Schubert im Keller
Falko Hönisch – Bariton und Volker Höh – Gitarre spielen am 31. Juli Schubertlieder im Historica-Gewölbe. Für heutige Konzertbesucher und CD-Hörer ist es überraschend, wenn Lieder der Frühromantik mit Gitarre erklingen. Tatsächlich wurden Schuberts Lieder schon zu seinen Lebzeiten mit Gitarrenbegleitung herausgegeben und aufgeführt.
Montabaur. Im Jahre 1820 veröffentlichte Wilhelm Müller seine Sammlung „Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten“, deren Anfang die „Schöne Müllerin“ bildete. Von Oktober bis November 1823 komponierte Schubert die „Schöne Müllerin“, in dem Jahr, in dem er wegen seines kritischen Gesundheitszustandes viele Tage im Allgemeinen Krankenhaus in Wien zubringen musste. Vermutlich hatte Schubert seine Gitarre, ein Instrument von Johann Georg Stauffer, im Spital bei sich, die er beim Komponieren zur Hilfe nahm.
Da Schubert Zeit seines Lebens in finanziellen Nöten war, musste er oft bei Freunden wohnen, wo ihm nicht immer ein Pianoforte zur Verfügung stand. Die Gitarre dürfte häufig sein musikalischer und kompositorischer Wegbegleiter gewesen sein. Dennoch schrieb Schubert die Begleitung für all seine Lieder für Hammerklavier. Zudem zeigt der klangliche Vergleich, dass die Gitarre dem Schubert zur Verfügung stehenden Hammerklavier bedeutend näher kommt als unser moderner Flügel. Insbesondere dieser Zyklus, in dem ja auch eine Laute eine Rolle spielt, eignet sich in seiner intimen, naturverbundenen und oft volksliednahen Stimmung ausgezeichnet für den Einsatz der Gitarre. Zu Schuberts Zeiten war es eine übliche Aufführungspraxis, den Gesang mit der Gitarre zu begleiten.
Falko Hönisch und Volker Höh lassen an dem „krummen Dienstag“ diese wieder aufleben! Beginn ist um 19:30 Uhr im Historica-Gewölbe an der Stadtmauer in Montabaur. Karten gibt es an allen Vorverkaufsstellen in der Region oder direkt über Ticket Regional, www.ticket-regional.de/kik und natürlich an der Abendkasse zum Preis von 12 Euro. Die Tiefgarage Süd steht allen Besuchern ab 17 Uhr kostenfrei zur Verfügung. (PM)
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