Neue Museumsleitung des Keramikmuseums Westerwald
Nach 17 Jahren in Diensten der Museen im Westerwald GmbH als Leiterin des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen tritt Monika Gass-Pfannkuche nun in den wohlverdienten Ruhestand und überlässt das Ruder ihrer Nachfolgerin Nele van Wieringen. Der Kreisausschuss hat hierzu in seiner jüngsten Sitzung das Benehmen hergestellt.
Höhr-Grenzhausen. Monika Gass, gebürtige Schwäbin aus Ellwangen/Jagst machte ihr Abitur in Zweibrücken und schloss 1981 ihr Studium der Künstlerischen Keramik an der ehemaligen Hochschule für Bildende Künste – jetzt Universität – in Kassel mit summa cum laude ab. Nach dem Aufbau einer eigenen Werkstatt für künstlerische Keramik und einer Lehrtätigkeit an der Waldorfschule Mannheim übernahm sie im September 2001 die Leitung des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen.
Als Diplom-Keramikerin gelang es ihr, Profil und Bedeutung des Museums von einer vornehmlich historisch-regional orientierten Sammlung zu einem überregional beachteten Museum mit internationaler Vernetzung zu erweitern. Das Museum ist als Zentrum für Keramik etabliert, sowohl für historische, technische, und schwerpunktmäßig für zeitgenössische, künstlerische internationale Keramik. Die inzwischen europäische Ausrichtung des „WESTERWALDPREIS – Keramik Europas“ ist hierfür kennzeichnend.
Unter ihrer Ägide gelang die Aufnahme der ´Töpferei Westerwälder Art´ in das bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe. Daneben hat sich Monika Gass-Pfannkuche durch die Forcierung einer Depoterweiterung dem Erhalt und Ausbau der Sammlungen angenommen. Auch das Thema Barrierefreiheit hat sie für das Keramikmuseum erschlossen, in dem sie sich beispielsweise für die Einführung PC-gestützter dreisprachiger Multimediaguides für sehbehinderte und blinde Menschen einsetzte.
Für ihre Verdienste um das Keramikmuseum Westerwald und die künstlerische Keramik erhielt Monika Gass-Pfannkuche im Dezember 2016 den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz.
Mit Erreichen der Regelaltersgrenze gibt Monika Gass-Pfannkuche nun Ende Januar 2018 den Staffelstab weiter an ihre Nachfolgerin Nele van Wieringen.
Nach erfolgter bundesweiter Ausschreibung konnte sich Nele van Wieringen gegen ihre Mitbewerber durchsetzen und überzeugte nicht nur die hochkarätig besetzte Findungskommission und Landrat Achim Schwickert, sondern auch den Kreisausschuss von ihrer Persönlichkeit und ihrem Fachwissen.
Die in den Niederlanden geborene neue Leiterin ist 41 Jahre jung und hat nach mehrjährigen einschlägigen Studienaufenthalten in den Niederlanden und Italien im Jahr 2013 am Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz den Master of Fine Arts in Keramik erworben. Als Künstlerin ist sie Expertin auf dem Feld der keramischen Glasur und wird ihr Promotionsstudium zum Thema „Farbe in der Keramik“ in diesem Jahr abschließen. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen und renommierten Wettbewerben teilgenommen, ist erfahren in der Organisation und Durchführung von Ausstellungen und in der „keramischen Szene“ gut vernetzt. Somit wird sie in der Lage sein, das internationale Netzwerk, das ihre Vorgängerin Monika Gass aufgebaut hat, weiter zu pflegen und das Keramikmuseum als erstklassigen Standort in die Zukunft zu führen.
„Frau Gass hat Hervorragendes geleistet! Ihre Nachfolgerin kann ein gut bestelltes Haus übernehmen und freut sich auch schon auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit allen“, so Landrat Achim Schwickert nach dem positiven Votum des Kreisausschusses.
Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen wurde 1976 vom „Förderkreis Westerwald für Kunst und Keramik e.V.“ in einer Schule eröffnet. Seit 1982 befindet es sich in den vom Westerwaldkreis erbauten Räumlichkeiten in der Lindenstraße und steht auch nach der Übernahme der Betriebsträgerschaft durch die Museen im Westerwald GmbH im Eigentum des Westerwaldkreises. Es verfügt über 2.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche und rund 13.000 Objekte. Schwerpunkt des Museums ist derzeit eine umfassende Darstellung des Themas Keramik im Westerwald in Geschichte und Gegenwart, vom Handwerk über Design bis hin zur Industriekeramik. Bis zu 23.000 Interessierte besuchen jedes Jahr das ansprechende Ausstellungsprogramm mit dem Schwerpunkt auf künstlerischer zeitgenössischer Keramik. Darüber hinaus bietet die Museumspädagogik kreatives Arbeiten für Jung und Alt. (PM)
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