NABU Rennerod zeichnet schwalbenfreundliche Hausbesitzer aus
Um Hausbesitzer, die etwas zum Schutz und Erhalt der Schwalben beitragen, zu würdigen, verleiht der NABU Rheinland-Pfalz schon seit 2008 die Auszeichnung „Schwalben willkommen!“ in Form einer Plakette, die an der Hauswand angebracht werden kann. Seit Beginn dieser Aktion haben NABU-Ehrenamtliche in ganz Rheinland-Pfalz schon über 1.000 Personen ausgezeichnet. Meist überbringen die NABU-Gruppen vor Ort die Plaketten selbst und beraten die Hausbesitzer bei allen Fragen rund um das Zusammenleben mit ihren Schwalben - so geschehen in Rennerod.
Rennerod. Als elegante Flugkünstler und nützliche Insektenfresser sind Schwalben sehr beliebt. Doch ihre Bestände nehmen kontinuierlich ab. Lehmpfützen zur Gewinnung des Nistbaumaterials sind durch eine zunehmende Bodenversieglung selten geworden und ein Rückgang an Luftinsekten, die Hauptnahrung der Schwalben, macht sich allgemein als „Insektensterben“ bemerkbar. Da die heimischen Mehl- und Rauchschwalben ihre Nester an Häusern oder in Ställen bauen, sind sie in besonderem Maße auf die Toleranz des Menschen angewiesen. Doch leider werden immer mehr Ställe und Scheunen verschlossen oder Schwalbennester an Hauswänden nicht geduldet, da Schwalben oftmals als lästige Fassadenbeschmutzer angesehen werden.
„Es geht aber auch anders, viele Landwirte in der VG Rennerod bieten Schwalben im Stall und am Haus eine Unterkunft" erklärt Ralf Mohr, Schriftführer der NABU-Gruppe Rennerod. Als Landwirt hat er selbst Rauchschwalben in seinem Pferdestall, die dieses Jahr bereits die zweite Brut großziehen. „Die wetterfeste Plakette weist das Haus und seine Bewohner nicht nur als schwalbenfreundlich aus, sondern dient auch als Vorbild und Hinweis für andere Menschen, dass dieser Dienst an der Natur wertgeschätzt wird“, sagt Frank Ebendorff, Vorsitzender der NABU-Gruppe Rennerod. Im Rahmen der NABU-Aktion „Schwalben willkommen!“ zeichnen sie Karl-Martin Gros mit Enkel Julius auf dem Berghof Rennerod aus, der über 20 Rauchschwalben-Nester beherbergt. Im Stall zeigt Landwirt Gros den Besuchern und seinem begeisterten Enkel ein „mobiles“ Schwalbennest mit vor kurzem geschlüpften Küken, die noch fast nackt einzelne Plüsch-federn tragen.
Danach geht es zur Dammühle bei Niederroßbach, wo Sonja und Georg Werner die Schwalbenplakette erhalten. Neben den Rauchschwalben im Stall befinden sich an Wohnhaus und Vordach 60 Mehlschwalben-Nester, die teils dichtgedrängt über dem oberen Eingang hängen. Hier will der NABU Kotbretter anbringen, die das Sauberhalten erleichtern. „Die Landwirte Sonja und Georg Werner sowie Karl-Martin Gros erhalten Lebensräume nicht nur für Schwalben sondern auch für Wiesenvögel, Schmetterlinge und seltene Blütenpflanzen durch ihre Mitarbeit im Vertragsnaturschutz", bemerkt Frank Ebendorff zum Abschluss anerkennend. Neben den Landwirten wurden Hilde Jung in Ailertchen und Klaus Theis in Stein-Neukirch für ihre schwalbenfreundlichen Häuser ausgezeichnet. Gern können sich weitere Schwalbenfreunde beim NABU Rennerod für die Plakette „Schwalben willkommen!" bewerben. (PM)
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