Konzert mit dem Ensemble Concert Royal, Köln
Concert Royal, Köln ist seit dem Gastspiel 2013 in Gackenbach den Konzertbesuchern in bester Erinnerung geblieben: Barockoboe und Orgel gaben diesem Konzert einen besonders festlichen Klang und begeisterten die Zuhörer. Am 22. Oktober gibt Concert Royal, Köln erneut Konzert zur Würdigung Martin Luthers in der Kirche in Gackenbach.
Gackenbach. Die CD Einspielungen in 2014 mit Bläserkammermusik von Johann Wilhelm Hertel wurden 2015 mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Die darauffolgende CD mit Werken des zu Unrecht völlig unbekannten Bach-Zeitgenossen Johann Georg Linike erhielt 2016 ebenfalls diesen begehrten Preis.
In diesem Konzert führen uns Karla Schröter und Willi Kronenberg auf den Spuren von Martin Luther auf ganz erlesene Weise durch das Kirchenjahr mit Werken wie zum Beispiel zum Reformationsfest von Johann Sebastian Bach „Ein feste Burg ist unser Gott“ oder zum Advent von Gottfried August Homilius „Nun komm, der Heiden Heiland”.
Erleben Sie am 22. Oktober um 17 Uhr Musik für Barockoboe und Orgel thüringischer Komponisten sowie von Johann Sebastian Bach und seinem Schülerkreis.
Sonntag, 22. Oktober, 17 Uhr, Katholische Kirche in Gackenbach
Veranstalter: Verein Gackenbacher Orgelkonzerte
Programm, Infos & Karten: Telefon 02602/5098 und unter www.orgel-gackenbach.de
Tickets: 10 Euro
Völlig neue Orgelklänge in Gackenbach
Ist die Tuba in der katholischen Kirche St. Bartholomäus in Gackenbach weltweit eine der besten ihrer Art? Das behauptet jedenfalls der renommierte australische Konzertorganist Joseph Nolan, der kürzlich bereits zum fünften Mal im Rahmen der Gackenbacher Orgelkonzerte aufgetreten ist und dabei erstmals das neue Orgelregister nutzen konnte.
Die historische Nelson-Orgel im Seitenschiff der Kirche, von deren Spieltisch aus gleichzeitig die Göckel-Orgel auf der Empore gespielt werden kann, wurde im Frühjahr diesen Jahres um eine Tuba ergänzt und dadurch in ihren klanglichen Möglichkeiten beträchtlich erweitert. Bei der Gackenbacher Tuba, bestehend aus 61 Orgelpfeifen, handelt es sich um einen maßgenauen Nachbau der Tuba der Kathedrale im englischen Durham. Die Pfeifen, hergestellt durch den Pfeifenbauer Christoph Ulmer aus Freiberg/Neckar, wurden durch die Orgelwerkstatt Krawinkel aus dem hessischen Trendelburg-Deisel neben dem eigentlichen Orgelgehäuse montiert und sprechen frei in den Raum.
Der Initiative des Organisten Ralf Cieslik ist es zu verdanken, dass es in der Gackenbacher Kirche eine zweite Orgel gibt, die englische Nelson-Orgel aus dem Jahre 1904, und dass diese von ursprünglich 13 auf 43 Register erweitert und jetzt um eine Tuba bereichert wurde.
Das Orgelregister Tuba wurde zur Zeit der Orgelromantik, also zu Anfang des 19. Jahrhunderts in England erfunden und weiterentwickelt. Es gehört zu den so genannten Hochdruck-Registern und benötigt das Mehrfache des Winddruckes, der für herkömmliche Orgelpfeifen ausreicht. Bei der Tuba handelt es sich um das mächtigste Register überhaupt, welches über besonders schwere, stabile Pfeifen verfügt und durch seinen prachtvollen dunklen Klang besticht, der sich vielleicht noch am ehesten mit einem Alphorn vergleichen lässt.
Die Ausstattung einer Orgel mit einer Tuba stellt eine absolute Ausnahme dar. Weltweit verfügen nur etwa 150 Orgeln über dieses besondere Register, darunter auch die Orgel in der berühmten Westminster Abbey in London. Joseph Nolan, der als Musikdirektor an der St. George's Cathedral im australischen Perth wirkt und weltweit Orgelkonzerte gibt, kennt auch die dortige Tuba und hält das klangvolle neue Register in Gackenbach für mindestens ebenbürtig. Er hat die Tuba nicht nur in seinem Konzert erklingen lassen, sondern vor wenigen Tagen ein Werk, welches eigens für Tuba geschrieben wurde, „Tuba Tune“ des britischen Organisten und Komponisten Norman Cocker (1889 -1953), in Gackenbach eingespielt. Auf der Internetseite der Gackenbacher Orgelkonzerte findet sich unter der Rubrik „Anhören“ eine Videoaufnahme, auf der Interessierte neben dem optischen Eindruck die beeindruckende Klangpracht der Tuba erleben können. Deren mächtige Pfeifen erklingen immer dann, wenn der Organist das dritte Manual (von unten) der viermanualigen Orgel spielt. Der Unterschied zu den wohlklingenden, aber doch deutlich dezenteren Tönen der übrigen Orgelpfeifen lässt sich anhand dieser Aufnahme sehr gut nachvollziehen.
Nach dem Konzert am Sonntag, dem 22. Oktober ist eine Besichtigung der Orgeln mit dem Organisten Ralf Cieslik möglich. Dabei kann auch die Tuba zum Klingen gebracht werden. (PM)
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