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Nachricht vom 17.01.2018    

Siegrekord für die Bären im Derby?

Dem EHC „Die Bären" 2016 winkt in der Eishockey-Regionalliga West ein neuer Rekord: Fünf glatte Siege am Stück nach 60 Minuten bedeuten bereits einen Bestwert, aber damit gibt sich der Tabellendritte aus Neuwied noch nicht zufrieden. Am Freitagabend will man beim Derby am Diezer Heckenweg gegen Spitzenreiter EG Diez-Limburg (Bully: 20.30 Uhr) zum ersten Mal seit der Neugründung des Vereins ein sechstes gewonnenes Regionalligaspiel am Stück feiern.

Foto: Verein

Neuwied. „Die Play-off-Form kommt allmählich. Gegen Hamm haben wir von beiden Seiten Sachen gesehen, die mitunter schon Oberliga-Niveau haben", stellt Trainer Daniel Benske erfreut fest. „Trotzdem müssen wir die Kirche im Dorf lassen. Es wird auch Niederlagen geben. Aber natürlich geben wir 120 Prozent, um negative Ergebnisse so lange wie möglich vor uns herzuschieben." Vor allem an diesem viertletzten Hauptrundenwochenende, denn bei den Rockets (Benske: „Eine super Mannschaft mit einem brutal guten und ausgeglichenen Kader") und zwei Tage später im Heimspiel im Icehouse gegen Benskes Ex-Verein Neusser EV (Bully: 19 Uhr) stehen Spiele ins Haus, die bei allen Beteiligten das Kribbeln über das Normale hinaus steigen lassen. Es ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren, das die Bären momentan erfolgreich macht:

Schnelle Umsetzung:
Vier Trainingseinheiten hatten die Bären unter ihrem neuen Coach absolviert, da waren sie schon bereit für die beiden Spitzenteams aus Herford und Hamm, die sie verdient besiegten. „Ich bin begeistert und beeindruckt, wie schnell die Mannschaft meine Vorstellungen aufgenommen hat. Wir haben uns kontinuierlich immer weiter gesteigert", sagt Daniel Benske, der in den ersten Tagen seines Neuwied-Engagements viele Einzelgespräche mit den Spielern führte und ihnen vermittelte, welche Erwartungen er an sie stellt. Seine Schützlinge lauschten, verinnerlichten und setzen erfolgreich um.

Mehr Schüsse:
„Schießen, einfach schießen", fordern Eishockey-Fans häufig – Neuwieds Trainer vertritt die gleiche Philosophie. „Wir haben aus vielleicht 20 Abschlüssen pro Spiel inzwischen um die 30 gemacht", rechnet Benske vor. Mehr Schüsse, ergeben automatisch mehr Chancen, und das spiegelt sich final auch in der Trefferanzahl wider. Gegen Dinslaken ließen die Bären noch einige große Gelegenheiten aus, gegen Herford stand schon eine beeindruckende „10" auf der Anzeigetafel. Auch im Powerplay macht sich der Zug zum Tor bemerkbar. In den fünf Begegnungen gegen Soest, Lauterbach, Dinslaken, Herford und Hamm erreichte der EHC in Überzahl eine Erfolgsquote von sagenhaften 50 Prozent (10 Tore aus 20 Situationen).

Höhere Intensität:
Die Bären wirken heiß auf jeden Zweikampf, auf jeden Check. Und kein Weg auf dem Eis scheint ihnen zu weit. „Die Jungs führen die Zweikämpfe konsequent zu Ende und übergeben nichts, was nicht unerledigt ist. Auch den Laufaufwand haben wir um 20 bis 30 Prozent erhöht", erklärt Benske einen Teil seiner Eishockey-Philosophie. Die Kampfkraft ist für Neuwied die Basis. Wenn man über dieses Element gut in die Partie findet, kommt auch die spielerische Klasse. Die Partien in Dinslaken und Herford bewiesen das, als der EHC im Schlussdrittel offensiv ein Feuerwerk abbrannte.



Gesucht und gefunden:
Carsten Billigmann stellte in seiner Zeit als Interimstrainer die beiden Imports Martin Brabec und Michael Jamieson in eine Angriffsreihe. Sie harmonierten von Anfang an gut, inzwischen verstehen sich der Tscheche und US-Boy beinahe blind. „Sie warten nicht auf ihre Chancen, sie erarbeiten sie auch heraus und leisten zudem auch mehr Defensivarbeit", sieht Benske bei den beiden das komplette Paket. Bei den fünf Siegen scorten Brabec und Jamieson am laufenden Band: Brabec kam auf 15 (fünf Tore, zehn Assists), Jamieson auf elf Punkte (acht Tore, drei Assists).

Zusätzlicher Bonus für den EHC:
Mit Moritz Schug, Deion Müller und Stephan Fröhlich gibt es eine zweite Reihe mit eingebauter Torgefahr. Kapitän Fröhlich erzielte in den besagten Begegnungen sieben Treffer, unter anderem vier gegen Herford. Enttäuscht sind die Bären, dass Brabec im Spitzenspiel gegen seinen letztjährigen Klub passen und seinen Lauf für einen Regionalliga-Abend unterbrechen muss. Er erhielt gegen Hamm eine umstrittene Spieldauerdisziplinarstrafe und ist gegen die EGDL gesperrt.

Das Kollektiv:
Von der ersten bis zur vierten Reihe erfüllen alle Spieler die ihnen zugeordneten Aufgaben. Benske: „Wir arbeiten und laufen im Kollektiv. Alle verschreiben sich der Abwehrarbeit, aber genauso setzen alle auch Akzente nach vorne." Die beiden Nachverpflichtungen von Carsten Hohmann (Lauterbach) und Daniel Pering (Neuss), der am Freitag debütieren und am Sonntag gegen seinen ehemaligen Verein sein erstes Heimspiel für den EHC bestreiten wird, tragen zu noch mehr Kadertiefe bei. Sie geben der Mannschaft zusätzliche Alternativen. Hohmann erzielte mit dem 1:0 gegen Hamm vor einer Woche den Dosenöffner, der kampfstarke Verteidiger Pering („Ich bin nicht der Spieler, der viele Punkte sammelt") soll mit seiner Erfahrung und Unnachgiebigkeit eine weitere Säule in der Abwehr werden.

Bitter für die Bären:
Torjäger Martin Brabec (15 Punkte in den jüngsten 5 Spielen) muss gegen die EGDL zuschauen. Er erhielt gegen Hamm eine umstrittene Spieldauerdisziplinarstrafe.



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