Kinder sollen „stopp“ sagen
Es zahlt sich aus, schon früh mit Kindern über Grenzen und Gefühle zu reden. Diese Erfahrung aus den Präventionsprojekten des Kinderschutzbundes überzeugt immer mehr Verantwortliche in Kindergärten, Kitas und Grundschulen. Fast 300 Kinder haben allein im Schuljahr 2016/17 an den Projekten teilgenommen.
Westerwaldkreis. Grenzen ziehen, Grenzen achten, Gefühle wahrnehmen und akzeptieren, Geheimnisse haben und zulassen – das sind wichtige Botschaften, die Eva Görg-Aller (Dipl. Sozialarbeiterin FH) und Kerstin Magee (Diplom-Pädagogin) den Kindern spielerisch in mehreren Einheiten deutlich machen. Diese Erkenntnisse sind wirksame Mittel gegen Gewalt und Missbrauch.
Der Deutsche Kinderschutzbund e.V., Ortsverband Höhr-Grenzhausen / Kreisverband Westerwald, hat die Erfahrungen aus Hunderten von Gesprächen mit Kindern in seinen 15 „Mobilen Sorgenbüros“ in verschiedene Präventionsangebote einfließen lassen. Dazu gehört „Kindergartenkinder stark machen“, das sich vor allem gegen sexuelle Gewalt richtet und den Kindern aufzeigt: Mein Körper gehört mir. Sie lernen, sich zu schützen, die eigenen Wünsche deutlich zu machen und Hilfe zu holen. Teilgenommen haben hier mehr als 180 Kinder in Dernbach, Höhr-Grenzhausen, Neuhäusel, Horressen, Wahlrod, Hilgert und Holler.
Weitere mehr als 100 Kinder waren beteiligt an „Ich sage Stopp ®“, einem Projekt zur Gewaltprävention, das sich vor allem an Kindergartenkinder richtet, kurz bevor sie zur Grundschule wechseln, und an die „großen“ Erstklässler, die sie dort willkommen heißen. Hier wird den Kindern Mut gemacht, die eigenen Grenzen zu schützen und vernehmlich zu sagen, was ihnen nicht passt. Das wichtige Angebot kam Kindern in Wirges, Holler und in allen Kitas der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen zugute – hier in Kooperation mit der Goetheschule und schon zum dritten Mal von der Kreisverwaltung finanziert. Die anderen Projekte wurden von den Kitas bezahlt; häufig unterstützt von Förderangeboten wie „Kita plus“ und „Wäller Kinder lernen schneller“. (PM)
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