Cappella Taboris gaben Konzert in Montabaur
Am Buß- und Bettag lud die Cappella Taboris, das besondere Vokalensemble des Evangelischen Dekanates Selters, zu einem abendlichen Konzertgottesdienst in die Evangelische Lutherkirche Montabaur ein, deren Erbauung sich zum 500. Jubiläum der Reformation zum 50. Male jährt. Gemeinsam mit Dekan Wolfgang Weik konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher solistische Chor- und Kammermusik mit Angelika Wies (Sopran), Monika Schlößer (Alt und Altblockflöte), Hildegard Sthamer (Tenor), Ingo Jungbluth (Bass) und Susanne Schawaller (Orgel) unter der künstlerischen Leitung von Dekanatskantor Jens Schawaller (Tenor und Kontrabass) vom Feinsten genießen.
Montabaur. In deklamatorischer Leichtigkeit und imitativer Polyphonie erklangen mit „Die Furcht des Herren“, „Fürchte dich nicht“ und „Ich beuge meine Knie“ drei „Kleine Geistliche Konzerte“ für zwei Männerstimmen und Basso continuo von Heinrich Schütz in frühbarocker Ausdrucksstärke. In Anlehnung an die liturgische Folge des lutherischen Gottesdienstes schloss sich im konzertanten Rahmen die Motette „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy an, in der sich die Cappella Taboris ganz dem romantischen Klangideal hingab; kontrastierend zum Chorklang des 19. Jahrhunderts erklang mit „Singe, Seele, Gott zum Preise“ eine aus den virtuosen „Neun deutschen Arien“ von Georg Friedrich Händel für Sopran, Altblockflöte, Orgel und Kontrabass in barocker-verspielter Manier.
Bei Johann Christoph Friedrich Bachs erstem Satz aus der quirligen Motette „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ bewies das Vokalensemble als Gesamtgruppe eine hohe Kunstfertigkeit in Hinblick auf spritzige Artikulation, sichere Intonation und elastische Agogik, um dem galanten Stil dieser Komposition lebendigen Ausdruck zu verleihen. Das Abendmahl unter der liturgischen Leitung von Dekan Wolfgang Weik wurde musikalisch eingeleitet durch die zwei Motetten „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ und „Wer bis ans Ende beharrt“, wiederum aus der Feder von Felix Mendelssohn Bartholdy, und wurde von den anwesenden Gästen dankbar angenommen.
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„Wir freuen uns sehr, mit Dekan Wolfgang Weik in der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur einen Konzertgottesdienst mit Abendmahl feiern zu können“, meint Dekanatskantor Jens Schawaller, „gemeinsam haben wir im Dekanat Selters bereits sehr gute Erfahrung mit dieser ungewöhnlichen künstlerisch-liturgischen Form“. Die Cappella Taboris verabschiedete ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit Mendelssohns Komposition „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren“ versöhnlich in den dunklen Buß- und Bettagsabend.
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