Westerwälder haben großes Interesse an E-Mobilität
Die meisten Hürden, die es bisher in Sachen Elektromobilität gab, sind inzwischen genommen. Das machte eine Veranstaltung in der Westerwald-Brauerei in Hachenburg deutlich, zu der die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis eingeladen hatte.Die Fahrzeuge haben mittlerweile eine vernünftige Reichweite, die Ladeinfrastruktur lässt sich auf dem Betriebsgelände sehr gut realisieren, und auch die Kostenseite stellt sich heute ganz anders dar als noch vor zwei, drei Jahren.
Hachenburg/Westerwald. Das Interesse an Elektromobilität ist im Westerwald groß. Das hat eine Veranstaltung in der Westerwald-Brauerei in Hachenburg gezeigt, zu der die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis eingeladen hatte. Bernd Wieczorek, Mitglied des EVM-Vorstands, konnte rund 100 Unternehmer und Firmenvertreter begrüßen, die in Bezug auf eigene Fuhrparklösungen über E-Fahrzeuge, Lademöglichkeiten und Förderprogramme informiert werden wollten.
Viele Hürden sind genommen
Schnell wurde dabei klar: Die meisten Hürden, die es bisher bei diesem Thema gab, sind inzwischen längst genommen. Michael Schramek vom Netzwerk intelligente Mobilität brachte es auf den Punkt: Die Fahrzeuge haben mittlerweile eine vernünftige Reichweite, die Ladeinfrastruktur lässt sich auf dem Betriebsgelände sehr gut realisieren, und auch die Kostenseite stellt sich heute ganz anders dar als noch vor zwei, drei Jahren. Dass der Einstieg in die Elektromobilität für Unternehmen problemlos möglich ist, machte Ulrich Elsenberger deutlich, der bei der evm das Geschäftsfeld Elektromobilität leitet: „Es gibt attraktive Nutzfahrzeuge, die sich in einem vernünftigen Kostenrahmen bewegen und über genügend Reichweite verfügen.“ In Kürze sind weitere Modelle verfügbar, die ebenfalls eine gute Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor darstellen.
Kostenvorteil beim E-Mobil
Ein Kostenvergleich, den Ulrich Elsenberger darstellte, machte deutlich: Während viele glauben, dass E-Fahrzeuge teurer sind als solche mit Diesel- oder Benzinantrieb, ist mitunter das Gegenteil der Fall. So stellte er alle Kosten gegenüber, die bei einem Nutzfahrzeug anfallen. Zwar ist der Fahrzeugpreis bei elektrischem Antrieb teurer. Doch der staatliche Zuschuss von 4.000 Euro und die Kostenvorteile bei Wartung, Steuern, Kraftstoff und Restwertentwicklung gleichen das aus. Mehr noch: Am Ende stand in der Berechnung ein Kostenvorteil von mehr als 2.000 Euro zugunsten des E-Fahrzeugs.
Ladesäulen für den eigenen Fuhrpark
Die Firma Dokasch mit Sitz in Staudt (VG Wirges) macht unterdessen vor, wie einfach der Einstieg sein kann. Firmenvertreter Peter Reuter berichtete in Hachenburg, dass sein Unternehmen derzeit dabei ist, vier Ladepunkte zu installieren: nicht nur für eigene Fahrzeuge, sondern auch für Gäste und Mitarbeiter. Der Hersteller von Luftfracht-Containern baut am Standort Staudt augenblicklich ein neues Verwaltungsgebäude und stattet in diesem Zuge gleich den Firmenparkplatz mit Ladesäulen aus. Die Ladesäulen werden in Zusammenarbeit mit der EVM geplant und errichtet.
Netzwerk Elektromobilität gegründet
Nicht nur in der Frage der Ladeinfrastruktur arbeitet das Energieversorgungsunternehmen mit Partnern aus der Region zusammen: Im Herbst vergangenen Jahres hat die EVM das Netzwerk Elektromobilität Mittelrhein aus der Taufe gehoben. In diesem arbeiten die evm, 13 Autohäuser aus der Region sowie das örtliche Elektrohandwerk Hand in Hand zusammen. Volker Kämpflein vom VW-Autohaus in Bad Marienberg und Christof Hebgen, der Innungsobermeister des Elektrohandwerks aus Westerburg, berichteten bei der Veranstaltung in der Hachenburger Brauerei, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Die Partner verfolgen dabei das Ziel, es dem Kunden so einfach wie möglich zu machen. Ulrich Elsenberger: „Wir bieten hier ein Rundum-sorglos-Paket für alle, die sich ein Elektroauto und die entsprechende Ladeinfrastruktur anschaffen möchten.“
E-Mobilität ist nicht aufzuhalten
Dass man mit elektrischer Energie auch einmal um die ganze Welt reisen kann, das erzählte den Gästen Louis Palmer aus der Schweiz. Er ist vor einigen Jahren mit seinem „Solartaxi“ 18 Monate durch 38 Länder gereist und hat dabei für einen Ausstieg aus der Verbrennungstechnik geworben. Leidenschaftlich nahm er die Teilnehmer in zahlreichen Bildern und Filmausschnitten auf seine Reise mit und erklärte: „Die Elektromobilität ist nicht mehr aufzuhalten.“ (PM)
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