Katharinenmarkt Hachenburg bleibt Magnet
Das bunte Markttreiben hat an Anziehungskraft nichts verloren. So geht es nun schon seit etwa 500 Jahren. Die Zeiten haben sich geändert, nicht aber der Treffpunkt für Besucher aller Altersgruppen zum Katharinenmarkt in Hachenburg.
Hachenburg. Nur einmal im Jahr ist Katharinenmarkt und dann zeigt sich jeweils erneut, dass Hachenburg eine bunte Stadt ist und auch in Zukunft bleiben wird. Das Programm des Marktgeschehens ist stets ähnlich, geändert und der Zeit angepasst sind die Marktstände und die Warenangebote. Über 300 Anbieter haben sich in diesem Jahr angemeldet. Nach Schätzung der Stadtverwaltung legt man als Fußgänger etwa fünf Kilometer Strecke zurück, wenn man an allen Ausstellern vorbei gewandert ist. Und so war es auch in diesem Jahr spannend, wen man als alte Bekannte trifft für ein Schwätzchen und ein Wiedersehen. Nicht umsonst hat der Katharinenmarkt den Ruf mit seiner für einen Tag autofreien Zone im Zentrum der mittelalterlichen Stadt einer der größten Märkte im Land zu sein.
Muskatnüsse, Knoblauchzehen und andere Gewürze gibt es immer noch. Auch die Kräuterbonbons und die weit duftenden Anisbonbons. Ebenso gebrannte Mandeln und nach dem gleichen Rezept zubereitete Erdnüsse. „Alpenbrot macht Wangen rot!“, diese Rufe der Marktschreier sind nur noch vereinzelt zu hören. „Und noch ne Wurst, dazu einen Schinken und alles zusammen nur für…“, das ist auch nicht mehr so oft wie in alten Zeiten zu hören. Am zentralen Punkt am „scharfen Eck“ verstand es nur ein Obsthändler die Leute in Erstaunen zu versetzen. „Eine ganze Ananas, ein Paket Weintraben und noch dazu…“, alles für fünf Euro. Er brauchte nicht lange auf Kunden zu warten. Wenn alle von den Ständlern angebotenen warmen Jacken, Mützen, Pullover, Gürtel und Stricksachen den Besitzer gewechselt hätten, dann wäre die gesamte Bevölkerung des Westerwaldes gut für den Winter gerüstet. Wieder entdeckt einen der treuen Händler aus München, der seit 30 Jahren mit seiner Autopolitur immer wieder nach Hachenburg kommt und sich seiner Umsätze sicher ist. Handwerkliche Messeneuheiten für Küchen und Haushalt werden nach wie vor immer wieder bestaunt und die flinken Hände der Vorführer lassen wahre Zaubergeräte erahnen…
„Essen und Trinken geht immer!“... diese Erkenntnis traf auch diesmal zu. Für jede Geschmacksrichtung fanden sich genügend Abnehmer. An diesen Angeboten beteiligten sich auch viele Vereine und so klingelte die Kasse für den guten Zweck, sehr zur Freude der Freiwilligen, die sich in den Dienst der Sache stellten. Für die „Kinderkrebshilfe Unnau“ waren auch in diesem Jahr zahlreiche aktive und pensionierte Polizeibeamten im Dienst. Nicht zu übersehen die „Frischlinge“, die demnächst zur großen Reise starten. Die Gelegenheit eine große Menschenmenge anzutreffen, nutzen auch die verschiedenen Parteien für ihre Zwecke. In der Fußgängerzone hatten die Passanten die Gelegenheit ab 15 Uhr den neuen Stadtbürgermeister Stefan Leukel persönlich kennen zu lernen. Bei der FWG warben die Landfrauen für eine Unterschrift zugunsten des Erhalts der Leitstelle in Montabaur.
Cafés und Gaststätten freuten sich über die Menschenmassen ebenso, wie die Gastronomen, die für musikalische „After-Partys“, sorgten und eher die Jugendlichen und Junggebliebenen anlockten.
Beim Marktspaziergang traf man dann eher zufällig freundliche Menschen wie Dorothee Schneider und Karin Wallau, die ihren Männern gebrannte Mandeln vom Katharinenmarkt mitbringen wollten. Ob noch welche in der Tüte waren, als die daheim waren, bleibt ein Geheimnis. Genau so lustig eine Damengruppe aus Herdorf, die in jedem Jahr den Katharinenmarkt in Hachenburg besucht. Elke Lück und ihre Freundinnen hatten zuvor Parfüm gekauft und erhielten auch Probefläschchen für die anschließende „Schnüffelparty“ auf dem Marktplatz. Jedenfalls hatten sie viel Spaß dabei. Wie sich eine junge Mutti mit drei kleinen Kindern sicher durch das Marktgetümmel bewegt, das demonstrierte Annika Hoffmann aus Altstadt mit ihren Kids Ida, Joa und auf dem Rücken positioniert dem kleinen Kalle. repa
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