Werbung

Nachricht vom 09.07.2018    

Kita-Zukunftsgesetz: Verdi hat noch viele offene Fragen

Der Verdi-Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland äußert sich in einer aktuellen Pressemitteilung kritisch zu dem vom Bildungsministerium vorgestellten Kita-Zukunftsgesetz. So gebe es keine tatsächlich erkennbare Verbesserung bei der Personalausstattung. Auch die angekündigte Qualitätsverbesserung stehe in Frage.

Symbolfoto

Mainz/Region. Das vom Bildungsministerium vorgestellte Kita-Zukunftsgesetz verändert ganz viel, nicht nur für Eltern und bei der über Mittag durchgehenden Öffnung, sondern auch bei Leitungen, Praxisanleitungen, und auch bei der Personalbemessung wird vieles neu strukturiert. „Die Landesregierung schafft eine neue und bessere personelle Grundausstattung. Das wird aber zu großen Teilen auch wieder eingefangen durch eine parallele Abschmelzung bei den bisherigen Kann-Regelungen, etwa Personal für interkulturelles Lernen, Sprachförderung oder Inklusion“, sagt Volker Euskirchen, Landesfachbereichsleiter Gemeinden bei der Gewerkschaft Verdi.

Die Personalberechnung soll sich demnach künftig nicht mehr an Gruppen, sondern an durchschnittlich genehmigten Plätzen orientieren. Die Zweijährigen werden Teil der Regelgruppe, die bisherige Regelung der Aufstockung um 0,25 bzw. 0,5 Stellenanteile bei bis zu sechs Zweijährigen in der Gruppe entfällt. „Durch die ‚neue‘ Personalbemessung wird das wieder aufgefangen, de facto ändert sich für viele Erzieherinnen an der erlebten betrieblichen Realität also nichts. Das ist jedoch gleichzeitig eine Enttäuschung, weil das aus Sicht der Erzieher wenig mit der angekündigten Qualitätsverbesserung in Verbindung gebracht wird“, ergänzt Jana Beißert, Gewerkschaftssekretärin, die jüngst mit einer Aufwertungsstaffel für die Kitas durch Rheinland-Pfalz zog. Die künftig notwendigen Aushandlungsprozesse zur Personalausstattung mit jedem einzelnen Kreisjugendamt machen es nach Verdi-Auffassung für alle Beteiligten nicht unbedingt einfacher.



Positiv, betont Verdi, sei, dass 62 Millionen Euro zusätzliche Mittel verfügbar gemacht werden. Allerdings ist Verdi noch nicht wirklich klar, wo die Mittel dann tatsächlich eingesetzt werden, auch nicht inwieweit damit so genannte Bundesmittel ganz oder teilweise weitergegeben werden. Es gebe mit der Gesetzesnovelle einige Verbesserungen, aber auch noch viele offene Fragen. „Daher wünschen wir uns die Möglichkeit zum Dialog mit allen Akteuren vor dem Abschluss der schriftlichen Anhörung, etwa durch einen um die Gewerkschaften als Teilnehmende erweiterten Kita-Tag der Spitzen", fordert Euskirchen. Ebenso bedauert Verdi, dass mit dieser Gesetzesnovelle beim Personal nicht die Fachkraft-Kind-Relation erreicht werden kann, die von der Wissenschaft empfohlen wird. „Aber was nicht ist kann ja noch kommen, mit dieser Novelle ist sicher nicht die Arbeit erledigt, damit haben wir unser Ziel noch lange nicht erreicht", so der Gewerkschafter weiter. (PM)



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Rheinland-Pfalz fordert Schutzzonen gegen Feuerwerkslärm

Region. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder hat einen Antrag zur Änderung des Sprengstoffrechts im Bundesrat ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Region. Nach dem Bruch der Ampelkoalition gab es zunächst ganz unterschiedliche Auffassungen, wann Bundeskanzler Olaf Scholz ...

Auch Monate nach der Kommunalwahl: Viele Ortsbürgermeisterstellen unbesetzt

Mainz/Region. "Die kommunalpolitischen Ehrenämter bilden das Rückgrat unserer Demokratie vor Ort, und es ist besorgniserregend, ...

Versorgung mit medizinischen Fachabteilungen in Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen

Westerwaldkreis/Kreis Altenkirchen. Nachdem sie bereits nach der Situation der medizinischen Versorgung in den Landkreisen ...

LKA-RP: Einführung einer anonymen Meldeplattform für Korruption und Wirtschaftskriminalität

Mainz. Wirtschaftskriminalität umfasst Straftaten wie Betrug, Geldwäsche und Insiderhandel. Ein Beispiel für Wirtschaftskriminalität ...

Generationenwechsel in der SPD Westerburger Land

Pottum. Hendrik Hering war es ganz besonders wichtig, dem neu zu wählenden Vorstand seine volle Unterstützung zuzusichern. ...

Weitere Artikel


Gelbachtag gut und prominent besucht

Montabaur. Der autofreie Sonntag im Gelbachtal ist in jedem Jahr eine besondere Veranstaltung. Die 22. Auflage am Sonntag ...

Die Erfindung des Marxismus

Siegen. Zum Abschluss des Sommersemesters 2018 bei Forum Siegen referierte Dr. Christina Morina (Duitsland Instituut Amsterdam) ...

Hachenburger Verwaltungsnachwuchs legte Prüfungen ab

Hachenburg. Bürgermeister Peter Klöckner und die Erste Beigeordnete Gabriele Greis gratulierten zusammen mit Büroleiter Harald ...

Jugendfeuerwehren zelteten am Postweiher

Freilingen. Alljährlich treffen sich die Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde Selters zu einem gemeinsamen Zeltlager. In ...

Selbst bestimmen, wann und wo man lernt

Koblenz/Region. Die IHK-Akademie Koblenz bietet ab November einen 18-monatigen Blended-Learning-Lehrgang zur Vorbereitung ...

Zum fünften Mal "Kunst in der Gass"

Montabaur. Auch von weiter entfernt kamen die Menschen auf den schönen neuen „Balkon“ der Stadt, haben die Aussicht genossen ...

Werbung