9. Trekker- und Schleppersegnung im Kloster Marienstatt
Knapp 50 Besitzer von Traktoren, Zugmaschinen und Schlepper folgten der Einladung zur Segnung ihrer Maschinen. In der herrlichen Atmosphäre des Innenhofs der Abtei Marienstatt versammelten sich viele Schaulustige, um den Einzug des Konvois zu bestaunen. Für viele Zuschauer ist das auch ein Stück Erinnerung an ihre Jugendzeit, da man früher in ländlichen Gegenden automatisch mit den Traktoren groß geworden ist. So wehte auch ein Hauch von Nostalgie über dem Innenhof der Abtei.
Marienstatt. Getoppt wurde das ganze Geschehen von herrlichstem Sommerwetter durch die vielen alten Modelle, wie zum Beispiel Lanz, Deutz, Eicher, Fendt, John Deere und McCormick. Bevor die Segnung begann und die Trekker schön aufgereiht bereit standen, fanden viele Fachgespräche zwischen den Fahrern untereinander und den Zuschauern statt. Die Einladung zu dieser Segnung erfolgte durch die Steinebacher Trekkerfreunde, das ist eine lose Gemeinschaft von Liebhabern landwirtschaftlicher Gerätschaften aus Steinebach und seiner Umgebung.
Der besondere Clou war die Fahrt vom Barbaraturm bei Malberg bis zur Abtei Marienstatt. Die rund 15 Kilometer lange Strecke wurde im Konvoi über hügelige alte Wallfahrtswege gemütlich von 44 Traktoren in gut einer Stunde bewältigt. Das Ziel der Segnung ist, den Schutz und die Gesundheit der Menschen und der ihnen anvertrauten Maschinen durch Gottes Beistand zu erbitten. Dabei geht es auch um den maßvollen Umgang mit der Schöpfung, ohne dabei das vielfältige Angebot von Natur und Technik zu missbrauchen. Zu den 44 Traktoren aus Steinebach gesellten sich auch noch mehrere Maschinen aus dem übrigen Westerwald, unter anderem. aus Hardt.
Als Pater Ignatius die Segnung begann, verstummten alle Gespräche, um ihm zu lauschen. Er ist ein unglaublich freundlicher, weltoffener Mensch, der in seiner kurzen Predigt erzählte, dass er relativ neu im Kloster sei, weil sein Stammkloster in Himmerod nach über 900 Jahren aufgelöst wurde. Pater Ignatius vergaß nicht Pater Martin zu erwähnen, der bis dato die Segnungen vorgenommen hatte.
Der Umgang mit Landmaschinen sei ihm nicht fremd, da er selbst auf dem Land groß geworden ist und der tägliche Umgang mit den Maschinen selbstverständlich war. In seiner Predigt, und in den Gebeten, erbat Pater Ignatius Gottes Schutz und Segen für die Menschen und die Maschinen, die beim täglichen Umgang auch vielen Gefahren ausgesetzt sind. Er gedachte bei dieser Gelegenheit auch der vielen Opfer im Straßenverkehr und des Leids, welches die Angehörigen und Hinterbliebenen zu durchleben haben. Der kirchliche Teil der Segnung endete mit dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis, danach brandete von den Anwesenden lauter Beifall auf. Pater Ignatius hatte genau die richtige Sprache und den richtigen Ton getroffen.
Anschließend begab sich Pater Ignatius zu jedem der Traktoren, segnete diese und die dazu gehörigen Besatzungen. Der ganzen Segnung haftete irgendwie etwas Leichtes, Beschwingtes an, alle waren gut drauf und bestens gelaunt. Pater Ignatius nahm sich auch noch die Zeit, zwei schwarze Mischlingshunde zu segnen, indem er die Beiden mit kühlem Weihwasser aus dem Aspergill besprenkelte, was denen bei der Hitze anscheinend sehr gut tat. Als sich die Steinebacher wieder auf den Nachhauseweg machten und sich die Versammlung allmählich auflöste, ging oder fuhr jeder sehr zufrieden seines Weges. Alle freuen sich auf die Jubiläumssegnung im nächsten Jahr, dann trifft man sich zum 10. Mal in der Abtei Marienstatt.
Die Traktorfreunde Westerwald-Sieg gaben den Hinweis auf das am 11. und 12. August in Fensdorf stattfindende 20. Traktortreffen mit großem Festprogramm. (wear)
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