Familientag des „Westerwälder Hospizvereins“ in Montabaur
Der Hospizverein Westerwald blickt auf stolze 20 Jahre seines Bestehens zurück. Aus diesem Anlass wurde in Montabaur am Rathaus der erste Familientag veranstaltet. Vorab, es war ein grandioser Erfolg, denn bei bestem Sommerwetter, mitten in der Fußgängerzone von Montabaur, da konnte eigentlich nichts schief gehen.
Montabaur. Auf seiner Internetseite schreibt der Hospizverein: „Im März 1998 gründeten 63 Frauen und Männer den Hospizverein Westerwald. Inzwischen engagieren sich mehr als 450 Personen und Einrichtungen in der Hospizbewegung. Im Mittelpunkt stehen für der kranke, sterbende Mensch und die ihm nahe stehenden Angehörigen und Freunde. Ein offenes Ohr für ihre Sorgen, Wünsche und Nöte zu haben gehört zu unserer Aufgaben“. Über dem gesamten Verein steht das Motto: „Zuhören – Beraten – Begleiten“.
Heinz-Peter Rüffin, der Vorsitzende des Hospizvereins erklärte im Gespräch mit dem WW-Kurier: „Der heutige Familientag soll für alle ein Freudentag sein, bei aller Ernsthaftigkeit des Themas. Wir wollen alles transparent gestalten, es gibt nichts zu verbergen. Die Bevölkerung soll offensiv mit eingebunden werden, denn das Problem kann ganz ungeahnt urplötzlich auf jeden zukommen. Das ist heute der erste. Familientag, sicherlich werden wir in den kommenden Jahren weitere folgen lassen, dann vielleicht in Hachenburg, Bad Marienberg oder Selters“.
Am Rathaus wurden viele Attraktionen geboten, zum Beispiel gab es Kinderschminken, das Glücksrad oder Dosenwerfen. Viele Mitarbeiter vom Hospizverein standen den Bürgern zu Fragen gerne Rede und Antwort, dieses Angebot wurde sehr häufig genutzt.
Große Aufmerksamkeit zog der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Rheinland-Pfalz auf sich. Was ist der „Wünschewagen?“ Der „Wünschewagen“ ist in Worms stationiert, er bringt Menschen, die krankheitsbedingt nur noch eine kurze Lebenserwartung haben und einen letzten Herzenswunsch haben zum Ziel ihrer Träume. Das kann ein bestimmtes Konzert sein, ein Fußballspiel vom FC Bayern München, einmal noch die Füße in die Ostsee halte oder Teilnahme an einer heiligen Messe im Kölner Dom.
Der „Wünschewagen“ ist ein umgebauter Rettungswagen, ausgestattet mit einer bequemen Liege, kleinem Fernseher, Radio und CD-Player. Wenn eine Fahrt zu einem Ort durchgeführt wird, dann begleiten den Fahrgast, so wird der Patient genannt, ein „Wunscherfüller“, das ist ein Betreuer, ein Angehöriger und ein Rettungssanitäter, der den „Wünschewagen“ auch fährt. Wer den „Wünschewagen“ in Anspruch nehmen möchte, der wendet sich an den ASB in Mainz, Stichwort „Wünschewagen“.
Wie nahe eine Veranstaltung vom Hospizverein in der Realität stattfindet, wie nahe Tod und Leben beieinander liegen, konnte vor dem Rathaus in Montabaur beobachtet werden. Während der Veranstaltung fanden zwei Hochzeiten statt, die Brautpaare gingen durch ein Spalier der Besucher des Familientages, sie durften auch am Glücksrad drehen, anschließend stiegen weiße Tauben in den Himmel.
Insgesamt war es eine erfolgreiche Veranstaltung, mit der sicherlich erreicht werden konnte, dass es zum Hospizverein keine Berührungsängste geben muss. Das Interesse daran ist vorhanden, natürlich werden gerne neue Mitglieder aufgenommen. Spenden an den Hospizverein sieht man gerne entgegen, da das Hospiz über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert wird. Spendenquittungen werden selbstverständlich ausgestellt und sind steuerlich absetzbar. wear
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