Zukunftsweisende Ferienaktion in Hachenburg
Wenn drei gescheite Leute die Köpfe zusammenstecken, dann kommt nicht immer, aber meistens, etwas Gescheites dabei raus. In diesem Fall waren es Marc Wisser, Geschäftsführer der Werbeagentur Page & Paper aus Hachenburg, Dr. Nils Hammer, Geschäftsführer der Nimak GmbH aus Wissen, das ist die Firma, die unter anderem den Schweißroboter erfunden hat, sowie Dr. Martin Fislake, Projektleiter der Technikcamps am Campus der Universität Koblenz–Landau. Sie alle trieb der Gedanke an, interessierten Kindern, die Freude an der Technik haben, erste Schritte in diesem Bereich zu ermöglichen.
Hachenburg. Marc Wisser machte sich schon lange Zeit Gedanken darüber, dass, obwohl der Westerwald sich zu einem expandierenden Industrie- und Technikstandortort entwickelt hat, Studenten, die im Westerwald das Abitur gemacht haben, nach Abschluss ihres Studiums dem Westerwald den Rücken kehren. Das liegt zum einen an der weit verbreiteten Meinung, der Westerwald sei zwar landschaftlich sehr schön und der Wind würde heftig blasen, aber im wirtschaftlichen Bereich herrsche überwiegend „tote Hose“. Um diesem Negativimage entgegenzuwirken, und Kinder für Technik zu begeistern, wurde die Initiative „Aus dem Wald in die Welt“ gestartet.
Insgesamt konnten 16 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren, davon zwei Mädchen, gewonnen werden. Sie wurden an fünf Tagen von 8 bis 15 Uhr auf die Programmierung von Robotern vorbereitet. Die Eltern hatten in dieser Zeit Liebesentzug, da ihre Kinder auch zu Mittag bei Page & Paper verköstigt wurden. Getränke und gesundes Obst standen dazu immer griffbereit in der Nähe.
Am ersten Tag bauten die Kinder die ersten Legomodelle, am zweiten Tag lernten sie die Sensor-und Antriebstechnik kennen und experimentierten mit der Lego-Programmiersprache. Den Mittwoch verbrachten die Kids in der Firma Nimak in Wissen, wo sie riesige Roboter beim Schweißen und Kleben bewundern konnten. Am nächsten Tag, wieder in Hachenburg, stand das Feintuning der Legoroboter auf dem Programm, dabei lernten die Kinder den Parcours kennen, den sie freitags mit ihren Robots durchfahren sollten. Am letzten Tag traten acht Zweierteams beim „Robonautencup“ gegeneinander an, um die Sieger in diesem Rennen zu ermitteln.
Vor dem „Robonautencup“ begrüßte Marc Wisser im „Vogtshof“ in Hachenburg eine illustre Schar von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Natürlich waren die stolzen „Mittäter“ Dr. Martin Fislake und Dr. Nils Hammer anwesend, sowie die Präsidentin der IHK Koblenz, Susanne Szczesny-Oßing. Katharina Schlag und Lars Kober von der Wirtschaftsförderung der Kreise Westerwald und Altenkirchen waren ebenso anwesend wie hochrangige Vertreter von Industriefirmen und Kommunalpolitiker von allen Parteien. Nicht zu vergessen die glücklichen Eltern und viele Omas und Opas.
Marc Wisser sang das „hohe Lied“ auf den Westerwald und garnierte seine sehr humorvolle Begrüßung mit einigen Bonmots. Hier einige Kostproben: „Wer ernten will, der muss säen“, oder, noch besser, „Auch wenn man am Gras zieht, es wächst deshalb nicht schneller“ und „Selbst der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“. Marc Wisser schilderte nochmals kurz den Weg des Projektes, auch die damit verbundenen Schwierigkeiten, unter dem Strich hätten sich aber alle Bemühungen gelohnt. Dann klopfte er sich, der Firma Nimak und der Uni Koblenz Landau sowie den 16 Kids auf die Schulter und erklärte alle Beteiligten zu Gewinnern.
Es folgten kurze Grußworte von Dr. Martin Fislake und Dr. Nils Hammer, wobei Dr. Nils Hammer beklagte, die Technik sei heute für die Jugend weitestgehend verlorengegangen. Früher hätte es einen großen Spaß bereitet, am eigenen Fahrrad oder Moped herum zu schrauben, das würde man heute kaum noch sehen. Dr. Fislake meinte, dass es die Kunst ist, nach dem Kurs weiterzumachen. Lernen müsse Spaß machen und Spielen darf nicht untersagt werden. Dr. Fislake und Dr. Hammer zeigten sich tief beeindruckt von der Begeisterung und dem Wissen, welches sich die 16 Kinder innerhalb kürzester Zeit angeeignet hatten.
Dann ging es in einen Nebenraum, um dort den „Robonautencup“ auszuspielen. Die Robots waren für den anspruchsvollen Parcours programmiert, und los ging es. Spannende Rennen waren zu beobachten, unterstützt wurden die Kids von ihrem Anhang. Wenn ein Robot mal nicht so einfach um die Kurve kam, und etwas „gefuddelt“ wurde, dann drückte die Jury großzügig ein Auge zu. Es ging um den Spaß, obwohl auch bei einigen Teilnehmern richtiger Ehrgeiz zu verspüren war.
Letztendlich ging es zurück in den großen Saal, um die feierliche Siegerehrung vorzunehmen. Marc Wisser würdigte die Teilnehmer für ihren Einsatz und prägte nochmals einen wichtigen Satz: „Es gibt zwar einen Sieger, aber Gewinner sind alle“. Die Druckerei Hachenburg hatte wunderschöne Sieger– und Teilnehmerurkunden gedruckt, die jedem Kind überreicht wurden, dazu gab es ein Lehrbuch über Roboter und verschiedene Technikspiele. Jedes Kind wurde einzeln nach vorn gerufen und erhielt von den Gästen den wohlverdienten Applaus. wear
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