Westerwald Bank weiter auf Wachstumskurs
Im ersten Jahr nach der Fusion mit der Volksbank Montabaur - Höhr-Grenzhausen eG überzeugt die Westerwald Bank eG, Montabaur, mit starken Zahlen. „Die außergewöhnlich gute Motivation unserer Mitarbeiter hat mitgeholfen“, sagte Vorstandssprecher Wilhelm Höser, in der Bilanzpressekonferenz. Die Bilanzsumme stieg auf knapp 2,9 Milliarden. Höhere Steuerzahlungen führten zu einem leicht gefallenen Bilanzgewinn von 6,95 Millionen Euro.
Hachenburg. Der vierköpfige Vorstand der Westerwald Bank zeigte sich für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017, das erste Jahr nach der Fusion, zufrieden. Durch die Bank gab es in allen Sparten Steigerungen. Die Zahlen für 2017 wurden mit der Addition der Summen der ehemaligen selbständigen Banken verglichen. Die Bilanzsumme der fusionierten Bank konnte um 3,3 Prozent auf 2.881.000.000 Euro gesteigert werden.
Sowohl im Kredit- als auch im Einlagengeschäft wurden Zuwächse erzielt. Über 412 Millionen Euro an neuen Krediten konnten im Geschäftsjahr 2017 zugesagt werden, davon 252 Millionen Euro an Firmenkunden und 160 Millionen Euro an Privatkunden. Auf der Einlagenseite fiel die Steigerung sogar noch höher aus, wie Höser ausführte, obwohl für gewerbliche Großeinlagen ab einer Million Euro bereits ab dem 1. März 2017 negative Zinsen berechnet wurden.
Das Dienstleistungsgeschäft konnte in fast allen Segmenten weiter ausgedehnt werden. Im Bereich der Lebensversicherungen konnte insgesamt ein Neugeschäftsvolumen von knapp 32 Millionen. Euro nach 28,2 Millionen. Euro im Vorjahr abgeschlossen werden. Die Fondsumsätze bei der Union Investment, aber auch bei Drittfonds, konnten von 87,2 Millionen. Euro auf 93,6 Millionen. Euro gesteigert werden.
Diese guten Ergebnisse im Dienstleistungsgeschäft sicherten mit, dass die Belastungen aus der Niedrigzinsphase mit dem weiter zurückgehenden Zinsergebnis aufgefangen wurden. Rückläufige Personalaufwendungen und Stabilität in den „anderen Verwaltungsaufwendungen“, trotz Fusionskosten von 1,3 Millionen Euro ermöglichten, dass das „Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit“ von 17,6 auf 20,0 Millionen Euro ausgedehnt werden konnte. Deutlich erhöhte Steuern, die von 5,3 auf 7,3 Millionen Euro anstiegen, führten zu einem leicht unter dem Vorjahr liegenden Bilanzgewinn von 6,95 Millionen Euro. „Wir sind stolz darauf, dass die Betreuung unserer Kunden nicht unter der Fusion der Banken gelitten hat. Dieses ist aus den Zahlen deutlich ablesbar“, verkündete Höser.
Vorstandskollege Markus Kurtseifer ergänzte: „Dabei freuen wir uns, dass das gemeinsame Zusammenarbeiten problemlos und mit größter Offenheit einfach gut funktioniert. Dass die Bank weiterhin hohe Beträge in die Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert, zeigt die Zahl der Seminartage mit 2.318 (Vorjahr 2.250) bei einem Aufwand von 934.000 Euro für die Ausbildung. Derzeit werden 14 Auszubildende und zwei Mitarbeiter, die das duale Studium absolvieren, beschäftigt. Die Bank setzt darauf, die benötigten Fachkräfte alle selbst auszubilden. Der Markt hierfür ist quasi leergefegt, war zu hören. Hilfreich sind dabei auch, die vielen Schulpatenschaften, die die Bank eingegangen ist.
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Mit der Veränderung im Geschäftsstellennetz der Westerwald Bank befasste sich Dr. Ralf Kölbach in der Pressekonferenz. Insgesamt plant die Bank, fünf Geschäftsstellen in SB-Stellen umzuwandeln, das heißt die Beratung und die Serviceaufgaben an zentrale Standorte zu verlagern, jedoch die Selbstbedienungsfunktionen in den Regionen beizubehalten. Betroffen sind vier Filialen im Westerwaldkreis und die Filiale in Raubach im Kreis Neuwied. Daneben soll bereits zum Jahresende die neue, für über drei Millionen Euro derzeit im Bau befindliche, Geschäftsstelle in Dierdorf bezogen werden können. Hier geht die Bank aus der Innenstadt hinaus ins Gewerbegebiet.
Auch sind Renovierungsarbeiten in Höhr-Grenzhausen im ersten Quartal abgeschlossen worden. Bis Ende 2020 plant die Bank den Umzug zu einem neuen Standort im neuen Fachmarktzentrum an der A 48 in Höhr-Grenzhausen. „Unsere Entscheidungen zu unseren Standorten“, erklärte Dr. Ralf Kölbach, „sind zukunftsweisende Antworten auf das Verbrauchs- und Nutzungsverhalten unserer Kunden. Die andere Antwort ist der weiterhin konsequente Ausbau der digitalen Vertriebswege. Hier zählt die Westerwald Bank zu den führenden Instituten im Genossenschaftssektor.“
Abschließend warb Andreas Tillmanns nochmals für die neu gegründete Stiftung der Westerwald Bank „Hilfe zur Selbsthilfe“. Hiermit habe man nun ein Instrument geschaffen, auch Spenden an Privatpersonen zu ermöglichen, was der Bank rechtlich bisher in dieser Form nicht erlaubt war. Insbesondere in Not geratenen Mitgliedern der Genossenschaft soll über die Stiftung geholfen werden. (woti)
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