Mit neuen Ideen Lust auf Bücher machen
Die Stadtbücherei hat die Öffnungszeiten kundenfreundlicher gestaltet und erweitert. So öffnet die Stadtbücherei künftig am Donnerstagnachmittag eine Stunde früher. Damit möchte man den Wochenmarktbesuchern und den Ganztagsschülern zeitlich entgegenkommen. Die neuen Öffnungszeiten sind: Mittwoch 16.30 bis 18.30 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 Uhr und 15.30 bis 18.30 Uhr, Samstag 10 bis 12 Uhr.
Selters. Auch im Medienangebot möchte die Stadtbücherei auf das veränderte Verhalten ihrer Nutzer reagieren: So werden seit dem Jahresbeginn fünf Tonieboxen mit den dazu gehörenden Figuren verliehen. Tonieboxen spielen Hörspiele für Kinder auf ganz einfache Weise ab. Zusätzlich möchte die Bücherei Tiptoi-Wörterbilderbücher anbieten. Kinder ab drei Jahren können mit diesem audiodigitalem Lernsystem spielerisch ihren Wortschatz erweitern. Auf eine Förderung des Landes für dieses Pilotprojekt wird sich die Stadtbücherei im Frühjahr bewerben. Die Voraussetzungen sieht der Stadtratsbeigeordnete Hanno Steindorf gegeben. Seit 2015 werden Landesmittel zum Erwerb von Medien an die städtischen Investitionen gekoppelt. Zudem muss jede Bücherei auch eine Reihe von Mindeststandards erfüllen, wenn sie gefördert werden will. Darunter fallen ein Internetzugang für die Nutzer, sowie die Erneuerung des eigenen Bestandes um fünf Prozent. „Diese Anforderungen erfüllt die Stadtbücherei. Deshalb hoffen wir, dass wir das Tiptoi-Projekt zum Teil mit Landesfördermitteln auf die Beine stellen können“, sagt Steindorf.
Grund für die Veränderungen ist, dass erstmals seit acht Jahren die Ausleih- und Besucherzahlen rückläufig sind. Gingen 2016 noch 15.790 Medien über die Ausleihtheke, so waren es 2017 nur noch 13.556. Ein Rückgang von 14 Prozent, wobei die Zahlen der Onleihe Rheinland-Pfalz nicht berücksichtigt sind. Neuanmeldungen gab es ähnlich viele wie in den Vorjahren und auch der Lesesommer 2017 hatte im Vergleich zu den Vorjahren sehr gute Resonanz.
Gründe für das zurückgegangene Interesse sieht Büchereileiterin Birgit Lantermann in der Ganztagsbetreuung der Kinder und der Berufstätigkeit der Eltern. Das lasse nur noch wenige außerschulische Aktivitäten in der Woche zu, erklärt die Leiterin der Bücherei. „Familien müssen ihre freie Zeit genau planen und so klagen neben den Sportvereinen auch die Büchereien über Mitgliedermangel.“ Lantermann entdeckt auch einen Wandel im Umgang mit Büchern und Geschichten: „Wir stellen fest, dass viele Eltern ihren Kindern nicht mehr vorlesen. Das bestätigen uns auch Erzieher/innen und Lehrkräfte der Einrichtungen, mit denen wir zusammen arbeiten“. (PM)
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