In Montabaur ertönte geistliche Abendmusik
Bei strahlendem Maiwetter konnten der Theologe Ingo Jungbluth, der studierte Blockflötist Torsten Greis und Dekanatskantor Jens Schawaller zu einem besonders sinnenfreudigen Konzert in die Evangelische Pauluskirche Montabaur einladen, bei dem sich alles um die Liebe drehte. In der nach einem Kompositionstitel „Le Rossignol en Amour” von François Couperin benannte 42. geistliche Abendmusik zog die Zuhörer in der neugotischen Kirche die fesselnde Begegnung von europäischer Barockmusik und altorientalischer Dichtung In ihren Bann.
Montabaur. Ingo Jungbluth erwies sich hierbei als umfassend gebildeter Literaturkenner und Theologe, der verschiedene Texte zum Thema Liebe aus dem Hohelied Salomos las und diese biblische ‚Magna
Charta der Humanität‘ in Erinnerung rief. Er gliederte damit den musikalisch-sinnlichen Frühabend, bei dem Torsten Greis verschiedene Arten von Blockflöten mit sehr unterschiedlichen Werken von Francesco Mancini, François Couperin, Henry Purcell, Michel Pignolet de Monteclair und Charles Buterne auf gewohnt virtuose Art vorstellte.
Phantasievoll und kunstfertig wurde er von Dekanatskantor Jens Schawaller am eigens hierfür mitgebrachtem Barockcembalo Begleitet, das sich hervorragend für den generalbassartigen barocken
Gestus aller Stücke und die Improvisationskunst des Cembalisten eignete. Beide Musiker traten in einen kunst- wie dialogfreudigen Künstlerischen Austausch und erfüllten die Kirche der Wäller Kreisstadt mit verspielten und hingebungsvollen Klängen ganz besonderer Art. In einer Pause reichte Gisela Koschmieder Sekt und – in Anlehnung An das Hohelied – Granatapfelsaft, um die Zuhörer
genussvoll zu verwöhnen. Die zahlreichen Gäste dankten es allen Aktiven mit einem kräftigen Applaus.
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