Entspannter Arbeitsmarkt zur Jahres-Halbzeit
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis – bleibt die Arbeitslosenquote im Juni auf dem Mai-Wert von glatten 3 Prozent; damit ist sie 0,3 Prozent niedriger als im Juni 2017. Die absolute Zahl veränderte sich minimal: Aktuell sind 5.379 Personen ohne Job gemeldet und damit 11 Personen weniger als im Mai. Gegenüber dem Vorjahresmonat allerdings gibt es einen deutlichen Rückgang um 539 Arbeitslose. Noch immer sind fast 800 Stellen für Auszubildende unbesetzt. Ein Schwerpunkt liegt dabei mit etwa 160 Stellen im Einzelhandel.
Montabaur. Zur „Halbzeit“ des Jahres zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt weiterhin entspannt: Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – das sind der Westerwald- und der Rhein-Lahn-Kreis – bleibt die Arbeitslosenquote auf dem Mai-Wert von glatten 3 Prozent; damit ist sie 0,3 Prozent niedriger als im Juni 2017. Die absolute Zahl veränderte sich minimal: Aktuell sind 5.379 Personen ohne Job gemeldet und damit 11 Personen weniger als im Mai. Gegenüber dem Vorjahresmonat allerdings gibt es einen deutlichen Rückgang um 539 Arbeitslose.
Mehr Beschäftigte
„Bei guter Konjunktur haben wir eine erfreulich stabile Entwicklung“, erklärt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit. „Bei sinkender Arbeitslosigkeit baut sich die Beschäftigung seit Jahren kontinuierlich auf. Nie zuvor waren so viele Menschen im Bezirk erwerbstätig.“ Die jüngste Statistik untermauert dies: Am 31. Dezember 2017 waren in den beiden Landkreisen 100.321 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das bedeutet ein Plus von 2.240 Personen oder 2,3 Prozent gegenüber dem gleichen Stichtag 2017.
Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. So gab es im Juni 1.853 Zugänge in und 1.880 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. Der Bestand an offenen Stellen liegt mit 3.914 erheblich über dem Niveau des Vormonats (plus 128) sowie des Vorjahresmonats (plus 383) und bildet den großen Fachkräftebedarf der Region ab. Rückläufig sind allerdings die Zugänge. Mit 710 Stellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur Montabaur und der Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn 64 Stellen weniger als im Mai gemeldet und 81 weniger als im Juni 2017. In der Summe kamen von Januar bis Juni 4.587 Jobangebote aus den Unternehmen; das ist ein Minus von 129 gegenüber dem ersten Halbjahr 2017.
Geringere Quote
Wer an einer Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen u. a. all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur aktuell auf eine Quote von 4,4 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 4,5 und vor einem Jahr bei 4,9 Prozent.
Der Ausbildungsmarkt ist unmittelbar vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch in starker Bewegung. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2017) meldeten sich bei der Arbeitsagentur Montabaur 2.167 Lehrstellenbewerber; das sind 187 weniger als im Vergleichszeitraum 2016/17. Zugleich haben die Betriebe 2.092 Ausbildungsstellen angeboten. Hier gibt es einen sehr ausgeprägten Anstieg um 277 Stellen.
Fast 800 Azubistellen frei
Die Mehrzahl der Bewerber (1.473) hat inzwischen einen Ausbildungsplatz gefunden. 694 junge Leute gelten als unversorgt. Das Angebot, aus dem sie wählen können, ist groß: 798 Ausbildungsstellen sind derzeit noch zu besetzen. Ein Schwerpunkt liegt mit etwa 160 Stellen im Einzelhandel; besonders Lebensmittelfachverkäufer sind gefragt. Ungefähr 140 Lehrstellen sind im Handwerk und in der Baubranche offen. Dringend gebraucht werden Maurer, Dachdecker, Maler, Lackierer sowie Fleischer und Bäcker. Auch wer (Zerspanungs)Mechaniker oder Techniker werden möchte, hat allerbeste Chancen; hier weist die Statistik 120 Offerten aus. Mangel an Nachwuchs herrscht zudem in der Hotellerie und Gastronomie, wo noch ca. 50 Azubis starten könnten – angefangen von Köchen bis hin zu Hotelfachleuten. Gleich groß ist die Lücke in der Gesundheits- und Altenpflege.
„Die Zahlen spiegeln die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen und die Notwendigkeit, junge Fachkräfte zu gewinnen, um sich für die Zukunft aufzustellen“, sagt Elmar Wagner. „Das wird in Zeiten des demografischen Wandels zunehmend schwieriger. Zudem sind junge Menschen auf relativ wenige Berufe fixiert und die Studierneigung ist hoch.“ Der Agenturchef rät Bewerbern, die jetzt noch auf der Suche sind, den Blick insbesondere auf klassische Ausbildungsgänge zu richten und sich beim Berufswunsch auch für Alternativen zu öffnen.
Die Zahlen im Detail
Und so sieht es in den beiden Landkreisen des Agenturbezirks aus: Im Westerwaldkreis sind derzeit 3.297 Personen ohne Job gemeldet - 26 weniger als im Vormonat und 391 weniger als im Juni 2017. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Mai bei 2,9 Prozent und damit 0,4 Punkte unter dem Wert des Vorjahres. Im Rhein-Lahn-Kreis ist ein marginaler Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verbuchen. Betroffen sind aktuell 2.082 Männer und Frauen – 15 mehr als im Mai. Dadurch klettert die Quote um 0,1 auf 3,2 Prozent. Sie liegt jedoch 0,2 Punkte unter dem Juni-Wert 2017, als 148 Arbeitslose mehr gezählt wurden. (PM)
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