Adventskonzerte Dekanatskantorei Montabaur
Auch in diesem Jahr lud die Dekanatskantorei Montabaur wieder zu den traditionellen zwei großen Adventskonzerten im Dekanat Selters ein: so erklang sowohl in der Evangelischen Kirche von Selters als auch in der Evangelischen Lutherkirche Montabaur festliche Barockmusik für Chor, Streichorchester und Trompeten unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Jens Schawaller.
Montabaur / Selters. Und in der Tat eröffnete der professionelle Trompeter Dietmar Wengenroth die Konzertabende mit dem dreisätzigen Concerto Nr. 19 in C-Dur von Johann Valentin Rathgeber (1682 – 1750). Dabei zeigte sich der hauptberufliche Bläser von seiner zugleich filigran-kammermusikalischen, wie auch solistisch-prächtigen Seite: begleitet wurde er durch ein sensibles und überzeugendes Kammerorchester, das dem Solisten ein intonationssicherer und flexibler Dialogpartner war: mit Cornelia Heppner (Violine), Monika Warich (Violine), Sophie Jungbluth (Viola da braccia), Gabriele Rott (Violoncello), Gudula Marxsen (Kontrabass) und Susanne Schawaller (Orgel) wirkte ein bewährtes Ensemble, das sich durch hohe musikalische Kommunikationsfähigkeit und Tonschönheit auszeichnete.
Im Mittelpunkt der beiden adventlichen Konzerte stand „Die Weihnachtsgeschichte“ des Barockkomponisten Arnold Melchior Brunckhorst (circa 1670 – 1725), die die Dekanatskantorei Montabaur durch verschiedene Choräle aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) erweiterte. Dabei zeigte sich die Dekanatskantorei Montabaur sowohl stimmgebildet als auch stimmgewaltig und intonationssicher, die Anschlüsse zwischen den kontrastierenden Formteilen wurden bei barock-leichter Klangsprache souverän gemeistert. Die Soloarien und Rezitative sangen Mitglieder der Cappella Taboris, des besonderen Vokalensembles des Ev. Dekanates Selters: Angelika Wies (Sopran), Monika Schlößer (Alt und Blockflöte), Hildegard Sthamer (Tenor und Blockflöte), Jens Schawaller (Evangelist und Tenor) sowie Ingo Jungbluth (Bass). Zu besonderer Klangpracht trugen die beiden Trompeten bei, die Arnold Melchior Brunckhorst in seinem Werk besetzt hat: Dietmar Wengenroth und dessen Schülerin Jasmin Weinelt wirkten hierbei als ein bestens aufeinander eingespieltes Duo und zauberten barocken Glanz in beide Wäller Kirchen.
Als ein kammermusikalischer Kontrast hierzu erklang aus der Feder von Johann David Heinichen (1683 – 1729) eine weihnachtliche Pastorale in F-Dur für zwei Blockflöten und Basso continuo, in der sich die beiden Blockflötistinnen mit der Continuogruppe in musikalischer Hinsicht die Bälle zuspielten und mit der Hirtenmusik inhaltlich an die Brunckhorst´sche Weihnachtsgeschichte anknüpften. Angesichts des Telemannjahres schlossen beide Konzertabende mit Georg Philipp Telemanns (1681 – 1767) viersätzigem Trompetenkonzert in D-Dur, bei dem Dietmar Wengenroth noch einmal zur Höchstform auflief.
„Mit diesen beiden Konzerten eröffnen wir nicht nur das neue Kirchenjahr, wir beschließen auch dankbar das 500jährige Reformationsjubiläum und das 50. Jubiläum der Lutherkirche in Montabaur“, meint Dekanatskantor Jens Schawaller, der sich sehr über die zahlreichen Gäste in den beiden Kirchen in Selters und Montabaur freut. „Wieder einmal war es möglich, dank des Fördervereines Musica Sacra e. V. und des Evangelischen Dekanates Selters beide Konzerte bei freiem Eintritt anbieten zu können.“ Mit tosendem Beifall bedankten sich die Gäste beider Kirchen bei allen Ausführenden für die prächtige Musik. (PM)
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