Vortrag David Roth begeisterte Besucher im Hospiz St. Thomas
Spannende Eindrücke aus seinem Arbeitsalltag und berührende Einblicke in sein Privatleben gewährte Bestatter und Trauerbegleiter David Roth am 15. November seinen Zuhörern im Hospiz St. Thomas. „Trauer ist Liebe“ war das Thema des Abends. Und beides – Trauer und Liebe – braucht eine Heimat, betonte Roth.
Dernbach. „Veränderung bringt Unsicherheit. Und selten war ein Zeitabschnitt mehr von Veränderung geprägt als der heutige. Waren Tod und Trauer für die Generation unserer Großeltern noch selbstverständlicher Teil des Lebens, haben die Menschen heute diesen wichtigen Themenkreis weitgehend aus ihrem Alltagsleben verdrängt“, erklärte David Roth den Ursprung seiner Gedanken. Sein Anliegen sei es, so der Trauerbegleiter, das Thema Tod und Trauer wieder ins Leben zurückzuholen. „Trauer ist kein Defekt, den es zu beheben gilt. Sie ist ein Gefühl. Eines das, wenn man es zulässt, die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit voranbringen kann“, so Roth.
In seinem Bestattungshaus Pütz-Roth in Bergisch Gladbach, das er nach dem Tod seines Vaters Fritz Roth gemeinsam mit seiner Schwester übernahm, bietet der Trauerbegleiter den Angehörigen von Verstorbenen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum und auf ganz individuelle Art und Weise von ihrem Familienmitglied zu verabschieden.
„Dem einen ist es ein Bedürfnis, den Sarg oder die Urne selbst zu gestalten. Einer 80-jährigen Witwe ist es vielleicht wichtig, noch einmal das Lieblingsessen ihres Mannes zu kochen, das jeden Donnerstag auf den Tisch kam“, erzählte Roth. „Ein individueller Abschied ist wichtig, um zu begreifen, dass die Person wirklich gegangen ist.“ Auch vom eigenen Abschied von seinem Vater, der in weiten Kreisen als Erneuerer der Bestattungskultur bekannt ist, erzählte David Roth ausführlich und berührte damit sein Publikum.
„Ich freue mich sehr, dass David Roth unser Haus heute Abend besucht hat“, sagte Hospiz-Leiterin Eva-Maria Hebgen. „Auch wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Tod ins Leben zurückzuholen und freuen uns über jeden Besuch im Hospiz St. Thomas“, so Hebgen.
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