Bad Marienberg ist der trübste Ort bundesweit
Wenn sich ein Ort in Deutschland über Licht- und Sonnenmangel beschweren kann, dann ist das Bad Marienberg. Die dortige Wetterstation verzeichnete im Dezember des letzten Jahres durchschnittlich nur 1,7 Sonnenstunden pro Tag. Das bringt der Stadt den unrühmlichen ersten Patz in der Liste der trübsten Orte bundesweit ein und den Bürgern ein gewisses Maß an Melancholie, denn Licht ist auch wichtig für das Wohlbefinden.
Bad Marienberg ist der „unsonnigste“ Ort überhaupt
Schlechtes Wetter kann einem schon einmal die Laune vermiesen. Das gilt nicht nur an kalten und nassen Wintertagen, sondern mitunter auch zu anderen Jahreszeiten, wie ein Blick nach Bad Marienberg zeigt, das im Westerwald gelegen ist. Eine Auswertung, die auf dem Internetportal von Jörg Kachelmann erschienen ist, bestätigte, was ohnehin schon viele vermutet haben: Bad Marienberg ist der Ort, an dem es die wenigsten Sonnenstunden bundesweit gibt. Schon anno 1965 trug die Stadt diesen unrühmlichen Rekord heim, kam damals im Gegensatz zu den mickrigen 1,7 Sonnenstunden aber immerhin noch auf 4 im Dezember. Birgit Müller, die bei der Touristeninformation von Bad Marienberg arbeitet, sagte zu dem schlechten Wetter: „Der Dezember ist prinzipiell kein touristischer Monat hier bei uns. Lediglich um Weihnachten und Neujahr ist viel los...“
Trotzdem gilt für die Bad Marienberger: Ein Häuschen mit täglichem Sonnenschein im Ausland kommt für sie nicht in Frage, auch wenn sie ein glückliches Händchen beim Setzen der richtigen Lottozahlen hatten. Schließlich hat die Gesundheitsstadt dennoch jede Menge lebenswerter Dinge zu bieten wie Kneippkuren oder entspannte Wellness-Einrichtungen.
Westerwald wird normalerweise mit genug Sonne bedacht
Relativiert werden müssen die durchgeführten Messungen der Wetterstation dennoch, denn die schlechte Sonnenbilanz bezieht sich nicht nur auf Bad Marienberg, sondern auf ein etwas weitläufigeres Gebiet. Trotz allem ist die Gegend des Westerwaldes eigentlich kein Bereich, der immer wenig Sonnenstunden bekommt. Der Meteorologe Björn Goldhausen erklärt: „Besonders im hohen Westerwald rund um die Fuchskaute scheint die Sonne im Schnitt deutlich weniger als etwa rund um Montabaur.“
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Es kommt also darauf an, wo man sich im Westerwald aufhält. Das lässt sich auch mit Blick auf die Menge an Niederschlag und die vorherrschende Temperatur konstatieren. Im hohen Westerwald kommt es zu mehr Niederschlag, während es in den Gebieten, die näher an Rhein und Lahn gelegen sind, weniger regnet. Allerdings besteht hier mitunter die Gefahr, dass die Flüsse über die Ufer treten. Unweigerlich kommt bei so viel Worten über schlechtes Wetter die Frage auf, ob das künftig im Westerwald so weitergehen wird. Björn Goldhausen gab diesbezüglich allerdings Entwarnung, wenngleich er kritisch die Folgen des Klimawandels betonte.
Lichtmangel macht Menschen im Winter zu schaffen
Bei all den Beschwerden über schlechtes Wetter, das es im Herbst und Winter des letzten und diesen Jahres auch in anderen Gebieten reichlich gegeben hat, stellt sich die Frage, ob es nur Einbildung ist, dass es einen negativen Einfluss auf die Laune der Menschen ausübt. Keinesfalls ist dies so, denn Lichtmangel kann im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen führen. Damit einhergehen kann Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Wichtig ist es folglich, bei schlechtem Wetter besonders aktiv zu sein, was beispielsweise in Form von Spaziergängen an der frischen Luft geschehen kann. Der Westerwald bietet hierfür mehr als genügend Möglichkeiten und hat auch diverse alternative Freizeitbeschäftigungsmöglichkeiten in petto:
1. Ausflug zum Wiesensee
2. Besuch des Wild- und Freizeitparks
3. Erkundung des Landschaftsmuseums Westerwald
Abgesehen also von etlichen Aktivitäten, die selbst bei regnerischem Wetter im Westerwald die Stimmung erhellen, gibt es auch die Möglichkeit, sich mit Sport zur guten Laune zu verhelfen. Bewegung wirkt dabei wie ein natürliches Antidepressivum und kann dabei helfen, die lange Zeit bis zum Sommer kürzer erscheinen zu lassen.
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