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Nachricht vom 11.09.2017    

„Heino“ Klöckner über 40 Jahre Vereinsvorsitzender

Wer beim SV Molzhain nach Karl-Heinz Klöckner nachfragt, erntet oft fragende Blicke. Den „Heino“, ja den kennt man. Und das seit über 40 Jahren. Der Vorsitzende des SV Molzhain stammt aus Biersdorf und spielte dort auch Fußball, unter anderem mit dem im Fußballkreis Westerwald/Sieg unvergessenen Heinz Ermert. Er war zugleich Mitglied im örtlichen Gesangverein. Stimmungsmacher damals schon.

„Heino“ Klöckner. Foto: Willi Simon

Molzhain. Unvergessen sind die Auftritte von Klöckner als „Heino“, war doch auch er blond und hatte eine gute Stimme. Die wusste er auch in der „dritten Halbzeit“ nach dem Fußballspiel einzusetzen. Das verschönte das damals übliche „Stiefeltrinken“ im Vereinslokal ‚Bauckhage‘ in Biersdorf. Der Liebe wegen zog es ihn nach Molzhain, als er seine Roswitha zum Traualtar führte. Zunächst kickte er noch in Biersdorf, aber dann schließlich auch in seinem neuen Heimatverein.

Als 1971 der damalige Vereinsvorsitzende verstarb suchte man einen Nachfolger und fand, ihn ein Jahr später, in Karl-Heinz Klöckner, damals noch im Spielausschuss tätig. Die Talente von „Heino“ hatte man längst erkannt. Er gehörte nicht zu den ‚Man-müsste-doch-mal-Mitgliedern‘, sondern packte an. Zunächst einmal initiierte der gelernte Maurer den Neubau eines kleinen Sportheimes, damit sich hier zumindest die Mannschaften treffen und zusammensetzen konnten. Das war zuvor nur im 1.200 Metern entfernten Vereinslokal möglich. Erweiterungen schlossen sich an. Nur Duschen konnte man hier nicht, auch jetzt noch nicht.

Auf einer Anhöhe gelegen reicht der Wasserdruck hierzu nicht aus. Ein weiteres Anliegen des Vorsitzenden war es, den oft schlammigen Schlackenplatz in ein Rasenspielfeld umzuwandeln. Das war 1993 und auch hier war er immer mit vorne dran. Mit viel Engagement von Vereinsmitgliedern wurde diese Aufgabe gemeistert. Allein 400 Tonnen Muttererde mussten zum Abschluss angekarrt eingebaut werden. Dazu standen oft in Reih und Glied elf vollbeladene LKWs im Ort.

Die Zuschauer standen aber nach wie vor im sprichwörtlichen Regen, wenn Petrus bei Heimspielen seine Schleusen öffnete. Karl-Heinz Klöckner sann auf Abhilfe. Zunächst wurde ein schützendes Vordach an das Sportheim angegliedert. Diesem folge eine neue Baumaßnahme. Ein rund 90 Quadratmeter großer Anbau bot jetzt Platz für Vereinsfeiern, aber auch gleichzeitig den Zuschauern quasi Logenplätze mit ungehindertem Blick auf das Fußballfeld. Die Pflege der Sportanlagen ist auch heute noch tägliche Herzensangelegenheit und Aufgabe des inzwischen 76-Jährigen.



Da braucht man allerdings auch eine Ehefrau mit viel Verständnis. Und die hat Karl-Heinz, den seine Roswitha allerdings nicht „Heino“ nennt. Auch sie ist meist mit dabei. Ob Kuchenbacken zum Heimspiel oder Mithilfe bei den Heimspielen. Gesucht und gefunden, so könnte man sagen, auch in der Liebe zum Verein.

Nach 42 Jahren als Vorsitzender, nur drei Jahre setzte Karl-Heinz Klöckner berufsbedingt aus, zieht er ein Fazit. „Ich habe herrliche Zeiten im Verein erlebt“. Das entschädige auch für seinen persönlichen Einsatz und Zeitaufwand im SV Molzhain.

Der Fußballnachwuchs allerdings macht „Heino“ aber Sorgen. Die Spielerdecke ist dünn geworden in Molzhain, auch im Jugendbereich. 120 Mitglieder hat der SV Molzhain. Neben Fußball gibt es noch zwei Turnerinnengruppen. Eine davon sind Damen zwischen 65 bis 80 Jahren. Die „Jungen“ zwischen 50 und 65. Alle sind mit Spaß dabei, so bleibt man jung, auch wenn man älter wird.

Der „gesellige Typ“, wie Karl-Heinz Klöckner sich selbst bezeichnet ist nach wie vor Stimmungskanone bei Feiern oder Festen im Verein und gibt dann auch gerne wieder einmal „den Heino“. Bei mir vergeht kein Tag, ohne gelacht zu haben oder Andere um Lachen zu bringen. Auch das hält jung. Er wird ja noch gebraucht in seinem SV Molzhain.



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