Zukunftswerkstatt der Kulturschaffenden
Kunst und Kultur sind schön, machen aber viel Arbeit und kosten Geld. So hat es schon der unvergessene Karl Valentin gesagt. Vor viel ehrenamtlicher Arbeit in Sachen Kultur haben die Aktiven der Kleinkunstbühne Mons Tabor keine Angst. Und dank einiger weniger Sponsoren kann sich die Bühne auch finanziell seit 30 Jahren immer irgendwie über Wasser halten. Und das trotz qualitativ hoher Ansprüche an das eigene Programm und die Auswahl der Künstler.
Westerwaldkreis. Kunst und Kultur sind schön, machen aber viel Arbeit und kosten Geld. So hat es schon der unvergessene Karl Valentin gesagt. Vor viel ehrenamtlicher Arbeit in Sachen Kultur haben die Aktiven der Kleinkunstbühne Mons Tabor keine Angst. Und dank einiger weniger Sponsoren kann sich die Bühne auch finanziell seit 30 Jahren immer irgendwie über Wasser halten. Und das trotz qualitativ hoher Ansprüche an das eigene Programm und die Auswahl der Künstler.
Jetzt hatten sich die Kulturschaffenden zum Beginn des vierten Jahrzehnts ihres Wirkens in der Region zu einer ganztägigen Zukunftswerkstatt im Gelbachtal getroffen um über die Weiterentwicklung des eigenen Vereins und des Kulturangebotes im Westerwald allgemein zu reden. Da Stillstand meist Rückschritt ist, sollen sich die seit Jahrzehnten bewährten Formate der Bühne „Westerwälder Kabarettnacht“, Kleinkunstfestival „Folk & Fools“ sowie die derzeit laufende Weltmusikreihe „Musik in alten Dorfkirchen“ bei Bedarf wandeln und den aktuellen kulturellen Bedürfnissen der „Konsumenten“ angepasst werden. Hinzu kommt das erfolgreich vor zwei Jahren gestartete neue Format „Kabarett am Gelbach“.
Herausgearbeitet wurde bei der Werkstatt, dass Kultur in Form von Ausstellungen, Musik, Kabarett, Museum, Theater, Literatur oder ähnlichem nicht nur einen künstlerischen Wert hat, sondern für die Region Westerwald auch ein zunehmend wichtiger Standortfaktor ist. Es gibt im Westerwald viele haupt- und ehrenamtlich tätige Menschen, die sich mit viel Herzblut in Einrichtungen und Vereinen kulturell dafür einsetzen, das andere staunen, genießen, grübeln, lernen oder lachen können. Nach Ansicht des Vorsitzenden der Kleinkunstbühne Mons Tabor, Uli Schmidt, ist jeder dafür eingesetzte öffentliche oder von der Wirtschaft beigesteuerte Euro gut investiert: „Jeder Euro fließt doppelt und dreifach zurück und bringt den Westerwald im Wettbewerb der Regionen voran!“, so der langjährige Kulturschaffende.
Gegenstand der Tagung war daneben die verstärkte Notwendigkeit zur Kooperation von Kultur und Tourismus. Nicht zuletzt die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) hatte kürzlich diesbezüglich Handlungsbedarf festgestellt. Die Aktiven der Kleinkunstbühne sehen auch im Westerwald Chancen einer besseren Zusammenarbeit beider Bereiche statt einem Verharren in traditionellem Denken. Erfreut wurde festgestellt, dass beispielsweise beim „Folk & Fools“ regelmäßig Gäste aus dem Norden oder Süden der Republik kommen und dieses mit einem Kurzurlaub im Westerwald verbinden.
Diskutiert wurde auch über Kunst und Kultur in Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung. Heute so zu leben, dass auch nachfolgende Generationen noch ausreichende Ressourcen und intakte Lebensumstände vorfinden, leuchtet fast allen Wällern vom Verstand her ein. Die praktische Haltung weiche dann doch oft davon ab. Dem soll noch stärker beispielsweise durch geeignete Kabarett- Programme begegnet werden.
Gedacht wurde einem der jüngst verstorbenen großen Kulturpolitiker Deutschlands: Hilmar Hoffmann. Er hatte unter anderem mit seinem programmatischen Klassiker „Kultur für alle“ in den 80er Jahren auch das Entstehen und die inhaltliche Ausrichtung der Kleinkunstbühne Mons Tabor entscheidend mitgeprägt. Bis ins hohe Alter meldete er sich zu Wort, wenn es um die Verwirklichung von Kulturprojekten ging oder gesellschaftliche Fragen wie den wachsenden Rechtspopulismus.
Wer an der Arbeit der Kleinkunstbühne Mons Tabor interessiert ist oder diese unterstützen will, kann sich gerne melden bei Uli Schmidt per Email uli@kleinkunst-mons-tabor.de. (PM)
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