Dienstversammlung der Feuerwehren im Westerwaldkreis
Während in den vergangenen Jahren bei der Wehrleiter- und Wehrführerversammlung des Westerwaldkreises immer der Bericht von Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis und Ehrungen im Mittelpunkt der Versammlung in der Mehrzweckhalle von Niederahr standen, lief es in diesem Jahr ein wenig anders. Zu den Höhepunkten gehörte in diesem Jahr der Bericht des stellvertretenden Wehrführers der Feuerwehrwehr Ransbach-Baumbach Christian Heine.
Niederahr. Heine berichtete in einer beeindruckenden Power-Point-Demonstration von dem verheerenden Feuer, das in der Zeit vom 15. bis 16. Juni ein Großlager mit 100.000 Autoreifen zerstörte. Beeindruckend dabei nicht nur die Bilder und der kurze Film. Beeindruckend auch die Zahlen, die von 480 Einsatzkräften, von 700 Helfern aus allen Hilfsorganisationen insgesamt, sprachen. Diese kamen aus allen 56 Feuerwehren, aus zehn Verbandsgemeinden und den beiden Werksfeuerwehren, die zum Löschen des Feuers 750.000 Liter Trinkwasser und zusätzlich 5.600.000 Liter Löschwasser aus dem Erlenhofsee benötigten. Dazu kamen zusätzliche 17.100 Kilogramm Schaummittel.
Die Zahlen für Getränke, Kraftstoff, Brötchen, Süßwaren und Suppe sind nicht zu ermitteln“, sagte Christian Heine. Lob gab es nach dem Bericht aus dem Mund von Axel Simonis an die anwesenden Feuerwehrkameraden, „von denen die meisten hier im Saal bei diesem Feuer im Einsatz waren“. Hier wurde hervorragende Arbeit geleistet und erst nach 36 Stunden gab es die Entwarnung „Feuer aus“.
Bevor jedoch dieses Feuerinferno in Erinnerung gebracht wurde, lag es an Axel Simonis die Versammlung zu eröffnen, um gleich darauf das Wort an Landrat Achim Schwickert zu übergeben. Auch von seiner Seite gab es Lob und Dank für den Einsatz in Ransbach-Baumbach. Bei diesem Einsatz wurde die Wichtigkeit einer gut ausgestatteten Feuerwehr deutlich. In diesem Zusammenhang kam der Bedarfs- und Organisationplan „Brandschutz“ und dessen Einzelinvestitionen für das Jahr 2018 zur Sprache. So gab es erstmalig eine Bewilligung von Zuwendungen an Verbandsgemeinden für die Beschaffung von zwei Drehleitern und zwei Mehrzweckfahrzeugen.
Auch beteiligt man sich von Seiten des Kreises an den Kosten der Beschaffung von zwei Fahrzeugen für die vom DRK gebildete Schnelleinsatzgruppe. Lob gab es für den Einsatz der angeschafften Drohnen, die erstmals bei dem Großfeuer in Ransbach-Baumbach wertvolle Dienste leisteten. Nachdem Bernd Dillbahner als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes von neuen Dienstausweisen für die Einsatzkräfte berichtete, lag es an Axel Simonis Ehrungen, kommissarische Beauftragungen, offizielle Bestellungen und Verabschiedungen auszusprechen.
Im Rahmen dieses Programmpunktes wurden Ansgar Schmidt (Feuerwehr Wallmerod), André Kaiser (Ruppach-Goldhausen) zu Kreisausbildern beauftragt. Eine offizielle Bestellung von Kreisausbildern ging an Tobias Donsbach (Siershahn), Etienne Flügel (Härtlingen), Nicolas Wörsdörfer (Helferskirchen), Axel Winterwerber (Montabaur) und verabschiedet wurden nach zehn Jahren Tätigkeit Ferdinand Löhr (Hof). Ehrungen gingen in Form des Silbernen Feuerwehrehrenzeichens am Bande für besondere Verdienste an Mario Haas (Staudt), Olaf Josten (Langenbach) und Thorsten Gomber (Leuterod).
Am Ende lag es an Axel Simonis das Jahr 2017 noch einmal in Erinnerung zu bringen. Hier wurden unter anderem die alle drei Jahre stattfindende ICE-Tunnelübung am Himmelberg-Tunnel in Montabaur und die Anschaffung des Wechsellader-Systems des Westerwaldkreises erwähnt. Aufgrund der allgemein bekannten Erhöhung von Risiken und Gefahren durch terroristische Anschläge, aber auch durch größere überregionale Schadenlagen wurde im vergangenen Jahr auf Ebene der Leitstellenbezirke Montabaur und Koblenz ein Pilotprojekt zur Aufstellung von sogenannten überörtlichen Bereitschaften ins Leben gerufen. Entsprechende Fahrzeuge und Einheiten sind benannt und die betroffenen Wehrleiter informiert. Für das neue Jahr 2018 sind Feinarbeiten angesetzt.
Auch wurden Zahlen zu den Einsätzen bekannt, die nach Aussage von Axel Simonis im Jahr 2017 bei 1.148 liegen. Alleine beim Stichwort „Feuer mit Menschenrettung“ mussten die Feuerwehren in 2017 insgesamt 34 Mal ausrücken. Nach dem Ausblick auf das Jahr 2018, mit den zahlreichen Lehrgängen und Sitzungen wurde die Versammlung im Kreise der vielen Ehrengäste geschlossen. kdh
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