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Nachricht vom 01.09.2018    

Hachenburg feiert „Tag des Wassers“

Die offizielle Einweihung des neuen Hochbehälters der Wasserwerke Hachenburg wurde mit einem kleinen Bürgerfest gefeiert. Am Wasserwerk versammelten sich viele Bürger aus Hachenburg, aber auch aus den umliegenden Orten, da diese ebenfalls von dem neuen Hochbehälter profitieren. Regelmäßige Führungen durch den neuen Hochbehälter wurden reichlich angenommen, freundliche Mitarbeiter erklärten jedem Interessenten, die Funktionen der neuen Anlage.

Hachenburg. Im Außengelände des Wasserwerkes waren mehrere Infostände aufgebaut, die von fachkundigen Mitarbeitern betreut wurden. Verbandsbürgermeister Peter Klöckner begrüßte in seiner bekannten, aber sehr geschätzten Art, die vielen Gäste. Die Verbindung zum UNHCR und der Flüchtlingshilfe war schnell hergestellt. In seiner durchaus politisch gehaltenen Rede prangerte Peter Klöckner die Wasserknappheit auf unserem Planeten als eine der großen Flüchtlingsursachen an. Er scheute sich nicht davor, die Dinge beim Namen zu nennen.

„Das Wasser ist hier zu billig“, stellte Klöckner fest. Die Ressource Wasser wird als selbstverständlich hingenommen, man dreht den Hahn auf und schon läuft sauberes Wasser heraus. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche rund 120 Liter Wasser am Tag, zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen. Drastisch führte Klöckner den Anwesenden vor Augen, dass in Zentralafrika in den meisten Ländern keine gefestigte Infrastruktur besteht, die Menschen keinen Zugang zu Strom und Wasser in ihrem Haus hätten. Von Kindesbeinen an müssten die Menschen zu teilweise kilometerweit entfernten Zisternen gehen, um das Wasser dann in Kanistern in ihre Dörfer zu transportieren.

Den Gedanken der EU, auch die Wasserversorgung zu privatisieren, erteilte Klöckner eine kategorische Absage. Da diese Konzerne nur auf Gewinnmaximierung bedacht sind, würde keine Garantie für hygienisch sauberes Leitungswasser übernommen. In Frankreich wäre das jetzt schon der Fall, denn dort kommt aus den Leitungen meistens nur untrinkbares Brauchwasser. Klöckner zeigte aber auch seinen Stolz im Hinblick auf den neuen Hochbehälter. Er sieht die VG Hachenburg für die Zukunft, bei ständig wachsender Bevölkerung, gut aufgestellt. Zuletzt dankte Peter Klöckner dem Planer Frank Meder und der bauausführenden Firma für die saubere Ausführung des Bauprojektes, vergaß aber nicht, die Mitarbeiter der Wasserwerke zu erwähnen, die jederzeit die Durchführung des Projektes unterstützt hätten. Zuletzt dankte Klöckner dem Hachenburger Künstler Milan Sirovnik, der dem Wasserwerk zur Eröffnung einen überdimensionierten aus Holz gearbeitet Bären übereignete.



Peter Ruhenstroth-Bauer griff die Worte des Bürgermeisters auf und sagte wörtlich: „ Niemand flieht freiwillig, es sei denn, er wird durch Hungersnöte, Klimawandel oder Kriege dazu gezwungen.“ Wenn in Deutschland ein Verbrauch von 120 Liter Wasser pro Kopf angenommen wird, dann stehen im Vergleich sioeben Liter Wasser den Menschen in den Entwicklungsländern zu Verfügung. Durch Hilfe des UNHCR konnte der Durchschnitt auf 15 Liter Wasser pro Kopf erhöht werden. Ruhenstroth-Bauer brachte den Prototypen eines neuen Zeltes mit nach Hachenburg, in dem bis zu sieben Personen wind- und wassergeschützt leben können. Dieses Zelt kostet zurzeit etwa 800 Dollar, wird aber durch Massenproduktion pro Zelt künftig noch 380 Euro kosten. 2017 hätten die Bundesbürger rund 23 Millionen Euro Spenden dem UNHCR zur Verfügung gestellt.

Zuletzt kam die 1. Beigeordnete der VG Hachenburg, Gabriele Greis, zu Wort. Sie lobte die verantwortungsvolle Zusammenarbeit im Werksausschuss, die zur termingerechten Fertigstellung des neuen Hochbehälters beigetragen hat und das alles im Rahmen der vorgesehenen Kosten. Die Bauzeit hat rund zwei Jahre betragen, die Gesamtkosten beliefen sich auf rund zwei Millionen Euro mit einem Zuschuss von 550.000 Euro durch Landesförderung. Durch eine physikalische Entsäuerung behält das Wasser für Hachenburg und die angeschlossenen Gemeinden Hattert, Merklebach und Nister seine ausgezeichnete Wasserqualität. Zumal das Wasser jetzt anstatt in zwei Wasserkammern, in vier Wasserkammern aufbereitet werden kann. Weiterhin wurden energiesparende Pumpen eingebaut und die Anlage kann per Fernüberwachung bedient werden. Mit Hilfe einer Photovoltaikanlage wird die Anlage demnächst mit 80 Prozent autonomen Strom betrieben. Auch Gabriele Greis zeigte sich stolz und zufrieden wegen des neuen Hochbehälters.

Die VG Hachenburg hatte sich zum „Tag des Wassers“ nicht lumpen lassen und lud die Besucher nach Ende des offiziellen Teils zu leckeren heißen Mett- und Siedewürstchen und kalten Getränken ein. So wurde der „Tag des Wassers“ bei herrlichem Sonnenschein und vielen Gesprächen zu einem Glückstag für Hachenburg. (wear)


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