Weniger Kranke in Montabaur und im Westerwald
DAK-Gesundheitsreport 2017: Geringerer Krankenstand durch Ausbleiben der Erkältungswelle – Hauptursache für Arbeitsausfall waren erneut Muskel-Skelett-Erkrankungen Sonderanalyse belegt starke Zunahme von Schlafstörungen - Risiken Erreichbarkeit und Schichtarbeit und zu viel abendliche TV- und Computer-Nutzung.
Montabaur. Der Krankenstand in der Stadt Montabaur und im Landkreis Westerwald ist 2016 gesunken. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte ab. Mit 4,2 Prozent gab es in der Region jedoch einen etwas höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,1 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 42 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Rheinland-Pfalz wurde mit je 4,7 Prozent im Landkreis Frankenthal sowie in der Stadt Pirmasens und dem Landkreis Südwestpfalz verzeichnet, der niedrigste mit 3,6 Prozent in der Stadt Neustadt.
Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für Montabaur und den Landkreis Westerwald zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Hauptursache für Arbeitsausfall waren erneut Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten gingen zwar um fünf Prozent zurück. Rückenschmerzen und Co. verursachten aber weiterhin beinahe jeden vierten Ausfalltag in der Region. Es folgten an zweiter Stelle psychische Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen. Die Krankschreibungen nahmen um 14 Prozent ab. Mit einem Anteil von 13,8 Prozent am gesamten Krankenstand belegten Atemwegserkrankungen wie Bronchitis den dritten Rang. Insgesamt wurde bei dieser Diagnose zwölf Prozent weniger Arbeitsausfall verzeichnet.
„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand in der Stadt Montabaur und im Landkreis Westerwald, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, sagt Alexander Greco von der DAK-Gesundheit. „Diese Analysen helfen uns, noch gezielter beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. So wird beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt.“
Jeder zehnte Rheinland-Pfälzer hat schwere Schlaf-Probleme
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ auch, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: 76 Prozent der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 18 Prozent an. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 sogar mehr als verdoppelt. Knapp jeder zehnte Arbeitnehmer (9,3 Prozent) in Rheinland-Pfalz leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung.
Die DAK-Analyse für Rheinland-Pfalz zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 110 Prozent auf jetzt fast fünf Tage je 100 Versicherte. Die große Mehrheit der Rheinland-Pfälzer versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich 6,9 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent von ihnen lassen sich nicht behandeln.
Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report Rheinland-Pfalz unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko, schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.
Viele Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz sorgen aber auch selbst für einen schlechten Schlaf. Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 81 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 74 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. Etwa jeder siebte Rheinland-Pfälzer kümmert sich noch
um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, so Greco. „Die Beschwerden müssen ernst genommen werden, da chronisch schlechter Schlaf der Gesundheit ernsthaft schaden kann.“
Als Reaktion auf die aktuelle Studie und die zunehmenden Schlafstörungen bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten ab sofort eine spezielle Schlaf-Beratung an: Die neue Hotline ist rund um die Uhr erreichbar. Unter der Rufnummer 040 325 325 805 geben Mediziner individuelle Hinweise und Tipps rund um die Themen Schlafen und Schlafstörungen. Im Internet bietet die DAK-Gesundheit auch ein umfangreiches Schlaf-Special an: Auf www.dak.de/schlaf gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema gesunder Schlaf sowie ein Schlaftagebuch.
Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat 300.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz, davon rund 34.000 in der Stadt Montabaur und im Landkreis Westerwald. (PM)
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