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Nachricht vom 21.06.2018    

Schenkelberg freut sich auf sein Dorfgemeinschaftshaus

Schenkelberg bekommt als eines der letzten Dörfer im Westerwald ein Dorfgemeinschaftshaus (DGH). Der Ortsgemeinderat votierte für den Bau, eine Landesförderung von 450.000 Euro erleichtert die Umsetzung des Projekts für die Ortsgemeinde. Die Aussicht auf Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses noch im Jahr 2019 kam bei den Ratsmitgliedern gut an, denn dann wäre der richtige Zeitpunkt, zum 800-jährigen Ortsjubiläum das DGH einzuweihen.

So könnte das Dorfgemeinschaftshaus in Schenkelberg einmal aussehen. (Skizze/Studie: Ortsgemeinde Schenkelberg/Ing.-Büro Thran und Partner)

Schenkelberg. Endlich ist es soweit: Schenkelberg bekommt als eines der letzten Dörfer im Westerwald ein Dorfgemeinschaftshaus (DGH). Die Zeiten, in denen in dem Ort die Gallier gegen die Römer kämpften, gehören wohl endgültig der Vergangenheit an, und das ist gut so. Die Emotionen kochten in Schenkelberg extrem hoch, weil viele Bürgerinnen und Bürger befürchteten, dass durch den Verkauf der Wegeparzellen und des Grundstücks an das Basalt- und Mischwerk Herschbach (BMH) bei Sprengungen in dem erweiterten Steinbruch ihre Häuser hätten Schaden nehmen können. Die Befürworter argumentierten, dass ohne ein Dorfgemeinschaftshaus der Ort langsam aber sicher aussterben würde, weil es in Schenkelberg keinen sozialen Treffpunkt mehr gab, nachdem auch das Hotel „Stadt Berlin“ seine Pforten schloss und sich dafür kein Käufer oder Pächter fand. So mussten sowohl Hochzeits- als auch Trauerfeiern in Hartenfels oder Herschbach abgehalten werden, größere Geburtstagsfeiern fanden in ausgeräumten Garagen statt, das aktive Dorfleben drohte einzuschlafen. Die Argumente der Gegner des DGH wurden bei den Diskussionen berücksichtigt, es gab Gutachten und Gegengutachten, auch eine Naturschutzorganisation schaltete sich massiv in die Meinungsbildung ein.

Förderung erleichtert Entscheidung
Letztendlich musste eine Entscheidung getroffen werden, die durch die Bewilligung von 450.000 Euro Fördergelder durch das Land Rheinland-Pfalz erleichtert wurde. Ohne die Landesförderung wäre die Finanzierung für die Ortsgemeinde alleine schwer zu stemmen gewesen, zumal die Ablehnung die Bewilligung von zwei weiteren Windrädern eine sichere Einnahmequelle verhinderte. Bei einer veranschlagten Gesamtsumme von 1,153 Millionen Euro ist die Gemeinde nach der Zusage der Fördermittel in der Lage, das Bauvorhaben durch Rücklagen und eine Finanzierung über 154.000 Euro zu sichern. In den Finanzierungsplan fließt natürlich auch der Verkaufserlös der gemeindeeigenen Grundstücke an BMH mit ein. In der Sitzung des Ortsgemeinderates war Ortsbürgermeisterin Carolin Bruns gehalten, den Kaufpreis nicht zu nennen, da die BMH als Vertragspartner auf eine Stillschweigeverpflichtung bestanden hatte. Bruns bedankte sich ausdrücklich nochmals öffentlich bei MdL Hendrik Hering (SPD), der sich massiv für die Bewilligung der Fördermittel einsetzte, nachdem er sich anlässlich eines Besuches in Schenkelberg vom aktiven Vereinsleben persönlich überzeugen konnte. Lobende Anerkennung fand auch die Tatsache, dass zu der Ratssitzung sehr viele Jugendliche erschienen waren. Das kann man als Beweis werten, dass der Jugend sehr am Herzen gelegen ist, ihre Aktivitäten in Schenkelberg zu belassen.



Fertigstellung schon 2019?
Anke Padberg, vom Ingenieur-Büro Thran und Partner berichtete in der Ratssitzung, wie der Zeitplan bis zum Spatenstich und bis zur Fertigstellung des DGH aussehen könnte. Nach Bekanntgabe des Bebauungsplans und der Offenlegung der Bürgerbeteiligung im Juli könnten im August die Stellungsnahmen der Fachbehörden eingeholt werden, nach deren Auswertung wäre der Ortsgemeinderat von Schenkelberg Ende September in der Lage, planreife Beschlüsse zu fassen. Danach kann die Baugenehmigung bei der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises beantragt werden. Bei einer möglichen Bearbeitungszeit von zwei bis drei Monaten bei der Kreisverwaltung wäre von einer Erteilung der Baugenehmigung Ende November auszugehen. Nach der anschließenden Ausschreibung des Gewerks wäre theoretisch ein Baubeginn noch im Dezember 2018 möglich, natürlich ist dieser Termin witterungsabhängig. Sollten keine größeren Verzögerungen auftreten, ist von einer geplanten Bauzeit von ewta einem Dreivierteljahr auszugehen. Die Aussicht auf Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses noch im Jahr 2019 kam bei den Ratsmitgliedern gut an, denn dann wäre der richtige Zeitpunkt, zum 800-jährigen Ortsjubiläum das DGH einzuweihen.

Das Wichtigste aus den Geschehnissen in den letzten Monaten ist der Umstand, dass innerhalb des Ortes eine Befriedung eingetreten ist, man wieder miteinander redet und die Vorfreude auf das neue DGH überwiegt. (wear)


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