Krankenhaus-Statistik: Vollstationäre Behandlungen erstmals seit 2004 leicht rückläufig
Erstmals seit 2004 ist die Zahl der vollstationären Behandlungen an reinland-pfälzischen Kliniken leicht rückläufig. Das geht aus einer Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes in Bad Ems hervor.Ungeachtet dieser Entwicklung im „klassischen“ vollstationären Bereich gewinnen Behandlungsformen mit Aufenthaltszeiten von weniger als 24 Stunden zunehmend an Bedeutung. Der Zuwachs bei den Pflegekräften bewegt mit einem Plus von 0,5 Prozent auf einem niedrigen Niveau.
Bad Ems. Im Jahr 2017 wurden in den rheinland-pfälzischen Kliniken 951.846 Patientinnen und Patienten vollstationär versorgt. Nachdem die Patientenzahlen zuvor 13 Jahre kontinuierlich gestiegen waren, ist die Zahl der Behandlungsfälle nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems gegenüber dem Vorjahr nun erstmals leicht gesunken (minus 1,5 Prozent). Die durchschnittliche Verweildauer der vollstationär Versorgten lag wie im Vorjahr bei 7,1 Tagen. Wegen der rückläufigen Patientenzahlen sank die Gesamtzahl der stationären Behandlungstage im Vorjahresvergleich ebenfalls leicht (minus 1,0 Prozent). Im Zehnjahresvergleich ist ein deutliches Plus der Fallzahlen von 12,7 Prozent zu verzeichnen. Dies ergibt sich insbesondere aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und des sich daraus ergebenden höheren Risikos der Erkrankung.
Ambulante Behandlungen nehmen zu
Ungeachtet dieser Entwicklung im „klassischen“ vollstationären Bereich gewinnen Behandlungsformen mit Aufenthaltszeiten von weniger als 24 Stunden zunehmend an Bedeutung: So ist die Anzahl der in den Krankenhäusern durchgeführten ambulanten Operationen gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent, die Zahl teilstationärer Klinikaufenthalte gegenüber dem Jahr 2016 sogar um 13,9 gestiegen. Auch mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre sind die Patientenzahlen in diesen Bereichen mit 40,5 Prozent bzw. 33,7 Prozent deutlich stärker gewachsen als die vollstationären Behandlungsfälle.
Steigende Zahlen bei Psychiatrie und Neurologie
Aus den Zahlen ist zu erkennen, dass psychische Erkrankungen in den zurückliegenden Jahren vermehrt auftreten oder zunehmend als solche diagnostiziert und behandelt werden. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Plus von 0,5 Prozent bei den vollstationären Behandlungen in ausschließlich psychiatrischen Einrichtungen zu vermelden. Seit 2007 haben sich die jährlichen Fallzahlen merklich um 35 Prozent auf rund 9.800 erhöht.
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Vergleichsweise langsamer Zuwachs bei Pflegekräften
In den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern wurde in den zurückliegenden Jahren vor allem Personal im medizinischen Bereich aufgebaut: Gemessen in Vollkräften sind im Vergleich zu 2016 1,7 Prozent mehr Ärzte (115 Vollkräfte) beschäftigt worden. Auch im medizinisch-technischen Dienst (plus 4,6 Prozent bzw. 299 Vollkräfte) und den Funktionsdiensten (plus 4,2 Prozent bzw. 206 Vollkräfte) wurde deutlich mehr Personal eingesetzt als 2016. Vergleichsweise verhalten vollzog sich die Entwicklung bei der Zahl der Pflegekräfte: Im Vorjahresvergleich ergab sich hier lediglich eine Steigerung um 0,5 Prozent bzw. 85 Vollkräfte. Wie aus den jährlichen Meldungen der Krankenhäuser hervorgeht, werden nicht-medizinische Aufgaben seit einigen Jahren vermehrt an externe Dienstleister vergeben. Dementsprechend sind die Personalzahlen beim klinischen Hauspersonal, beispielsweise Reinigungskräfte, und im Wirtschafts- und Versorgungsdienst, beispielsweise Handwerker oder Küchenpersonal, weiterhin stark rückläufig. (PM)