereich und bei dem schon älteren Kindergarten. Dabei wird man beim Kindergarten im wesentlichen mit einer Sanierung, eventuell auch geringen Erweiterung zurecht kommen. Für die Grundschulversorgung müssen dagegen mehrere neue Räume errichtet werden.
Nach den Worten von Pfarrer Jean-Claude Ruberandinda, dem Leiter der ruandischen Delegation, ist man bei dieser Sanierung beziehungsweise Neubaumaßnahme auf Hilfe aus Rheinland-Pfalz angewiesen. Zugleich bat er auch die Partnergemeinde Ransbach-Baumbach, hier nach Kräften zu helfen. In diesem Zusammenhang übergab Pfarrer Ruberandinda Bürgermeister Merz erste Pläne und Berechnungen für diese Sanierungs- und Neubaumaßnahmen. Bürgermeister a.D. Gottfried Dahm, Ruandabeauftragter der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach, versprach den afrikanischen Gästen, sich um entsprechende Spenden und um finanzielle Hilfe der Landesregierung zu bemühen.
Die Bauarbeiten sollen in etwa zwei Jahren beginnen, sodass doch genug Zeit besteht, um eine gute Finanzierung zu erreichen. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass Monika Gass, die Leiterin des Keramik-Museums Höhr-Grenzhausen, beim Besuch der ruandischen Gäste spontan den Vorschlag machte, im Oktober/November des Jahres einen Vortragsabend über Ruanda im Museum zu veranstalten und dabei um Spenden zu bitten. Gottfried Dahm wird diesen Vortragsabend gestalten.
Das weitere Besuchsprogramm für die afrikanischen Gäste war recht vielseitig. Am Vormittag des zweiten Besuchstages war man zu Gast bei Pfarrer Alfred Much, dem Leiter der neuen Großpfarrei St. Peter und Paul im Kannenbäckerland. Drei der sechs ruandischen Gäste waren Priester, die am Samstagabend, gemeinsam mit Pfarrer Much und Diakon Seibel, eine feierliche Heilige Messe zum Auftakt der Ransbacher Kirmes feierten. Nach der Messe ging es bei klingendem Spiel des Musikvereins Ransbach-Baumbach zum Kirmesplatz, wo Pfarrer Ruberandinda und Bürgermeister Merz ein großes Fass Fohr-Pils anschlugen. Eine Übung, die dem ruandischen Gast und seiner Begleitung sichtlich Freude machte.
Koblenz mit Seilbahn und Festung, das Rheintal bis zur Loreley und die Untermosel bis Brodenbach waren Ziele am Sonntag, ebenso wie dienstags eine Fahrt zur neuen Hängeseilbrücke bei Mörsdorf (Hunsrück) und zum Flugzeugmuseum Hermeskeil. Eigentlicher Höhepunkt des Reiseprogramms war aber am Montag ein Besuch in Köln und auf der Rückfahrt in Maria Laach. Den Besuch in Köln hatte Gottfried Dahm mit Weihbischof Dr. Dominik Schwaderlapp arrangiert, der die ruandische Gruppe am Kölner Dom herzlich begrüßte. Weihbischof Schwaderlapp, ein Sohn der Stadt Ransbach-Baumbach, führte seine Gäste durch den Dom. Auch in Räume, die man normalerweise nicht zu sehen bekommt.
So ging ein Besuch zu Ende, der bei Pfarrer Ruberandinda und seiner Begleitung einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Mit seinem Dank verband er die Einladung an Bürgermeister Merz und die deutschen Gastgeber zu einem Besuch in der Pfarrei Rukoma in Ruanda.
Der Bericht wäre nicht vollständig, ohne zu erwähnen, dass fünf Familien aus der Verbandsgemeinde auf Bitten von Gottfried Dahm bereit waren, die ruandischen Gäste aufzunehmen. Gerlinde Schüler-Rat, Isabelle Hartenfels und Heinzwilli Winkens hatten abwechselnd die Dolmetscherdienste übernommen. Ihnen sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt. (PM)
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