Auftritt der Lotto-Elf in Guckheim begeisterte 500 Besucher
Die Lotto-Elf spielte gegen ein eigens gebildetes Projektteam „Guckheim & Freunde“. Das Spielergebnis spielte (ausnahmsweise) keine Rolle. Gewinner aus der Begegnung war die ‚VOR-TOUR der Hoffnung‘ sowie die ‚Sebastian-Stahl-Stiftung‘. Diese durften sich über jeweils 8.000 Euro Erlös freuen. Dazu beigetragen hatte auch Wolfgang „Otto“ Kleff, der vor dem Spiel mit zwei Sammeldosen unterwegs war und diese prallgefüllt zurückbrachte.
Guckheim. Die Lotto-Elf setzt sich aus einem Kader von rund 45 Spielern zusammen. Seit 18 Jahren kicken sie für einen guten Zweck und hat dabei über 2,2 Millionen Euro eingespielt. Die Partie auf dem Kunstrasenplatz in Guckheim war die 225. dieser Art. Es ist erstaunlich, dass sich ehemalige National- und Bundesligaspieler immer gerne zur Verfügung stellen. Der Kader in Guckheim brachte die Erfahrung von rund 3.200 Bundesliga- und 166 Länderspielen mit.
Hans-Peter Briegel, einstige Gallionsfigur beim 1. FC Kaiserslautern, war der Couch der Lotto-Elf. Dazu gehörte auch Horst Eckel, der „Windhund“ aus der 54-er WM-Elf. Stephan Zorn und Lars Boller hatten einen 22-köpfigen Kader, überwiegend aus ehemaligen Guckheimern Fußballern zusammengestellt. Auch dieses Team war ‚nicht von ohne‘, brachten sie doch reichlich Erfahrung mit, von der Landesliga bis zur Bundesliga.
Den Begrüßungsworten von unter anderem dem Schirmherrn Hendrik Hering, folgten Taten. Das Schiedsrichter-Gespann Detlef Schütz, Gerd Müller und Uwe Krämer führte die Mannschaften, begleitet von Einlaufkindern der JSG Langenhahn/ Rothenbach/ Guckheim/ Kölbingen auf den Platz. Das Konzept der zunächst defensiv agierenden Gastgeber wurde schnell durchkreuzt. Der Sekundenzeiger hatte sich gerade einmal gedreht, da entschied Detlef Schütz schon auf Foulelfmeter für die Lotto-Elf. Das ließ sich Benjamin Auer (ehemals Mainz 05) nicht entgehen und Stephan Purpart vom Team Guckheim musste den Ball aus dem Netz holen.
Es folgte ein lupenreiner Hattrick von Auer. 0:3 stand es damit aus Sicht der Gastgeber zur Halbzeit. Kurz nach dem Wiederanpfiff verkürzte Oliver Meuer auf 1:3. Aber „Euro-Eddy“ Edgar Schmitt (unter anderem Eintracht Frankfurt) erhöhte bis zur 56. Minute auf 1:5. Die „Freunde-Elf“ kam nun besser ins Spiel und Frank Ickenroth und erneut Oliver Meuer zeigten, was sie zu bieten haben. 3:5 stand es „nur“ noch. Doch wiederum Edgar Schmitt stellte vier Minuten vor dem Abpfiff den Endstand zum 3:6 her. Beifall gab es reichlich vom Publikum, das begeistert mitging. Dafür sorgte auch Moderator Tom Theisen mit Ansagen und Informationen.
Das Publikum freute sich. Freuen konnten sich aber insbesondere zwei Stiftungen. Zum einen war dies die ‚TOUR der Hoffnung‘, die per Radtour für krebskranke Kinder Gelder einsammelt. 602.000 Euro sind so seit 23 Jahren, wo die „Tour“ läuft zusammengekommen, sagte Bernd Jung, einer der Initiatoren. Ex-Fifa-Schiedsrichter Edgar Steinborn oder der Schirmherr der Begegnung, Hendrik Hering radeln dabei mit, wie auch bisweilen Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Am 24. März 2015 verloren Cornelia und Andreas Stahl aus Rothenbach ihren Sohn Sebastian bei einem tragischen Flugzeugabsturz am Bergmassiv des Les Trois Eveches im französischen Voralpenland. 149 Passagiere flogen nichtsahnend in den Tod. Stefan war begeisterter Fußballer und kickte bei seinem Heimatverein der SG Langenhahn/ Rothenbach. Als Vermächtnis an ihn riefen die Eltern Cornelia und Andreas Stahl die ‚Sebastian-Stahl-Stiftung‘ ins Leben, die eine Vielzahl Projekte in den Bereichen Sport, Schulen, Kindergärten und Vielem mehr unterstützt.
Sie durften gemeinsam mit Edgar Steinborn und Bernd Jung den Erlös von 16.000 Euro aus diesem Spiel teilen, den Schirmherr Hendrik Hering und Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner überreichten. Hering schrieb zuvor in einem Grußwort „Eine demographische Gesellschaft benötigt zu ihrem Fortbestehen das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die Lotto-Elf, die Vor-Tour und die Sebastian-Stahl-Stiftung sind hierin vorbildlich. Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner stellte nach dem Spielschluss nochmals den Idealismus „seiner“ Lotto-Elf heraus.
500 Besucher gingen begeistert nach Hause. Hatten doch auch sie durch ihr Eintrittsgeld mit zum Gelingen der Aktion beigetragen.
In einer Zeit des Egoismus und des „Ohne-mich-Denkens“ setzten auch die beteiligten Fußballer beider Teams ein eindrucksvolles Zeichen, dass es auch heute noch Nächstenliebe und ein „jetzt-erst-gerade“ gibt. Dies gilt auch für das gesamte Helferteam der Eintracht Guckheim, das für gute Organisation und reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte. Willi Simon
Der Kader der Lotto-Elf: Thomas Ernst, Dirk Martin, Michael Dämgen, Nikolai Foroutan, Andrezej Rudy, Tomasz Waldoch, Thomas Zdebel, Christof Babatz, Guido Buchwald, Stephan Engels, Holger Fach, Evangelos Nessos, Dariusz Wosz, Benjamin Auer, Stefan Ganser, Olaf Marschall, Edgar Schmitt. Betreuer Marco Sasic, Ronny Weller und Herman-Josef Ganser.
Das Team „Guckheim & Freunde“: Stephan Zorn, Peter Wallec, Oliver Meuer, Michael Funke, Thomas Bruchertseifer, Lars Neu, Patrick Henschel, Sascha Spata, Frank Ickenroth, Rene Wörner, Stefan Wassmann, Lars Boller, Egid Hannappel, Erwin Metzger, Marco Schnell, Michael Huber, Stefan Purpart, Frank Pistor, Bernd Hannappel, Mike Sesztak, Jens Buhr, Dirk Metternich
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