Was macht eigentlich ein Klimaschutzmanager?
INTERVIEW | Er kommt aus dem Münsterland, studierte Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik. Jetzt ist er im Westerwald angekommen, als Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Hachenburg. Henrik Lütkemeier beschreibt in einem Interview seine Aufgaben und Ziele im neuen Job. Mit der Einstellung eines Klimaschutzmanagers hat die Verbandsgemeinde Hachenburg einen wichtigen Meilenstein im Klimaschutzkonzept erreicht.
Hachenburg. Die Verbandsgemeinde Hachenburg hat seit Anfang April einen Klimaschutzmanager: Henrik Lütkemeier heißt der neue Mann. Damit ist ein wichtiger Meilenstein im Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeinde erreicht, die Weichen für die weitere Umsetzung sind gestellt. Die Verbandsgemeinde hat uns ein Interview mit dem neuen Klimaschutzmanager zur Verfügung gestellt, in dem er sich selbst, seine Aufgaben und Ziele beschreibt.
Herr Lütkemeier, wo kommen Sie eigentlich her? Henrik Lütkemeier: Ich bin gebürtiger Münsterländer und habe mein bisheriges Leben mit Schule und Studium dort verbracht. Da mit dem ersten Beruf jetzt ein neuer Lebensabschnitt beginnt, war ich offen, auch den Sprung in die „weite Welt“ zu machen.
Dieser „Sprung“ hat Sie in den Westerwald geführt, wie sind Sie dazu gekommen und speziell auf die Verbandsgemeinde Hachenburg? Ich bin ein naturverbundener Typ und verbringe meine Freizeit gerne beim Wandern. Deshalb hat mich die ländliche Struktur des Westerwaldes mit seiner Geographie sehr angesprochen. Hachenburg selbst war vor allem wegen der beruflichen Situation für mich passend, da mir gefiel, dass Klimaschutz auch schon seit langem Thema ist und ich neben dem großen Potential in vielen Bereichen, guter Dinge bin, auf dieser Vorarbeit aufzubauen.
Was haben Sie studiert? Ich habe an der Fachhochschule Münster den Studiengang „Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik“ studiert, was früher mal Versorgungstechnik war. Da habe ich einiges an Wissen über Energiesparen, -erzeugung und Co. mitbekommen, welches ich jetzt im Beruf anwenden möchte.
Was macht denn ein Klimaschutzmanager so? Der Beruf zeichnet sich besonders durch sein breites Aufgabenfeld aus. Neben CO2-Bilanzen gehören Info-Veranstaltungen und Beratungen zum Beispiel für Energiesparmaßnahmen für Bürgerinnen und Bürger genauso zum Job, wie die sämtlichen Aufgaben, die das Projektmanagement mit sich bringt. Eben dieser Abwechslungsreichtum und der fachliche Bezug zum Klimaschutz machen für mich den Charme des Berufes Klimaschutzmanager aus.
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Haben Sie denn schon mit Projekten begonnen? Ich konnte direkt mit zwei Projekten starten, bei denen ich auf die Vorarbeit von meinen Kollegen aufbauen kann. Zum einen soll ein Energie-Controlling für die Verbandsgemeindeliegenschaften erstellt werden. Zum anderen habe ich mit meiner KolleginKatrin Lück die Koordination für die Klimapartnerschaft mit Gisagara (Ruanda) übernommen. Beide Projekte haben viele Schnittstellen mit den verschiedenen Abteilungen in der Verwaltung, sodass ich mich gut in die Strukturen einarbeiten kann.
Worum geht es bei dem Energie-Controlling? Sinn dahinter ist es, Einsparpotentiale zu erkennen, um daraus weitere Maßnahmen zu entwickeln. Zu Beginn werden dafür die Verbräuche, die Versorgungssysteme und weitere Eigenschaften der Gebäude erfasst. Auf diesen Daten aufbauend lassen sich schon die ersten Schlüsse ziehen. Z.B. fallen so überdurchschnittliche Verbräuche, starke Schwankungen oder Unregelmäßigkeiten auf, die sonst ungesehen geblieben wären. Darüber hinaus kann man anhand der Gegenüberstellung mit den anderen Gebäuden Dringlichkeiten erkennen, um Sanierungsmaßnahmen einzuleiten z.B. bei alten Heizungssystemen, hohen Verbräuchen oder möglichen Synergieeffekte. Langfristig lassen sich durch das Controlling die Einsparungen durch umgesetzte Maßnahmen dokumentieren und daraus Erfahrungen ziehen.
Der WW-Kurier bedankt sich bei der Verbandsgemeinde Hachenburg für die Bereitstellung des Interviews.
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