Regionaltagung in Marienstatt will die Augen zum Leuchten bringen
Viele Menschen kennen die Situation: Man ist fest davon überzeugt, mit dem richtigen Thema das Richtige zu machen – aber es geht nicht voran. Ohne Begeisterung, die andere ansteckt, wird da nichts. Das gilt auch für die nachhaltige Entwicklung, der sich die Regionaltagungen „Marienstätter Zukunftsgespräche“ seit 15 Jahren widmen. Nach zwei Jahren Pause ist es am Freitag und Samstag, 24. und 25. November in der Abtei im Nistertal so weit: Die 14. „Marienstätter Zukunftsgespräche“ stehen unter dem Thema „Die Augen zum Leuchten bringen – Begeisterung und nachhaltige Entwicklung“.
Marienstatt. Nachhaltige Entwicklung ist Herausforderung und Chance. Und gleichzeitig ist der Begriff so abstrakt, dass er verschreckt und einschüchtert – und bestimmt nicht auf Anhieb begeistert. Dabei hat er hohes Potenzial, Menschen anzusprechen, mitzunehmen und anzustecken: gut zusammenleben, in einer freien und gerechten Gesellschaft, maßvoll und zukunftsbeständig. Darum geht es letztendlich. Ein besseres Leben, das wünscht sich jede und jeder.
„Ideen sind abstrakt, Menschen nicht. Mit ihrer eigenen Begeisterung von einer Idee können sie andere begeistern“, ist sich Peter Heil sicher, der seit vielen Jahren seitens der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz die „Marienstätter Zukunftsgespräche“ federführend betreut. Die Tagung zur nachhaltigen Entwicklung des Westerwaldes ist eine Veranstaltung der Landeszentrale für Umweltaufklärung in Kooperation mit dem Westerwald-Verein und der Abtei Marienstatt. „Geschichten vom Gefesseltsein fesseln. Wir hören ihnen gerne zu. Wir lassen uns gern auf sie ein – mit leuchtenden Augen“, erklärt Heil das Motto der Veranstaltung. „Weil sie Sinn in unser Leben bringen. Sie sind ein starkes Mittel gegen die Mut- und Lustlosigkeit.“
In der zweitägigen Konferenz im Kloster, die allen Interessierten offensteht, geht es um solche Geschichten von der Nachhaltigkeit. Und um die Menschen, die sie erzählen. „Die Tagung ist keine Märchenstunde“, macht Heil deutlich. „Im Gegenteil: Es geht um die Realität – jetzt, hier, anderswo. Nehmen Sie teil und lassen auch Sie sich begeistern! Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihre eigenen Geschichten.“
Doch am Anfang stehen immer erst die „Geschichten“ der einzelnen Referentinnen und Referenten, die dieses Mal in Marienstatt ein besonders breites Themenspektrum abdecken: Warum uns Handwerk glücklich macht, will zu Beginn der Tagung am Freitagnachmittag die Ökonomin und Philosophin Christine Ax verdeutlichen. Wie man im Urlaub Hilfe für die Ärmsten der Ärmsten leisten kann und damit zu Sinn und Lebensglück findet, erläutert Dr. André Borsche von Interplast Sektion Bad Kreuznach. Um Schein oder Sein geht es bei Ela Sommer, einer Dozentin für Schauspiel. Heilender Atem-Geist für eine verwundete Erde: Mit Zen-Kontemplation als Weg zu mehr Leben beschäftigt sich der Pallottiner Paul Rheinbay von der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Marienstatter Brauhaus spielt Frater Gregor Brandt eine Orgelmeditation in der Basilika.
Am Samstag berichtet zu Beginn Jeanette Klemmt von der tierärztlichen Versorgung an Berliner Brennpunkten. Blackbox Unternehmenskultur: Wem dient die Arbeitswelt, will Dr. Susanne Spülbeck von Blickwechsel aus Windeck und den Unis St. Gallen und München wissen. Was Höhepunkte im Schulalltag ausmachen können, will Ursula Andres-Eich aus Westerburg beleuchten. Motivation, Herausforderung und Teilnahme als Schlüssel für erfolgreiche Aktivitäten in Sachen Bildung für nachhaltige Entwicklung beschreibt Michel Grevis aus Luxemburg und wie man die Welt zum Blühen bringt zum Abschluss Dr. Josef Heringer. (mm)
Die Regionaltagung beginnt am Freitag, 24. November, um 14 Uhr. Der erste Tag endet um 20 Uhr mit einer Orgelmeditation in der Basilika. Am Samstag, 25. November, wird um 9 Uhr das Programm fortgesetzt. Es soll gegen 13.30 Uhr enden. Weitere Informationen gibt es unter www.umdenken.de/marienstatt.
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