Acht-Millionen-Euro-Projekt in Selters auf Zielgeraden
Der steigende Bedarf an Energie, auch durch sich ansiedelnde Firmen, und immer höhere Einspeisung erneuerbarer Energien, stellen das Stromnetz derzeit vor große Herausforderungen. Diesen begegnet die Energienetze Mittelrhein (enm), die Netzgesellschaft in der Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe), mit modernster Technik und intelligentem Netzausbau.
Selters. So auch in Selters. Hier baut das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem vorgelagerten Verteilnetzbetreiber Westnetz GmbH eine neue Umspannanlage, die die Versorgung auch in Zukunft sichern soll und investiert dazu mehr als acht Millionen Euro. „Die Versorgungssicherheit steht für uns an oberster Stelle“, erklärt Dr. Andreas Hoffknecht, Geschäftsführer der enm. „Um diese zu gewährleisten, investieren wir jedes Jahr durchschnittlich 18 Millionen Euro in unser Stromnetz. Der Ausbau in Selters ist derzeit unser größtes Projekt.“
Der Bau der Umspannanlage in Selters war schon lange geplant. Erste Entwürfe gab es 1974. Damals wurde, bereits mit Blick auf die Zukunft, das heutige Grundstück erworben. Die damalige Schaltstation Selters, an der auch die Hochspannungsleitung der im Jahr 2000 errichteten ICE-Strecke vorbeiführte, wurde 2010 von einer Container-Anlage durch ein massives Gebäude ersetzt. „Dabei wurde das Schalthaus und dessen Einrichtung für den zukünftigen Betrieb als Umspannanlage ausgelegt“, so Dr. Hoffknecht. „Jetzt, wo die Anforderungen an das Netz an diesem Knotenpunkt so gewachsen sind, wurde es Zeit, die Umspannanlage zu realisieren.“
Die Umsetzungsplanungen laufen bereits seit Anfang 2017, kurz vor Weihnachten konnte der erste Transformator angeliefert werden. Dieser wandelt die Spannung im vorgelagerten Netz von 110 Kilovolt (kV) in 20 kV im Mittelspannungs-Verteilnetz der enm um. „Eine unserer Aufgaben ist es, die Spannungshöhe im Netz, unabhängig von Verbrauch und Einspeisung, in engen Grenzen zu garantieren“, erklärt der Geschäftsführer. Die Netzbelastung und die Netzausdehnung haben maßgeblichen Einfluss auf die Veränderung der Netzspannung. Daher ist es wichtig, an Knotenpunkten, an denen der Bedarf oder auch die Einspeisung besonders hoch ist, das Netz zu verstärken. Hier werden dann zum Beispiel Umspannanlagen errichtet.
Die Umspannanlage mit Schalthaus und Wartengebäuden wird aus der Ferne vollautomatisch gesteuert. „Sollte eine Störung oder ähnliches auftreten, können unsere Netzexperten aus der Netzleitstelle in Koblenz darauf zugreifen. Dafür sorgt ein eigenes Telekommunikationsnetz, das wir mit Unterstützung der Kevag Telekom (KTK) errichtet haben“, sagt Dr. Hoffknecht. Bis zur Fertigstellung der Anlage einschließlich aller Netzumbaumaßnehmen wird es noch bis Juni 2018 dauern.
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