Bunte und artenreiche Wiesen - ein Auslaufmodell
Wiesen und Weiden mit einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten gehören traditionell zum Westerwälder Landschaftsbild. Doch ihr Erhalt gestaltet sich mühsam. Langsam aber stetig nehmen ihre Bestände ab, Schmetterlinge und wiesenbrütende Singvögel verschwinden. Anscheinend passen sie nicht mehr in eine moderne leistungsfähige Landwirtschaft.
Rennerod/Bad Marienberg. Dipl.-Geograph Markus Kunz erklärt vergangene und gegenwärtige Nutzungen von Grünland, stellt gefährdete Tierarten in den Lebensräumen der Mager- und Feuchtwiesen vor. Der Referent mit langjähriger Erfahrung als Berater und Biotopbetreuer zeigt Fördermodelle, die Landwirte bei der Bewirtschaftung solcher Flächen unterstützen.
Die heutige industrialisierte und globalisierte Landwirtschaft steht in der Kritik: Mono-kulturen, Pestizide, Nitratbelastung und Massentierhaltung. Dennoch, ohne Bewirtschaftung haben Wiesen keine Chance, können nur durch entsprechende Nutzung erhalten werden.
Nach dem Vortrag bleibt genug Zeit für konkrete fachliche Fragen an den Referenten sowie zum Erfahrungsaustausch untereinander.
Landwirtschaft als wichtige Einkommensquelle bestimmte früher den Lebensalltag der Westerwälder. Heute steht der Landwirt ziemlich allein da, muss qualitätsgerechte und günstige Produkte liefern, um mithalten zu können, hat mit Lupinen, Jakobskreuzkraut, gesetzlichen Auflagen und bürokratischen Förderanträgen zu tun. Landwirtschaftliche Fragen sind den meisten Bürgern fremd, denn ihre Arbeitswelt ist längst woanders.
Der NABU will Verständnis wecken, naturinteressierte und heimatverbundene Menschen einbeziehen. Nur gemeinsam kann dem artenreichen Grünland im Westerwald eine Zukunft gesichert werden.
NABU Rennerod und Bad Marienberg laden ein: "Bunte und artenreiche Wiesen - ein Auslaufmodell in der modernen Grünlandbewirtschaftung?" Vortrag von Diplom-Geograph & Biotopbetreuer Markus Kunz für Landwirte und Naturinteressierte am 9. März um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus, Schulweg 12, 56472 Nisterau.
Der Eintritt ist frei. Info: www.NABU-Rennerod.de, 0160/95111860 Frank Ebendorff. (PM)
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