Den Stimmensound finden: Chor-Workshop mit Professor Erik Sohn
Wer sich heute für den Chorgesang entscheidet, der will in der Regel auch moderne Stücke in der Notenmappe finden. Das zumindest meint Professor Erik Sohn von der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, der in Montabaur einen Workshop des Chorverbandes Westerwald zum Thema „Pop/Jazz im ganz normalen Chor“ leitete. An erster Stelle ist es für ihn wichtig, den Stimmensound zu finden und dabei auch das körperliche Empfinden der zu singenden Musik zu übertragen.
Montabaur. Schon oft waren die Mitglieder des Männergesangvereins „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Initiator von Veranstaltungen, in denen es um die Verbreitung und Aufarbeitung von hochklassigem Chorgesang geht. So war der Chor schon Ausrichter der Chorleitertagung des Chorverbandes Westerwald im Montabaurer Musikgymnasium und auch Ausrichter von Workshops. Jetzt stellten sich die Sänger für die Sängergruppe Süd zur Verfügung, um einen reibungslosen Ablauf des Workshops „Pop/Jazz im ganz normalen Chor“ im katholischen Forum St. Peter zu gewährleisten.
„Mehr zu Klangfarben, Stimmsounds und Körpergroove“
Und den 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde ein Workshop geboten, der alles zum Thema „Mehr zu Klangfarben, Stimmsounds und Körpergroove“ im Angebot hatte. Eingeladen war kein Professor Erik Sohn von der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, der über eine reichhaltige Vita in Sachen Musik verfügt. Als Konzertsänger hat er Engagements in ganz Deutschland, im europäischen Ausland und auch in Israel, Korea und in den USA. Im Bereich der „Neuen Musik“ konzertierte er mit dem Ensemble Modern Frankfurt, dem „ensemble recherche“ aus Freiburg und dem „KlangForum“Heidelberg. Dazu leitete er gemeinsam mit Stephan Görg den Jazz-Pop-Chor Vocal Journey und ist Initiator des Festivals „voc.cologne“. Im Bereich der Populären Musik ist er seit 2006 Dozent und seit 2011 Professor an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Er hatte für die Teilnehmer mit der Gospel-Ballade „He ist allways close to you“ von Martin Carow und dem Spiritual „Deep River“ in einem Satz von Harry Burleigh gleich zwei Stücke dabei, mit denen er seine musikalische Philosophie weitergab.
Moderne Chorliteratur muss in die Notenmappe
An erster Stelle sei es für ihn wichtig, den Stimmensound zu finden und dabei auch das körperliche Empfinden der zu singenden Musik zu übertragen. „Pop ist tanzbare Musik“, so der Coach der „Wise Guys“. Pop- und Jazzstücke sind für ihn schon aus mehreren Gründen für die Chorarbeit wichtig. Zum einen verbreiten sie gute Laune „und man kann vernünftig daran arbeiten“. In der heutigen Zeit kommen die Sängerinnen und Sänger seinen Worten nach nicht mehr aus der klassischen Ecke. „Die jungen Menschen kommen heute zum Teil aus Schulbands“. Dies bedeutet wiederum eine ganz andere Literatur an Musik wie diese in den herkömmlichen Chören gepflegt wird. Um nun junge Sänger für den Chorgesang zu gewinnen, bleibt es bei den Chören nicht aus, auch den Bereich der Pop- und Jazzstücke in seiner Notenmappe anzubieten. Und am Beispiel der beiden Stücke zeigte Professor Erik Sohn das richtige Timing, die Stilistik, den Stimmensound und viele weitere Bereiche auf, die es ermöglichen, alle Generationen für diese moderne Art der Chormusik zu begeistern. (kdh)
Lokales: Montabaur & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |