Mit Spack! wurde in Wirges erneut die Nacht zum Tag
„SXTN“, „187 Straßenbande“, „Bausa“: Das Spack-Festival in Wirges bot auch vom 24. bis 25. August wieder interessante Acts, die Fans anlockten, sowie das familiäre Festivalgefühl, für das es schon großräumig bekannt ist.
Wirges. Das bekannte Spack-Festival hatte in diesem Jahr zahlreichen Widrigkeiten zu trotzen: Gleich zwei Acts, die ausfielen, Wettervorhersagen, die jedem Camper die Knie zittern ließen, und Temperaturen, welche die 10-Grad-Marke unterschritten. Doch trotz dessen schafften es Veranstalter und Festivalbesucher auch in diesem Jahr, die einzigartige, familiäre Atmosphäre des nun schon 14 Jahre alten Festivals aufleben zu lassen.
Mit „Infinit“ auf der Mainstage, welche im letzten Jahr bereits gute Stimmung verbreiteten, startete Spack!, während im Anschluss daran neben „Ruff Diamond“ auf der Mainstage auch die anderen Bühnen mit „Effair“ auf der „Circle of Vibes“und „Der Doe“ auf der „Electronic Gallery“ eröffnet wurden. „Milliarden“, welche als Ersatz für „Heisskalt“ eingesprungen waren, hoben sich mit ihren rockigeren Klängen von der Masse ab, nachdem sie dem Gitarristen Philipp Koch der ausgefallenen Gruppe Genesungswünsche für seine Schulterverletzung aussprachen.
Neben „Stunnah“ und „Yaw Herra, Füffi & Dissy“ trat ebenfalls „Greeen“ auf der „Circle of Vibes“-Bühne auf, welcher vor kurzem noch im nahegelegenen Hachenburg Fans zum Jubeln gebracht hatte. Auch hier konnten seine Zuschauer die meisten Texte seiner Songs mitrappen. „Celo & Abdi“, welche sehr kurzfristig für den erkrankten „Haftbefehl“ eingesprungen waren, brachten die kreischende Menge schon ordentlich in Stimmung, bevor anschließend der freitägliche Headliner „187 Straßenbande“ so viele Festivalbesucher vor die Bühne lockte, wie den ganzen Tag nicht. Die Hamburger Hip-Hop-Gruppe mit den Rappern Gzuz, Bonez MC, Maxwell, LX und Sa4, die mit Songs wie „Ohne mein Team“ oder „Palmen aus Plastik“ den meisten Musikbegeisterten bekannt waren, verstanden sich darauf, die Masse vor der Bühne zu unterhalten.
Während freitags nur kühlere Temperaturen als die Vortage geherrscht hatten, war das Wetter samstags eine unangenehme Mischung aus Temperaturen zwischen 15 und 8 Grad, kaltem Wind und einem, zum Glück kurzen, stürmischen Regenschauer. Dies konnte jedoch niemanden der Festivalbesucher und -Camper abhalten: Dick eingepackt und mit Regenponchos und Gummistiefeln bewaffnet standen spätestens zu „Bausa“, dessen Hit „Was du Liebe nennst“ einen Echo bekommen hatte, bereits ein Großteil der Masse wieder bereit. Neben „Bausa“, der auch live mit seiner markanten Stimme Eindruck machte, standen an diesem Tag noch Acts wie „Vega“, „Dame“, „Blackout Problems“ oder „Parallel auf der Bühne. Auf Techno-Klänge musste am zweiten Festivaltag dank „Johannes Klein“, „Sebastian Knauth“ und vielen weiteren ebenfalls nicht verzichtet werden.
Den Headliner des Tages, und sogleich Festivalabschluss, lieferte samstags das Berliner Hip-Hop-Duo „SXTN“, die mit ihren provokanten Texten und eingängigen Rhythmen einen großen Wiedererkennungswert innehatten. Die Publikumsnähe der Rapperinnen „Juju“ und „Nura“ war so stark, wie bei sonst keinem Act dieses Festivals, was viele der kreischenden Fans begeisterte. Neben dem Einbezug des Publikums in die Songs, übte sich das Duo zum letzten Song im Stage Diving, wobei der ein oder andere Schuh verloren ging.
Neben einem „Barber Shop“, einer Shisha Bar, einer Fotobox, vielen Ständen, an denen die unterschiedlichsten Dinge angeboten wurden, gab es 2018 selbstverständlich auch genug Verpflegungsmöglichkeiten für die breite Masse, so dass ein Jeder auch abseits der Musik eine einzigartige Festivalerfahrung mitnehmen konnte. Dank guter Organisation der Veranstalter und positiv gestimmten Besuchern verlief das diesjährige Spack-Festival somit ingesamt harmonisch und, wie üblich, mit gut gelaunten Acts und Gästen. Dem stimmte auch der Bericht der Polizei zu, laut dem, bis auf einige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, bei den über 4000 Besuchern keine weiteren Vorkommnisse zu verzeichnen waren. LJS
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